Einfach einrasten

Metallgehäuse ermöglichen das Konfektionieren im Schaltschrank

Einfach einrasten

Harting bietet die Metallgehäuse der Baureihen für den Einsatz in der Industrie und im Außenbereich jetzt auch in Versionen an, die eine rückwärtige Montage von Kontakteinsätzen ermöglichen. Das einfachere Handling beschleunigt die Ausstattung von Schaltschränken mit Schnittstellen. Für die Industrie wird es leichter, vorkonfektionierte und damit individualisierte Kabel anzuschließen.

Die rückwärtige Montage von Kontakteinsätzen und das damit verbundene einfachere Handling beschleunigt die Ausstattung von Schaltschränken mit Schnittstellen. (Bild: Harting Electric GmbH & Co. KG)

Die rückwärtige Montage von Kontakteinsätzen und das damit verbundene einfachere Handling beschleunigt die Ausstattung von Schaltschränken mit Schnittstellen. (Bild: Harting Electric GmbH & Co. KG)

Han Industriesteckverbinder im Metallgehäuse eignen sich besonders für Umgebungen, die hohe Ansprüche an die Robustheit von Komponenten stellen und eine möglichst einfache Installation erfordern. Bislang mussten für die Montage die Kabel erst durch einen Ausschnitt am Schaltschrank geführt werden; dann wurden die Einsätze außerhalb des Schaltschranks konfektioniert und zurück ins Anbaugehäuse gezogen. Bei den neuen Gehäusen ist das anders: Sie ermöglichen es, vorgefertigte Einsätze direkt ins Anbaugehäuse einzurasten, aus dem Innenraum des Schaltschranks heraus.

Dicht nach Schutzart IP65/66

In der neuen Version werden die Kontakteinsätze in einen Halterahmen aus Kunststoff eingelegt, der mithilfe von Laschen sicher im Aluminium-Druckgussgehäuse einrastet. Für die Dichtigkeit nach Schutzart IP65/66 sowie zum Schutz vor den Einwirkungen von UV-Strahlung und Ozon-Immissionen ist die Flanschgummidichtung des Anbaugehäuses komplett auf die Innenseite verlegt. Auch rückwärtig installierbare Einsätze mit durchgehender 360°-Grad-Schirmung stehen ab Ende des Jahres zur Verfügung: Bei Han EMV liegt der Schirm auf dem Metallgehäuse auf. Die Tüllengehäuse benötigen darüber hinaus spezielle EMV-Kabelverschraubungen. Die Montage vorgefertigter Einheiten wird effizienter: Schaltschränke oder Maschinenmodule und Kabelbäume können weitgehend separat vormontiert werden. Die Arbeitsteilung bei der Installation verändert sich: Der Anteil der Vorkonfektionierung steigt und die Arbeit lässt sich insgesamt kostengünstiger erledigen.

Die neuen Lösungen ermöglichen es, vorgefertigte Einsätze direkt ins Anbaugehäuse einzurasten, aus dem Innenraum des Schaltschranks heraus. (Bild: Harting Electric GmbH & Co. KG)

Die neuen Lösungen ermöglichen es, vorgefertigte Einsätze direkt ins Anbaugehäuse einzurasten, aus dem Innenraum des Schaltschranks heraus. (Bild: Harting Electric GmbH & Co. KG)

Durchgängig steckkompatibel

Die neuen Han Steckverbinder mit der Option der rückwärtigen Montage sind durchgängig steckkompatibel mit den bisherigen Standards. Bestehende Schnittstellen der Serien Han B, Han M und Han EMV einschließlich der Kontakteinsätze und -module lassen sich also weiterverwenden. Maschinen- und Schaltschrankentwickler sowie Produktionsplaner können die rückwärtige Montage dadurch schrittweise in ihre Produkte oder Fertigungen einführen. Für den Steckverbinder-Bedarf im Außenbereich eignen sich insbesondere die Gehäuse der Baureihe Han M, die jetzt auch von der Rückseite mit Kontakteinsätzen zu bestücken sind.

Vier Fragen an Produktmanager Alexej Beckstedt
Können Sie bitte kurz erläutern, warum die Entwicklung der Han Metallgehäuse zur rückwärtigen Montage ausgerechnet jetzt zustande kam?

Alexej Beckstedt: Wir haben schon seit Jahren erfolgreich unsere Anschlusstechniken für die rasche und einfache Installation im Feld weiterentwickelt: Hier seien die Beispiele Han-Quick Lock, Han ES-Press und Axialschraub-Kontakte genannt. Das Einrasten von Isolierkörpern haben wir schon erfolgreich mit den Serien Han-Yellock (Steckverbinder mit Druckknopfverriegelung) und Han-Eco (Baureihe im Kunststoffgehäuse) realisiert. Dieses Feature haben wir jetzt auf unsere Standardgehäuse übertragen. Das Ergebnis vereinfacht nicht nur die Montage in vielfältigsten Applikationen. Es macht es auch möglich, Steckverbindungen für einen Schaltschrank oder ein Gehäuse aus dem Innenraum automatisch zu installieren.

In welchen Branchen sehen Sie die Haupt-Einsatzgebiete?

Beckstedt: Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig aufgrund unseres weit gespannten Produktportfolios. Der Einsatz ist überall dort sinnvoll, wo Schaltschränke für die Steuerung, Energieversorgung und -verteilung verwendet werden. Beispiele sind Spritzgieß- und CNC-Maschinen sowie Steuerungen von Robotor-Applikationen. In der Verkehrstechnik kann die rückwärtige Montage den Aufbau und die Wartung der Energieverteilungen für Schienenfahrzeuge effizienter machen. Weiterer Schwerpunkt ist die Erzeugung, Verteilung und Speicherung von Energie.

Liefert Harting auch vorkonfektionierte Kabelbäume für die rückwärtige Montage?

Beckstedt: Ja, Harting entwickelt und liefert auf Kundenwunsch komplett vorkonfektionierte Kabelsätze, mit Schnittstellen für die rückwärtige Montage ebenso wie für die (bisher übliche) Vorkonfektionierung außerhalb des Schaltschranks.

Gibt es Erhebungen, wie viel Zeit und/oder Kosten der Schaltanlagenbauer bei dieser Montagevariante einspart?

Beckstedt: Im Vergleich zur Schraubanschlusstechnik lässt sich unseren Erfahrungen zufolge bis zu 27 Prozent Zeit einsparen. Entsprechend reduzieren sich die Kosten, wobei hier die Werte von Land zu Land bzw. von Markt zu Markt differieren können.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ABB
Bild: ABB
Neue Reihenschaltschränke

Neue Reihenschaltschränke

Die neuen TriLine C Schränke sind nicht nur auf den Ausbau mit CombiLine N Modulen, Montageplatten oder Traversensystemen abgestimmt, mit drei Schrankoptionen und jeweils vier Innenausbauvarianten bieten sie außerdem eine große Vielfalt an Möglichkeiten für den Schaltanlagenbau.