Moderne Produktionsanlagen und Maschinen werden in der Regel über einen Schaltschrank gesteuert. Um das Unfallrisiko zu verringern, sollte sich die Tür des Schaltschranks für die Wartung und Fehlerbehebung erst öffnen lassen, nachdem die zugehörige Anlage ausgeschaltet ist, beziehungsweise vollständig stillsteht. Durch Vor- und Nachlaufzeiten kann es andernfalls schnell zu menschlichen Fehlern kommen, die insbesondere auf den erhöhten Zeitdruck zurückzuführen sind. Die mechatronischen Schließsysteme der Firma Dirak unterstützen dabei, diese Gefahr zu reduzieren. Mit der Serie MLI bietet das Unternehmen eine geeignete Lösung für das geschilderte Szenario. Mit ihnen lässt sich der Schaltschrank öffnen, nachdem der Griff eine entsprechende Freigabe erhalten hat. Die Freigabe kann dabei an die Bedingung geknüpft sein, dass die jeweiligen Maschinen und Anlagen stillstehen. „Der Schwenkhebel MLI1101 lässt sich dann je nach Variante durch Spannungszufuhr von 12V, 24V oder 48V DC entsperren“, erläutert Winfried Ellers, Sales Manager im Bereich Mechatronics bei Dirak. Für den Fall, dass es zu einem Stromausfall kommt, ist ebenfalls eine Notöffnung möglich. Diese erfolgt rein mechanisch mit einem Schlüssel, wodurch der Zugang zum Schaltschrank sichergestellt wird.
Statusabfrage der Verschlussposition
Wie bereits ausgeführt, kann es im Produktionsalltag im Hinblick auf den Schließzustand des Verschlusses schnell zu einer Fehleinschätzung des Anwenders kommen. Deswegen verfügt der MLI1101 über eine gut sichtbare Statusanzeige. So sehen die Benutzer auf den ersten Blick, ob der Schaltschrank tatsächlich verschlossen ist. Das Hochfahren einer Anlage bei geöffnetem Schaltschrank lässt sich dadurch vermeiden.
IP-Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit
Ein sicherer Verschluss von Schaltschränken schützt nicht nur die Anwender, sondern auch das empfindliche Innenleben. Insbesondere Staub und Feuchtigkeit stellen je nach industrieller Umgebung ein erhebliches Risiko für die reibungslose Funktion dar. Auch hierfür bietet Dirak mit dem MLI1102 die passende mechatronische Lösung. Der Drehriegel überzeugt mit einer Schutzklasse von IP 65 und bietet darüber hinaus alle bereits genannten Vorteile hinsichtlich Zugangskontrolle und Statusabfrage. Einzig die Freigabe erfolgt bei dieser Ausführung nur durch eine Spannungszufuhr von 12V oder 24V, die Option mit 48V entfällt.
Herkömmliche Verbindungselemente als Gefahrenquelle
Neben der Zugangskontrolle muss die Sicherheit des Personals auch bei direktem Kontakt mit dem Schaltschrank gewährleistet sein. Insbesondere die Außenhülle darf unter keinen Umständen Strom führen. Deswegen ist der Potentialausgleich bei Schaltschränken zwingend erforderlich. Er verhindert, dass es zu einem gefährlichen Stromschlag kommt, sollte das Gehäuse aufgrund eines Fehlers, wie beispielsweise einem gelösten Kabel, unter Spannung geraten. Allerdings lassen sich lackierte oder pulverbeschichtete Metalle nur mit Vorbehandlung in den Potentialausgleich einbeziehen. Aus diesem Grund muss die Kontaktfläche bei herkömmlichen Verbindungselementen wie Scharnieren zunächst blank gemacht werden. Dadurch entsteht ein weiterer Arbeitsschritt, der Zeit in Anspruch nimmt und Folgekosten verursacht. Als Reaktion auf diese beiden Aspekte hat Dirak sein Sortiment um spezielle Schrauben erweitert.
Potentialausgleich durch Erdungssenkschraube
Mit den Erdungssenkschrauben und dazu passenden Scharnieren bietet das Unternehmen eine Verschlusslösung, um die Schaltschranktür so gut wie möglich in den Potentialausgleich einzubeziehen und damit die Anforderungen gemäß der DIN EN61439 zu erfüllen. Das Prinzip ist simpel, aber effektiv: Die Segmentschneiden und Kratzzähne am Schraubensenkkopf ermöglichen eine mechanische und elektrische Verbindung zwischen zwei Blechteilen über das Scharnier. Bei einer Senkbohrung übernimmt die Segmentschneide den elektrischen Kontakt zum metallischen Grundmaterial. Dank der doppelseitigen Ausführung ist der Potentialausgleich stets sichergestellt. In der zylindrischen Bohrung stellen hingegen die Kratzzähne zuverlässig den Potentialausgleich über die Blechkante her. Durch das Eindrehen kratzen sie dafür die lackierte Kante bis max. 170m der Bohrung frei. Die Erdungssenkschrauben eignen sich aufgrund der Segmentschneide und des Kratzzahns gleichermaßen für Senkbohrungen und zylindrische Bohrungen. Sie sind mit einem M6-Gewinde oder mit einem M6 gewindefurchendem Gewinde nach DIN7500 erhältlich.
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