Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2023 musste die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ein zweistelliges Auftragsminus hinnehmen: Die nominalen Bestellungen blieben im Juli um 17,4% hinter ihrem Vorjahreswert zurück. „Allerdings waren die Orders im gleichen Monat des Vorjahres auch mit derselben Rate gestiegen, sodass der jüngste Rückgang nicht allein der nachlassenden konjunkturellen Dynamik, sondern auch einem Basiseffekt geschuldet sein dürfte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Aufträge aus dem Inland (-17,8%) sowie aus dem Ausland (-17,1%) gaben in gleicher Größenordnung nach. Kunden aus dem Euroraum reduzierten ihre Bestellungen im Juli um 13,7%. Aus Drittländern gingen 18,9% weniger Aufträge ein als noch vor einem Jahr. Auch für den Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Juli ist jetzt ein leicht rückläufiger Auftragseingang zu verbuchen (-0,5% gegenüber Vorjahr). Während die Inlandsbestellungen hier noch um 5,9% stiegen, fielen die Orders ausländischer Geschäftspartner um 5,6% (Eurozone: -9,0%, Drittländer: -3,6%). „Produktion und Umsatz zehren bislang noch von hohen Auftragspolstern, die allerdings nach und nach abschmelzen“, so Gontermann. Der preisbereinigte Output an elektrotechnischen und elektronischen Gütern in Deutschland erreichte im Juli knapp sein Vorjahresniveau (-0,3%). In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag er insgesamt um 3,7% höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der nominale Umsatz wuchs im Juli 2023 um 5,1% gegenüber Vorjahr auf 18,8Mrd.€.
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