Den ersten Berührungspunkt mit dem NetX 90 SoC hatte DEE im Rahmen eines Projekts im Jahre 2017. Es umfasste die Entwicklung eines sehr kompakten Motorcontrollers und die bestmögliche Vernetzung mit Profinet und Ethercat. Bei der Evaluation der bekannten Hersteller industrieller Kommunikationstechnologien tat sich der in der Beta-Phase befindliche NetX 90 von Hilscher besonders hervor. Als nach Herstellerangaben weltweit kleinster multiprotokollfähiger Kommunikationscontroller – mit einem niedrigen Energieverbrauch und geringer Temperaturentwicklung – eignete er sich sehr gut für den damaligen Anwendungsfall. Im Rahmen dieses Projekts gehörten DieEntwickler zu den ersten Kunden, die den NetX 90 einsetzten und ohne vorherige Schulung eine fertige Schaltung realisierten. Der Prototyp war sogar bereits vor dem ersten Profinet-Firmware-Release von Hilscher fertig. Daher stellte der Hattersheimer Kommunikationsspezialist seinem Integrationspartner bereits frühzeitig die Beta-Version der Software zur Verfügung. Unmittelbar nach dem offiziellen Firmware-Release absolvierte der Motorcontroller schließlich anstandslos die Profinet-Gerätezertifizierung. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, der positiven Erfahrungswerte und der umfassenden Chip-Peripherie wurde der NetX 90 im Laufe der Zeit für DieEntwickler zum Standard-SoC für netzwerkfähige Komponenten.
Modularer Entwicklungsansatz für schnelle Time-to-Market
Mit der Realisierung vielfältiger NetX-90-Projekte verfügt DEE über ein breites Knowhow und lauffähige Schaltungen für verschiedenste Hardware-Anforderungen. „Wir bieten unseren Kunden netzwerkseitig ein fertiges Paket für die Produktentwicklung auf Basis des NetX 90“, erklärt Robert Schedlberger, Managing Director bei DEE. „Er ist sozusagen wie eine Library verfügbar – mitsamt des redundanten Kerns und fertigen Layouts für diverse Schnittstellen wie M12 oder RJ45. Die eigentliche Entwicklungsarbeit beschränkt sich daher meist auf das Anpassen des Formfaktors und dem Anschluss von Hardware und Peripherie auf der Applikationsseite.“
Schaltschrankoptimierung durch umfangreiche Chip-Peripherie
Mit dem NetX 90 setzt DEE nicht nur verschiedene Projekte zügig um, sondern er ermöglicht durch die umfassende On-Chip-Peripherie auch eine erhebliche Vereinfachung des Netzwerkaufbaus im industriellen Umfeld. Auf Basis eigener Ideen entwickelten DieEntwickler im Rahmen eines Kundenprojektes ein spezielles Schaltschrankkonzept, um Kosten, Platzbedarf und Fehleranfälligkeit zu verbessern. Dabei verheirateten sie in einem einzigen Gerät eine Gateway-Funktionalität, die der Kommunikationsprozessor des NetX 90 übernimmt, mit allen Funktionen eines herkömmlichen Schaltschrankes über den Applikationsprozessor und die chipinterne Peripherie. Damit ersetzt DEE den gesamten Schaltschrankinhalt – von der Kopfstation über diverse I/O-Karten, Timer, Zähler bis zu Encoder-Eingänge. Durch die Konsolidierung verschiedenster Komponenten wird der Verdrahtungsaufwand erheblich verringert und somit auch die Fehleranfälligkeit im Vergleich zu herkömmlichen dezentralen Serienschaltschränken deutlich reduziert.
Lichtgitter auf NetX-Basis
Neben diversen Dienstleistungs-Projekten ist DEE auch mit einem eigenen Produkt im Automatisierungsbereich aktiv. Der Rapidoscan gehört laut Anbieter zu den Lichtgittern mit der höchsten Messgeschwindigkeit auf dem Markt. Von Paketen, über Lebensmittelverpackungseinheiten bis hin zu Baumstämmen kommt es überall dort zum Einsatz, wo Güter beim Transport über Förderbänder vermessen werden. Als Ergänzung zu dieser komplexen High-End-Version haben DieEntwickler auf Basis des NetX 90 nun auch eine deutlich günstigere, aber nur geringfügig langsamere, Variante entwickelt – den Rapidoscan 5000.
Fazit
Die Kombination aus hauseigener Hard- und Software-Entwicklung sowie der unabhängige Prototypenbau macht DEE zu einem handlungsschnellen Hilscher-Integrationspartner. „Mit der umfassenden NetX-Erfahrung aus verschiedensten Projekten und dem Fachwissen über ein breites Protokollspektrum hinweg sind DieEntwickler ein Paradebeispiel für das Potenzial unseres ausgedehnten Partnernetzwerkes“, beschreibt Oliver Heidl, Vice President Partner Management bei Hilscher. Robert Schedlberger ergänzt: „Der Hilscher-Chip mitsamt seiner Peripherie ermöglicht es uns über klassische industrielle Kommunikationsaufgaben hinaus, viele Branchen und Anwendungsbereiche zu adressieren.“