Weitere Effizienzgewinne möglich

Automatisierte Prozesse im Steuerungs- und Schaltanlagenbau

Weitere Effizienzgewinne möglich

Trotz hoher Lohnkosten in der Schweiz gelingt es der mittelständischen W. Althaus AG, international wettbewerbsfähig zu sein. Der Steuerungs- und Schaltanlagenbauer, der zu den modernsten in der Schweiz zählt, hat sämtliche Prozesse, vom Hardware-Engineering und der Elektroplanung über die Fertigung bis hin zur Prüfung, weitgehend automatisiert. Zum Einsatz kommen dabei Engineering-Tools von Eplan, Schaltschrank-Systemtechnik von Rittal und Maschinen von Kiesling Maschinentechnik in der Fertigung und Prüfung.

 Die Schweizer Firma W. Althaus AG zählt mit zu den modernsten Steuerungsbauern der Schweiz - wenn nicht in ganz Europa. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Die Schweizer Firma W. Althaus AG zählt mit zu den modernsten Steuerungsbauern der Schweiz – wenn nicht in ganz Europa. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Automatisierungstechnik für den Maschinenbau ist das Thema, um das sich bei der W. Althaus AG in Aarwangen alles dreht. Das Unternehmen bietet seit über 40 Jahren seine Dienstleistungen in sämtlichen Bereichen der industriellen Automatisierungstechnik an. Das Spektrum reicht von der Beratung über Planung und Entwicklung bis hin zu Schaltschrankbau, Prüfung und Inbetriebnahme. „Unsere Kunden sind zu einem großen Teil Schweizer Maschinenbauunternehmen“, sagt Walter Althaus, der das Unternehmen in zweiter Generation führt. Mit über 100 Mitarbeitern bietet man den Kunden umfassende Kompetenzen rund um die Steuerungstechnik. „Da wir in einem Land mit hohen Löhnen beheimatet sind“, so der Firmeninhaber weiter, „sind wir ständig auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten innerhalb unseres Unternehmens.“

 Mit über 100 Mitarbeitern bietet die W. Althaus AG ihren<br /><br /><br /><br /> Kunden umfassende Kompetenzen rund um die Steuerungstechnik. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Mit über 100 Mitarbeitern bietet die W. Althaus AG ihren
Kunden umfassende Kompetenzen rund um die Steuerungstechnik. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Optimierungspotenziale ausschöpfen

Bei der W. Althaus AG werden sehr viele verschiedene Kundenprojekte umgesetzt, die alle in individuell entwickelte Steuerungs- und Schaltanlagen münden. Um die Optimierungspotenziale im Steuerungsbau zu erschließen, hat man innerhalb des Unternehmens alle Prozesse unter die Lupe genommen. Dies beginnt bereits bei Planung und Entwicklung. Im Hardware-Engineering wird zunächst die Lösung entwickelt, mit der sich die Kundenanforderungen optimal umsetzen lassen. Dabei wird die Elektroplanung mit Eplan Electric P8 durchgeführt. „Wir arbeiten schon seit über 20 Jahren mit den CAE-Systemen von Eplan und haben immer wieder die neuesten Versionen der Software angeschafft“, erinnert sich Althaus an die erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Anschluss an die Elektroplanung erstellen die Fachleute bei der W. Althaus AG einen virtuellen Schaltschrank-Prototypen in Eplan Pro Panel. Dessen Qualität ist stark davon abhängig, dass für alle eingesetzten Komponenten entsprechende Daten vorliegen. Diese müssen neben den mechanischen Abmessungen auch die Details zu den elektrischen Anschlüssen enthalten. Außerdem sind die kaufmännischen Daten wie Bestellnummern und Preise wichtig. Die Daten lassen sich am einfachsten aus dem Eplan Data Portal, in dem aktuell etwa 390.000 Artikel- und Gerätedatensätze von über 60 namhaften Herstellern erhältlich sind, direkt in die lokale Eplan-Datenbank bei Althaus herunterladen. „Mit den Eplan-Tools und der Anbindung an unser ERP-System steuern wir praktisch alle Prozesse innerhalb des Unternehmens“, betont Althaus. „Deswegen ist es für uns besonders wichtig, dass die Daten im Eplan Data Portal möglichst komplett vorhanden sind, wie dies zum Beispiel bei den Systemkomponenten von Rittal der Fall ist.“ Mit der Schaltschrank-Systemtechnik von Rittal werden die Steuerungs- und Schaltanlagen standardisiert und modular realisiert. Bei den Komponenten mancher Hersteller, deren Daten nicht so vollständig vorliegen, muss das Unternehmen einen großen Aufwand betreiben, um die interne Datenbank komplett und aktuell zu halten. Letztendlich steht und fällt die ganze Automatisierung mit der Qualität dieser Komponentendaten. Grundvoraussetzung ist, dass die bei der Elektroplanung und der Prototypenerstellung erzeugten Daten durchgängig weiterverwendet werden können. Nur so lassen sich die nachfolgenden Prozesse mit der notwendigen Effizienz steuern. Mit den Daten aus der Eplan-Plattform ist dies ohne Probleme möglich.

 Der Bestückungsautomat Athex kann je nach Ausstattung bis zu 6.000 Klemmen<br /><br /><br /><br /> aufnehmen und diese automatisiert auf Hutschienen montieren (Messe). (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Der Bestückungsautomat Athex kann je nach Ausstattung bis zu 6.000 Klemmen
aufnehmen und diese automatisiert auf Hutschienen montieren (Messe). (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Fertigung optimal gestalten

Die Fertigung im Steuerungs- und Schaltanlagenbau ist heute in der Regel noch von viel Handarbeit geprägt. Bei der W. Althaus AG setzt man aber auch in der Fertigung auf einen möglichst hohen Automationsgrad. So wird beispielsweise direkt aus Eplan Pro Panel heraus ein Routing für die Kabelkonfektionierung durchgeführt. Sämtliche dafür notwendigen Daten sind in der Elektroplanung und im virtuellen Prototypen bereits vorhanden. Mit diesen Daten lassen sich die vollautomatischen Maschinen zur Kabelkonfektionierung direkt steuern. In der Kabelkonfektionierung werden die Kabel abgelängt, beschriftet, abisoliert und je nach Anschlusstechnik z.B. mit Aderendhülsen versehen. Alle für einen Auftrag benötigten Verdrahtungsleitungen lassen sich somit fertig konfektionieren und beschriftet zur Verfügung stellen. Die Kontaktierung der Komponenten im Schaltschrank ist damit sehr einfach. „Im Prinzip muss diese Tätigkeit nicht unbedingt ein Facharbeiter ausführen, da ja sowohl Kabel als auch Komponenten beschriftet sind“, erklärt Walter Althaus. Auch bei der Bearbeitung der Metallteile des Schaltschranks setzt das Unternehmen auf Automatisierung. Um Gehäuseteile wie Schaltschranktüren, Seitenteile und Montageplatten zu bearbeiten, kommen unter anderem Perforex-Maschinen von Kiesling Maschinentechnik zum Einsatz. Die Maschinen des Unternehmens, das wie Eplan und Rittal zum Unternehmensverbund der Friedhelm Loh Group gehört, eignen sich für alle im Schaltanlagenbau üblichen Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und auch Kunststoff. Mit ihnen lassen sich Bohrungen, Gewinde und Ausbrüche schnell und automatisiert erstellen. Auch die Maschinen von Kiesling Maschinentechnik lassen sich direkt mit den Daten aus Eplan Pro Panel ansteuern. „Die Ansteuerung der automatisierten Maschinen in der Fertigung durch die Daten, die wir mit Eplan Pro Panel erzeugen, ist entscheidend für ein reibungsloses Ineinandergreifen der verschiedenen Prozesse in der Fertigung“, so Althaus. „Nur so können wir die gewünschte Effizienz in der Fertigung erreichen.“

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