Auch für komplexe Aufgaben geeignet

Offene Computing-Plattform für den Schaltschrank

Auch für komplexe Aufgaben geeignet

Im Zeitalter der Digitalisierung und des IIoTs mausert sich der Schaltschrank immer mehr zu einem Hort für Edge-Intelligenz mit offenen, frei programmierbare Edge-Computing-Plattformen. Zunehmend attraktiv sind hierfür Lösungen auf Basis des Raspberry-Pi Ökosystems, das aus einem gemeinnützigen Projekt der gleichnamigen Foundation heraus entstanden ist. STV Electronic hat diese Prozessortechnologie in einen multifunktionalen und schaltschranktauglichen Hutschienen-PC gepackt.

Der Raspberry Pi 3 B+ basierte Hutschienen- PC Smart Manager 4.0 für den Schaltschrank macht es OEM und Systemintegratoren leicht, selbst komplexe Aufgaben in der Steuerungstechnik und Gebäudeautomatisierung mit Open Source basierter Hardware und Software umzusetzen. (Bild: STV Electronic GmbH)

Der Schaltschrank ist schon seit längerem nicht mehr nur ein zentrales „Umspannwerk“ für die verschiedensten Strom- und Signalleitungen. Durch die zunehmende Digitalisierung und das IIoT ist das sogenannte Edge-Computing, also eine lokale Intelligenz am Rande des Internets hin zum Feld der neue Megatrend. OEMs und Systemintegratoren suchen daher nach Lösungen, eine solche Edge-Intelligenz direkt in den Schaltschrank zu integrieren. Sie wollen IP-Technologie mit zentralen Dashboards sowie Management- und Maintenance-Clouds nahtlos anbinden. Auch die Integration passender Edge-Logik vor Ort wird dadurch möglich. Diese muss frei programmierbar sein, um dem wachsenden Bedarf nach Smartphone-basiertem Zugriff auf Daten, Systemzustände und die Steuerung der angeschlossenen Devices gerecht werden zu können oder auch Inferenzlogik auszuführen, die für Predictive Maintenance Zwecke erforderlich ist, da man nicht jeden Messwert in die Cloud schieben will oder auch kann.

Mehr Freiheit in der Gebäudeautomation

Wichtig ist für OEMs und Systemintegratoren eine Lösung zu erhalten, die flexibel und kostenoptimiert in den Schaltschrank integriert werden kann. Eine ideale Lösung können Plattformen auf Basis des neuen, leistungsoptimierten Raspberry Pi 3 B+ sein. Sie sind mit einer quelloffenen Linux-Distribution ausgestattet und können an spezielle Bedürfnisse angepasst werden. Somit hat man auch bei der Installation weiterer Software wie Entwicklungsumgebungen oder Automatisierungsanwendungen, die auf solchen Edge-Zentralen für beispielsweise die Gebäudeautomation und Steuertechnik zum Einsatz kommen sollen, nahezu keine Einschränkungen. Worin liegen aber die spezifischen Vorteile eines Ansatzes mit Raspberry Pi?

Durch umfassende Schnittstellenausstattung und einen separaten Erweiterungsbus kann der Smart Manager 4.0 im Schaltschrank als IoT-/Edge-Server für beliebige Gebäudeautomations- und Steuerungslösungen eingesetzt werden. (Bild: STV Electronic GmbH)

Vom gemeinnützigen Lehrobjekt zur Industrieplattform

Im Jahre 2012 wurde der Raspberry Pi in seiner ursprünglichen, ersten Version für Lehrzwecke als besonders kostengünstige und dennoch vollständige OpenSource-Entwicklungsplattform in den Markt eingeführt. Jeder, der sich für IT-Hardware, im Besonderen aber für Hardware-Programmierung und -Entwicklung interessierte, konnte mit dem kostengünstigen Einplatinencomputer praktisch sofort loslegen. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die Geräte zunehmend als praktikable Entwicklungsplattform in der Embedded-Industrie eingesetzt wurden, da der Raspberry als vollwertiger Linux-Mini-Rechner gleichzeitig als Entwicklungs- und Testplattform genutzt werden konnte. Bis heute wurden insgesamt rund 30 Millionen Raspberry-Pi-Geräte verkaufti, was sich zudem in einer beeindruckend großen Online Support Community widerspiegelt. Inzwischen ist der Raspberry PI auf dem besten Weg, selbst zu einer neuen Standard-Industrie-Plattform zu werden. So nutzt beispielsweise Oracle einen Cluster von 1060 Raspberry Pis für den weltweit größten Pi-Supercomputer. Und das Jet Propulsion Laboratory der NASA hat einen Bauplan veröffentlicht, der eine Raspberry PI als Basis für den Nachbau des Mars-Rovers nutzt. Nun macht sich der Minicomputer auf, auch industrielle Einsatzbereiche zu erobern. STV Electronic ist dabei einer der ersten Hersteller, der mit dem Smart Manager 4.0 eine industrietaugliche Version des Mini-Computers im Portfolio hat.

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