Sichere Versorgung

Durchgängige Energieverteilung
im Universitätsklinikum des Saarlandes

Sichere Versorgung

Auf dem Gelände des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg befinden sich über 100 Gebäude. Sie liegen verteilt auf einer Fläche von rund 200ha. Das 2009 gestartete Neubauprojekt IMED (Innere Medizin) wird alle Kliniken der inneren Medizin in einem großen Gebäudekomplex vereinen. Eine zentrale Herausforderung bei diesem Mammutprojekt war die elektrische Energieversorgung. Denn neben besonderen normativen Anforderungen musste die reibungslose Stromversorgung zu 100 Prozent sichergestellt werden. Die Lösung brachte eine durchgängig einheitliche Energieverteilungslösung von Siemens.

Uniklinik Homburg (Bild: Siemens AG)

Mit jährlich etwa 50.000 stationären und rund 200.000 ambulanten Patienten ist das Universitätsklinikum des Saarlandes die größte Klinik in dem kleinen Bundesland. Das UKS übernimmt als Uniklinik zahlreiche Aufgaben, die weit über die Leistungen der klassischen Krankenhausversorgung hinausgehen. Allein zehn Intensivstationen und 203 Betten für Intensivpatienten stellen deren Behandlung sicher. Auf der neonatologischen Intensivstation werden Neugeborene mit kritischem Gesundheitszustand versorgt. Und das UKS ist auch ein Zentrum für Knochenmark-, Stammzell-, Nieren-, Leber- und Lungentransplantationen. Die Infrastruktur und räumliche Gliederung des 1909 eröffneten und mehrfach erweiterten Krankenhauses lässt sich heute aber effizienter gestalten. Aus diesem Grund ging 2009 das ‚UKS Projekt Zukunft‘ an den Start. Im Zuge des Projekts werden vor allem die Kliniken der inneren Medizin in einem Haus zusammengefasst. Das bringt nicht nur Vorteile in der schnellen Versorgung der Patienten mit sich, sondern auch zahlreiche Herausforderungen. Eine davon war es, eine absolut zuverlässige Stromversorgung zu errichten – und das bei weiterlaufendem Betrieb. Der Neubau wird in zwei Bauabschnitten errichtet. 2015 wurde der erste Teil eröffnet. Für die Inbetriebnahme des zweiten Teils ist das Jahr 2018 vorgesehen. Am Ende wird die IMED an einem zentralen Ort liegen. Im Gesamtgebäude befinden sich dann u.a. der moderne Notaufnahmebereich, die Herzkatheterräume, die KMT-Station, ein Teil der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Laborbereiche sowie der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Bei der elektrischen Energieversorgung entschied sich das Universitätsklinikum für eine einheitliche technische Lösung von Siemens, die sowohl Mittelspannung als auch Niederspannung umfasst – kurz: Totally Integrated Power.

Einheitliche Lösung

Das Gesamtprojekt des zentralen IMED-Gebäudes ist deshalb besonders umfangreich, da bis hin zur Rohrpost alle denkbaren Gewerke in die Planung mit einbezogen werden mussten. Wie üblich stand vor Baubeginn eine europaweite Ausschreibung, die den Leistungsumfang klar umriss. Für die Stromversorgung besonders relevant waren die Normen DIN VDE0660 sowie DIN VDE0107 für medizinisch genutzte Räume. Gemäß DIN VDE0660 forderte die Klinik in Sachen elektrischer Energieversorgung eine Schaltgerätekombination mit Bauartnachweis. Entsprechende Systeme erfüllen in Sachen thermische und Kurzschlussbelastung höchste Standards – somit ist eine hohe Versorgungssicherheit garantiert. Vor allem in sensiblen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Rechenzentren ist daher der Einsatz von Systemen mit Bauartnachweis gefordert. Die DIN VDE0107 bedingt z.B., dass die Allgemeine Stromversorgung (AV) bei einem Ausfall in weniger als 15s auf die Sicherheitsstromversorgung (SV) umschalten kann und die Stromversorgung beispielsweise für OP-Räume zu keinem Zeitpunkt unterbrochen wird. Da Siemens diese und andere Anforderungen technisch und wirtschaftlich besonders effektiv erfüllen konnte, beauftragte der Hauptauftragnehmer R+S solutions GmbH das Unternehmen mit der Installation von Mittelspannungstechnik und Stromschienen. Im Niederspannungsbereich installierte der zertifizierte Siemens-Sivacon-Technology-Partner Scholl Energie- und Steuerungstechnik die entsprechenden Produkte aus der Sivacon-Reihe. „Bereits die vorherige Stromversorgung wurde durch Siemens sichergestellt. Wir haben beste Erfahrungen mit Leistung und Qualität der Produkte gemacht. Deshalb sind wir froh, dass auch bei diesem großen Neubauprojekt Siemens den Zuschlag bekommen hat. Da wissen wir, was wir haben!“, ergänzt Rudi Veith, Leiter Elektrotechnik am UKS. Um den Anforderungen der Schaltgerätekombination mit Bauartnachweis gerecht zu werden, handelt es sich um ein durchgängiges System von der Mittelspannung bis zum letzten Stromkreisabgang. Nach der 20kV-Übergabestation des Energieversorgungsunternehmens (EVU) folgt die wartungsfreie, gasisolierte Mittelspannungsschaltanlage 8DJH. Von dort führen Kabel zu den vier Geafol-Gießharztransformatoren mit einer Leistung von je 1.250kVA. Für sie entschieden sich die technischen Planer vor allem deshalb, weil sie besonders zuverlässig sind und nur geringe Wartung benötigen. Das ist ein entscheidender Vorteil, wenn es darum geht, die permanente Stromversorgung sicherzustellen. Bei den Geafol-Modellen handelt es sich um Stromrichtertransformatoren, die mit Netzrückwirkungen besser umgehen können als gewöhnliche Trafos. Außerdem ist bei ihnen eine 100-prozentige Auslastung möglich, während andere Trafos wegen der Frequenzumrichterlast zu maximal 60 Prozent arbeiten könnten. Sollte einer der Transformatoren ausfallen, kann das Fachpersonal händisch umkoppeln, so dass drei Gießharztransformatoren mit ihrer Leistung die Stromversorgung in der IMED übernehmen können.

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