Weidmüller bietet jetzt Reihenklemmen in Snap-in-Technologie

Die Evolution geht weiter

Wer denkt, das Verbesserungspotenzial für Reihenklemmen sei nun aber wirklich weitgehend ausgereizt, sieht sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eines Besseren belehrt. Zu dieser Entwicklung trägt auch die Firma Weidmüller immer wieder bei. Was 1948 mit der ersten kunststoffisolierten Reihenklemme begann, 1978 mit der ersten Variante in Direktstecktechnik und 1993 mit Zugfedertechnologie fortgeführt wurde, mündete 2016 vorläufig in der ersten Reihenklemmen-Familie mit Push-in-Technologie mit Pushern und Applikationsprodukten. Nun folgt der nächste Evolutionsschritt: die Klippon-Connect-Reihenklemmen mit Snap-in-Technologie.
Bild 1 | Die neue AS-Reihenklemme von Weidmüller mit der schnellen, einfachen und sicheren Snap-in-Technologie.
Bild 1 | Die neue AS-Reihenklemme von Weidmüller mit der schnellen, einfachen und sicheren Snap-in-Technologie. Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Mit der AS-Reihe lassen sich starre und flexible Leiter wie auch flexible Leiter mit Aderendhülsen schnell, einfach und ohne Werkzeug verdrahten. Die Leiter werden in die Anschlussstelle gesteckt, anschließend schnappt der Mechanismus deutlich hörbar zu. Die Snap-in-Technologie sorgt für eine sichere und dauerhaft zuverlässige Verbindung – auch bei den zunehmend automatisierten Verdrahtungsprozessen der Zukunft. AS-Reihenklemmen sind kompatibel zur Klippon Connect A-Reihe und daher vielseitig einsetzbar.

Die Snap-in-Technologie

Die wesentlichen Attribute der Snap-in-Anschlusstechnologie sind: schnell – einfach – sicher.

Schnell: Der Snap-in-Anschluss gehört in die Kategorie zeitsparende Anschlusstechnologie und ist derzeit einer der schnellsten Anschlüsse am Markt. Selbst flexible Leiter ohne Aderendhülsen können intuitiv und ohne Werkzeug angeschlossen werden -auch in vollautomatisierten Verdrahtungsprozessen.

Einfach: Die Reihenklemmen werden mit vorgespannter Feder ausgeliefert, sodass der abisolierte Leiter einfach und sicher, ohne weitere Vorbereitung, in die Klemmstelle eingeführt werden kann. Mit einem deutlich hörbaren Klick wird der anzuschließende Leiter in der Klemmstelle kontaktiert. Die ausgelöste Klemmstelle wird zusätzlich optisch über eine Erhöhung des Pushers signalisiert. Durch Betätigung des Pushers kann der Leiter jederzeit wieder gelöst und die Klemmstelle für die Verdrahtung vorgespannt werden.

Sicher: Sobald der Leiter richtig und tief genug in die Kontaktstelle eingeführt ist, erfolgt eine prozesssichere Auslösung der Klemmstelle. Die zuverlässige Kontaktierung des Leiters garantiert einen vibrationssicheren, gasdichten und langzeitstabilen Leiteranschluss. Neben dem akustischen Klick signalisiert eine Erhöhung des Pushers den sicher hergestellten Anschluss. Durch die Technik der vorgespannten Klemmstelle können flexible Leiter ohne Aderendhülse direkt gesteckt werden, ein Werkzeug ist dafür nicht erforderlich.

Bild 2 | Bei der neue AS-Reihe wird der abisolierte Leiter einfach und sicher, ohne weitere Vorbereitung, in die Klemmstelle eingeführt. Mit einem deutlichen Klick wird der Leiter in der Klemmstelle kontaktiert. Bilder: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Für die Zukunft gerüstet

Die zunehmende Automatisierung im Schaltschrankbau setzt neue Anforderungen an die Reihenklemmen von morgen. Weidmüller unterstützt seine Kunden bei der Entwicklung und hat die neue AS-Reihe dafür bereits mit einem verbesserten Design versehen, so dass sie sich für eine robotergestützte Montage eignet. Eine automatische Assemblierung wie bei der Standard A-Reihe ist gegeben. Die geöffnete Klemmstelle der AS-Reihe ermöglicht darüber hinaus eine robotergestützte, direkte Verdrahtung. Anwender können das Standardzubehör und das Markierungssystem der A-Reihe nutzen. Die Möglichkeit der automatischen Beschriftung, beispielsweise mit dem Klippon Connect RailLaser, ist gegeben.

AS-Reihe: Portfolioübersicht

Bei der Entwicklung der AS-Reihe hat sich Weidmüller auf den Leiterquerschnittsbereich von 2,5mm² fokussiert. In diesem Bereich befindet sich die höchste Anzahl an Verbindungen, deshalb spielt die Snap-in-Technologie bei der Verdrahtung hier explizit ihre Vorteile aus. Auch der Einsatz einer robotergestützten Verdrahtung ist in diesem Bereich gegeben.

Die AS-Reihe umfasst derzeit:

  • Zweipolige Durchgangs- und PE-Klemmen: AS2C 2.5/AS2C 2.5 PE in den Abmessungen: 5,1x59x38mm (Breite/ Höhe/Tiefe).
  • Dreipolige Durchgangs- und PE-Klemmen: AS3C 2.5/AS3C 2.5 PE in den Abmessungen: 5,1×71, x38mm (Breite/ Höhe/Tiefe).
  • Vierpolige Durchgangs- und PE-Klemmen: AS4C 2.5/AS4C 2.5 PE in den Abmessungen: 5,1x84x38mm (Breite/ Höhe/Tiefe).

Der Snap-in-Kontakt der Klemmen ist für einen max. Klemmbarkeitsbereich von 0,5 bis 2,5mm² ausgelegt. Weitere Kenndaten sind: Bemessungsspannung 800V sowie ein Bemessungsstrom von 24A. Die Reihenklemmen werden auf die Tragschiene TS 35 aufgerastet.

Fünf Fragen an…

Arnd Schepmann, Business Unit Leiter Terminals bei Weidmüller Interface

Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Worin bestand die Motivation für Weidmüller, die bereits sehr anwenderfreundliche, durch zahlreiche Hersteller angebotene Push-in-Technologie bei Reihenklemmen in Richtung Snap-in weiterzuentwickeln?

Arnd Schepmann: Als Pionier der Verbindungstechnik suchen wir immer nach den besten Lösungen für unsere Kunden, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. In Zeiten von vollen Auftragsbüchern und wachsendem Fachkräftemangel sind Lösungen für die Digitalisierung und Automatisierung in der Schaltschrankfertigung von Nöten. Dazu gehört auch eine innovative zukunftsgerichtete Anschlusstechnik. Es ist unser Anspruch, Produkte und Anschlusstechniken stetig weiter zu entwickeln oder wie bei Snap-in ganz neu zu denken.

Wie unterscheiden sich die neuen Reihenklemmen preislich von den Push-in-Varianten?
Schepmann: Preisliche Unterschiede in den beiden Anschluss-Technologien werden durch die Vorteile der Snap-in-Anschlusstechnik mehr als kompensiert. Handling-Vorteile, wie die offene Klemmstelle, schaffen in der Verdrahtung einen großen Zeitvorteil.

Ready to robot, also eine robotergestützte Verdrahtung, ist ein weiteres Attribut, das Weidmüller bei den neuen Reihenklemmen hervorhebt. Ist das für einen Großteil Ihrer Kunden nicht noch Zukunftsmusik?
Schepmann: ‘Zukunftsmusik’ ist es sicherlich nicht mehr. Aber ja, die robotergestützte Verdrahtung gehört noch nicht zum Alltag. Wir sehen aber auch, dass der Einsatz von teilautomatisierten Prozessen im Schaltschrankbau stark zunimmt. Nicht zuletzt am Einsatz unserer eigenen Lösungen für den automatisierten Schaltschrankbau, wie den RailLaser oder RailAssembler. Auch wenn eine automatisierte Fertigung für manche noch in ferner Zukunft liegt, sind die Anwender mit dem Umstieg auf die Snap-in-Reihenklemmen schon heute bestens gerüstet.

Vorausgesetzt, die Evolution der Reihenklemme geht immer noch weiter: Worin sehen Sie weiteres Optimierungspotenzial?
Schepmann: Erst einmal bietet die Snap-in-Technologie jetzt schon die allerbesten Voraussetzungen für die nächste Innovationsstufe im Schaltschrankbau. Mit der kraftlosen und werkzeuglosen Bedienung bringt die Technologie die Grundvoraussetzungen für eine automatisierte Fertigung mit. Auch durch die Kompatibilität und das gemeinsame Zubehör mit der Push-in-A-Reihe können die Produktreihen innerhalb der Applikation kombiniert werden. Der Kunde muss also nicht zuerst warten bis das Portfolio an Snap-in-Reihenklemmen komplettiert ist, sondern kann Stück für Stück umstellen, denn wir werden natürlich unser Portfolio stetig ausbauen. Hier werden nicht nur neue Varianten im Bemessungsquerschnitt 2,5mm² entwickelt, sondern auch weitere Querschnittbereiche. Verbindungstechnik ist sicherlich eines unserer Steckenpferde, für die wir immer weiter an neuen Innovationen arbeiten. (jwz)

Weidmüller GmbH & Co. KG

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