Dezentrale Regie in der Lebensmittelproduktion

Schutz der Leistungselektronik

Neben den Rohstoffen sind die Steuerungseinheiten elementare Komponenten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Häufig dezentral organisiert, fallen ohne sie Kühleinheiten aus, stehen Transportbänder still, und Tiefziehverpackungsmaschinen erstarren im aktuellen Fertigungsmodus. Mit der ASR-Reihe aus Edelstahl hat die Eldon-Gruppe Schaltschränke für diese anspruchsvollen Produktionsumgebungen entwickelt.

Bild 1 | Das solide Wachstum in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie führt zu einem kontinuierlichen Bedarf an Gehäuselösungen. (Bild: © Industrieblick/stock.adobe.com)

Hitze, Kälte und Bakterien – in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sind die Umweltbedingungen für Menschen und Maschinen gleichermaßen anspruchsvoll. Dabei ist Hygiene ein absolutes Muss. Um zu verhindern, dass sich in diesem Produktionsbereich ebensolche multiresistenten Keime wie in Krankenhäusern entwickeln, werden die Produktionsanlagen mit alkalischen chlorhaltigen und sauren Reinigungsmitteln, heißem Wasserdampf und Hochdruckreinigern gesäubert. Dabei ist insbesondere die Feuchtigkeit eine Herausforderung für den dauerhaften Einsatz von Steuerungssystemen und Ihren Schutzhüllen – auch wenn diese sich üblicherweise außerhalb der eigentlichen Herstellungs- und Verarbeitungsbereiche befinden.

Richtlinien und Normen

Die EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie die Normen EN1672-2 und EN ISO14159 bilden das rechtliche Rahmenwerk für alle Nahrungsmittelmaschinen, die innerhalb der EU in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion eingesetzt werden. In diesen Richtlinien wird festgelegt, wie das Aufbereiten, Verarbeiten und Verpacken von Nahrungsmitteln unter hygienisch einwandfreien Bedingungen zu erfolgen hat. Dabei sind die Keyfeatures für die Gehäuselösungen das Material, das Herstellungsverfahren sowie die Dichtungen der Schaltschränke.

Bild 2 | Ultra-glatte Oberflächen verhindern das Andocken von Keimen. (Bild: Eldon GmbH)

Spezifische Oberflächen und Korrosionsbeständigkeit

Die ASR-Gehäusereihe aus 316L Edelstahl weist eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit auf. Mit IP66 und NEMA 4X, 12, 13 sowie der Stoßfestigkeit IK 10 sind die Schaltschränke robust und schützen die Steuerungselektronik ebenso vor Schmutz, Spritzwasser und Öl wie vor nicht-korrodierenden Kühlmitteln. Um Keimen keine Möglichkeit zum Anlagern und Vermehren zu bieten, werden die Außenflächen der ASR-Reihe speziell behandelt. Eine abschließende Polierung der Oberflächen erfolgt in Schleifrichtung der vorangegangenen Schleif- und Polierarbeiten. Das Ergebnis ist eine ultra-glatte Oberfläche, die ebenso wie die tiefgezogenen Ecken der Seitenpaneele das Ansiedeln von Bakterien verhindern.

Auch auf die Dichtung kommt es an

Für den Einsatz in hygienisch anspruchsvollen Umgebungen werden die ASR-Schaltschränke durch eine blaue, durchgängige Silikondichtung ohne Verbindungsstellen versiegelt. Da sich die Silikondichtung außerhalb des Schranks befindet, können keine Bakterien oder Nahrungsmittelteile in den Schrank eindringen. Ein besonderes Plus: Die Dichtungen können entfernt und gereinigt werden, um zu verhindern, dass es bei Produktionsumstellungen zu Kreuzkontaminationen kommt. Damit wird die Lebensdauer des Schranks erhöht. Michael Meininger, Vertriebsleiter Deutschland der Eldon Gruppe, erläutert: „Die Lebensmittelindustrie ist der drittgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands. Dabei ändert sich das Konsumverhalten gerade in den bevölkerungsreichen Metropolen immer schneller. Hierdurch besteht ein kontinuierlich steigender Bedarf an effizienten Fertigungsprozessen und sicher untergebrachten Automatisierungs- und Steuerungssystemen. Mit unseren Gehäusen aus 316l Edelstahl in vielen Standardgrößen haben wir für diese Kundengruppe eine ausgezeichnete Produktreihe entwickelt.“ Für die Anbieter von Schaltschränken und elektronischen Kontrollsystemen lohnt es sich, einen Entwicklungsschwerpunkt auf die Nahrungs- und Genussmittelproduktion zu legen. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft zeigt eine starke Wachstumskurve. Im BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 3-18 heißt es: „Für die deutsche Ernährungsindustrie begann das Jahr 2018 mit einem kräftigen Umsatzplus von acht Prozent, wodurch ein Gesamtumsatz von 14,5 Milliarden Euro im Januar 2018 erzielt wurde. Damit konnte der Absatz um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Besonders positiv entwickelte sich der inländische Umsatz, aber auch im Auslandsgeschäft wuchs die Branche. (…) Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Vorjahresvergleich um 6,6 Prozent.“