Akkreditiertes Prüflabor auf doppelter Fläche mit neuen Testverfahren

Akkreditiertes Prüflabor auf doppelter Fläche mit neuen Testverfahren

Moderne Qualitätsprüfung auf 660 Quadratmetern

Mehr Arbeitsfläche, neue Testverfahren und ein stark vergrößertes Leistungsspektrum: Die Firma Emka Beschlagteile ist mit ihrem Emka Lab in ein frisch renoviertes Gebäude am Standort Wuppertal gezogen. Im abermals von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditierten Prüfzentrum stehen fortan 660 Quadratmeter zur Verfügung. Vor Ort können verschiedenste Komponenten und Produkte aus der Welt des Schaltschrankbaus und anderer Industriebranchen auf Qualität, Robustheit und Leistungsfähigkeit unter die Lupe genommen werden. Die Intention: Ein deutlich größeres Prüfspektrum anbieten, da die Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit im Schaltschrankbau stetig steigen.

Seit Kurzem im frisch modernisierten Gebäude: das akkreditierte Prüflabor von Emka. 660 statt 180 Quadratmeter stehen nun zur Verfügung. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Mit dem Neubau kann der Anbieter für Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen vor Ort auf 13 Testgeräte bzw. Prüfstationen zugreifen – sowohl für interne Qualitätsprüfungen als auch für Aufträge von extern. Durch die hinzugewonnene Fläche können auch mehrere Prüfstände gleichzeitig bedient werden, was die Flexibilität für die Tests noch einmal deutlich steigert. Mit dem Umbau einher ging die Re-Akkreditierung der DAkkS. Sie wurde auf die aktuelle Normausgabe der DIN EN ISO/IEC17025:2018-03 erneuert und gilt für eine Vielzahl von Prüfverfahren in den Bereichen Leergehäuse und Niederspannungs-Schaltgeräte-Kombinationen. Strenge Richtlinien stellen sicher, dass die richtigen Prüfmittel in geeigneten Verfahren untersucht und alle notwendigen Messgrößen einschließlich allen Messunsicherheiten einbezogen werden.

Die Strahlwasserprüfung nach IPX5 und IPX6 ist eines der Testverfahren im neuen Emka Lab. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Von Sibirien bis zur Sahara: Schwerpunkt auf Umweltsimulationen

Im hauseigenen Technologiezentrum bietet Emka nun ein breites Spektrum an Mess- und Prüfverfahren an: Das Emka Lab verfügt unter anderem über eine Wasserstrahl- und Staubtestanlage, eine Salzsprühnebel- und Klimakammer, ein Spektralanalysegerät und eine Zug-Druck-Prüfmaschine. Dauerlaufprüfstände sowie ein programmierbarer Roboter zur Darstellung komplexerer Bewegungsabläufe runden das Angebot ab. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Umweltsimulationsprüfung und Lebensdauerprüfungen. In der Klimakammer beispielsweise können sogenannte Klimawechselprüfungen stattfinden. Bei Temperaturschwankungen von „sibirischen bis zu Sahara-ähnlichen“ Verhältnissen können Beschlagteile die unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen durchlaufen. Ziel ist die detaillierte Funktions- und Materialprüfung eines Prüflings bei verschiedenen Temperatur- und Feuchteeinflüssen. Ebenso kommt in Kürze ein neues Testverfahren aus dem Bereich Umweltsimulationen hinzu: eine Vibrationsprüfanlage. Dieses Verfahren wird angewendet, um die Beständigkeit von Produkten im eingebauten Zustand sowie im Transport gegen auftretende Schock- und Vibrationsbeanspruchungen zu prüfen. Dies ist unter anderem im Bahnbereich interessant, da hier Produkte in ihrem späteren Einsatz durch starke Vibrationen beansprucht werden. Untersucht werden die mechanische Festigkeit und die Funktion technischer Systeme unter Schwingbeanspruchung. Möglich sind auch kombinierte Tests, bei denen beispielsweise die Prüflinge klimatisch beansprucht und nachfolgend eine Vibrationsprüfung durchlaufen. Der Bereich der Umweltsimulation wurde deutlich erweitert. In der Salzsprühnebelkammer beispielsweise kann Emka den gleichnamigen Salzsprühtest durchführen – eine standardisierte Prüfung für die Bewertung der Korrosionsschutzwirkung organischer Beschichtungen, metallischer Überzüge oder chemischer bzw. physikalischer Oberflächenbehandlungen. Hier kann Emka Testprodukte einem bis zu dreimonatigen Dauertest auf Beständigkeit unterziehen. Hinzu kommen technische und mechanische Prüfungen von Beschlagteilen. Zusätzlich können die Mitarbeiter des Prüfzentrums auf einen 3D-Drucker für die Funktionsprüfung an speziell gedruckten Mustern zurückgreifen.

Auch personell fachlich gut aufgestellt

Das Emka-Prüflabor erfüllt neben den Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem auch alle personellen und technischen Voraussetzungen. Vor allem die Fachkompetenz der Labormitarbeiter ist grundlegende Voraussetzung für die Akkreditierung. So bestätigte die DAkkS, dass Emka fachlich geschultes Personal sowie die technischen und organisatorischen Fähigkeiten besitzt, um ausgewählte Prüfungen nach den Vorgaben entsprechender Normen und Gesetze durchzuführen. Mit der Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC17025 ist das Prüflabor somit eine akkreditierte Konformitätsbewertungsstelle. Die technische Qualitätssteigerung gelingt nicht zuletzt durch zusätzliche Investitionen in die gesamte Laborausstattung. Emka bietet nun nachweislich die hohe fachliche Kompetenz, unabhängige Prüfungen nach aktuellen Normen durchzuführen. Alexander Geldmacher, Leiter des Technologiezentrums bei Emka, resümiert: „Mit der Vergrößerung und erneuten Akkreditierung unseres Emka Labs haben wir zukünftig die Möglichkeit, uns noch stärker auf Kundenanwendungen zu fokussieren. Wir können in direkter Absprache mit dem Kunden sämtliche Produktanforderungen festlegen, diese mit der Emka-Konstruktionsabteilung umsetzen und im Lab testen. Auch Aufträge von Extern sind herzlich willkommen. Unsere modernen Prüfverfahren ermöglichen es uns, nahezu jeden Qualitätsnachweis aus dem weiten Feld des Schaltschrankbaus zu ergbringen.“ Durch die Zugehörigkeit der DAkkS zur International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) ist die Akkreditierung auch international anerkannt.

Ob Festigkeits- oder Zug-Druckprüfung – die Testkompetenzen von Emka bilden ein immer größer werdendes Spektrum ab. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG

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