Lichtbogenüberschläge verhindern
Infrarot-Inspektionsfenster der Flir-IRW-Serie beschleunigen Schaltschrankinspektionen – und können Leben retten
Thermografische Untersuchungen mit Wärmebildkameras sind im Elektrobereich zum wichtigsten Mittel der zustandsorientierten Instandhaltung geworden. Aber das Arbeiten in der Nähe hoher Spannungen setzt die Inspektoren hohen Risiken aus. Ein Beispiel: Das Öffnen von elektrischen Schaltschränken für thermografische Inspektionen und Sichtprüfungen von Komponenten während des Betriebs ist gefährlich, da das Personal möglicherweise lebensbedrohenden Lichtbogenüberschlägen ausgesetzt wird. Um das Risiko zu reduzieren, kann zur Steigerung der Sicherheit ein Infrarotfenster von Flir als Schutzschild zwischen Mensch und dem spannungsführenden Betriebsmittel angebracht werden. Damit sind Mitarbeiter besser geschützt -und Schaltschränke brauchen für eine Inspektion nicht mehr geöffnet zu werden.
Für Wärmebildaufnahmen wäre Glas als Fenstermaterial eines solchen Infrarot-Inspektionsfensters allerdings ungeeignet, da es für Infrarotstrahlung fast vollkommen undurchlässig ist. Daher setzt Wärmebildkamera-Weltmarktführer Flir ein spezielles Material auf der Basis von Kalziumfluorit ein. Dank dieses Flir-Breitband-Kristalls nehmen Kameras Tageslichtbilder ebenso wie Wärmebilder auf. Außerdem passiert das Licht von Laserpointern und LED-Leuchten ungehindert, so dass bessere visuelle Bewertungen möglich sind. Da die Infrarotfenster sowohl für sichtbares Licht, als auch für kurz-, mittel- und langwellige Infrarotstrahlung durchlässig sind, eignen sie sich auch für die Erstellung von Bild-in-Bild- oder Fusion-Wärmebildern und die patentierte Flir-MSX-Technologie. Bei der MSX-Funktion wird das Wärmebild mit dem Digitalbild der Tageslichtkamera in Echtzeit kombiniert. Daraus resultieren sehr klare, detailreiche Wärmebilder für übersichtliche Berichte ohne Stördaten.
Klappdeckel für schnellen Zugriff
Die Infrarotfenster besitzen einen sicheren, dauerhaft montierten, schlag- und stoßfesten Stahldeckel, der sich mit einer Hand öffnen lässt, d.h. nichts muss entfernt werden, nichts kann fallen, verwechselt werden oder verloren gehen. Dabei fixiert eine einfache Befestigungsschraube den festmontierten Deckel des Infrarotfensters. Auf der Deckelinnenseite befindet sich ein wischfestes Etikett mit einer dauerhaften Kennzeichnung für die Dokumentation der Untersuchungen. Die Objektiveinheit selbst ist in einem robusten, eloxierten Aluminiumrahmen für den Einsatz im Innen- und Außenbereich eingefasst.
Einfache Montage
Die Fenster sind sehr einfach zu montieren und zu verwenden und sorgen so für schnelleres Arbeiten bei größerer Sicherheit. Aufgrund derselben Abmessungen wie handelsübliche Rohrleitungen lassen sie sich einfach montieren: Dabei ist nur ein Loch für jedes Fenster erforderlich. Für das Herausbrechen der Öffnung kann ein Standardwerkzeug verwendet werden. Danach muss nur ein einfacher Pirma-Lock-Schraubring festgezogen werden. Auf der Wandinnenseite sorgen Zähne für festen, dichten Halt. Dadurch sind die Metallkomponenten automatisch geerdet – und es sind keinerlei Schraubenlöcher erforderlich, die später ausleiern könnten.
Größere Produktivität und schnelle Amortisierung
Die Sicherheit der Inspektoren ist natürlich der Hauptgrund für den Einbau eines Infrarotfensters, denn damit lassen sich viele der Lichtbogenüberschläge auslösenden Faktoren ausschalten. Daneben ergeben sich aber auch Kosteneinsparungsmöglichkeiten durch die kürzere Inspektionsdauer bei gleichzeitig effizienteren Bewertungen nach den NFPA-70-E-Richtlinien. Außerdem ist für Untersuchungen nur eine anstatt drei Personen erforderlich – und schwere Schutzausrüstung ist ebenfalls nicht notwendig.
Technische Daten
Die Infrarotfenster gibt es in unterschiedlichen Größen mit einem Durchmesser der Sichtöffnung von 45 bis 89mm. Die Höchsttemperatur für die Optik beträgt 1355,6°C, die maximale Betriebstemperatur liegt bei (für Elektroinspektionen großzügig bemessenen) 260°C. Die maximale Ausziehfestigkeit geht von 657kg (45mm Sichtdurchmesser) bis 1678kg (89mm Durchmesser). Die Gehäuse sind geschützt nach Schutzklasse IP67 und halten extremer Luftfeuchtigkeit und Schwingungen von 100m/s^2 stand. Die Lichtbogenüberschlagsprüfung nach IEC 62271-200 (KEMA) erfolgte bei 5kV und 63kA für 30 Zyklen bei 60Hz.
Prüfungen und Zertifikate
Flir hat die Modelle der IRW-Serie umfassend prüfen lassen und mit einer lebenslangen Garantie ausgestattet. Sie entsprechen den UL, CSA, IEC, und IEEE-Vorgaben und -Richtlinien und wurden durch angesehene Institutionen wie UL, KEMA und TÜV auf Standhaftigkeit gegen Lichtbogenüberschläge, Vibrationen und extreme Feuchtigkeit geprüft. Bei Produktionsfehlern gewährt das Unternehmen eine (eingeschränkte) lebenslange Garantie.