Möglichst bruchfrei

Digital Engineering bietet Datentransfer von Projektierung bis Montage

Möglichst bruchfrei

Damit Anlagenbauer ihr wichtiges Kerngeschäft bestmöglich realisieren können, braucht es eine besonders hohe Effizienz aller Engineering-Prozesse. Bei Auftragsspitzen kann die Auslagerung von Teilprozessen eine gute Option sein. Wichtig dafür ist nicht nur die hohe handwerkliche Expertise des Partnerunternehmens, sondern vor allem ein reibungsloser Transfer sämtlicher Daten. Genau diese Durchgängigkeit der Daten entlang der Wertschöpfungskette bietet die Wago-Lösung.

Ein reibungsloser Datentransfer durch sämtliche Schritte in der Wertschöpfungskette ist heute ein wichtiger Baustein für Erfolg im Schaltanlagenbau. (Bild: Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG)

Ein Blick in den Fertigungsalltag zeigt schnell die hohen Herausforderungen, die Schaltschrankbauer kontinuierlich meistern. Da sind beispielsweise die Kundenanforderungen, die sich von heute auf morgen ändern, oder die nur schwer planbaren Auftragsspitzen. Auch der allgegenwärtige Fachkräftemangel macht den Unternehmen zu schaffen. „In einem solchen Rahmen sind gute Partner besonders wichtig“, so Steffen Winther aus dem Bereich Market Management Engineering Services bei Wago.

Verlängerte Werkbank

„Bei besonders hoher Auslastung brauchen unsere Kunden alle verfügbaren Kapazitäten, um das Kerngeschäft zu meistern“, ist Winther überzeugt. Damit kommt der Effizienz im Engineering-Prozess eine wachsende Bedeutung zu. Das Potential ist riesig. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart fallen bei 500 Drähten pro Schaltschrank fast 17 Stunden allein für das Lesen der Dokumente an. „Um den Auftrag so effizient wie möglich zu erfüllen, müssen einzelne Prozessschritte wie die Planung der Klemmen oder die Bestückung der Tragschiene besonders schnell gehen“, weiß Winther. Hier könne Wago unterstützen. So haben Kunden die Möglichkeit, sowohl Teile des Prozesses als auch die gesamte Bestückung der Schienen in die Hände von Wago zu legen. „Damit die verlängerte Werkbank funktioniert, haben wir den gesamten Engineering-Prozess, von der Projektierung bis zur Montage, digitalisiert“, so Winther. Das spart nicht nur Nerven, sondern auch wertvolle Zeit. Wago bietet ein umfassendes System aus Produkten, Software und Services, bei dem zahlreiche Schnittstellen dafür sorgen, dass Kunden ohne großen Aufwand sowohl Daten einspeisen als auch von außen auf Wago Produkte zugreifen können. Damit dieser Transfer ohne Brüche funktioniert, müssen die Daten im nächsten Schritt auch verarbeitet werden können.

 Mit der Wago-Konfigurationssoftware Smart Designer lassen sich geplante Klemmleisten einfach aufbauen. (Bild: Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG)

Mit der Wago-Konfigurationssoftware Smart Designer lassen sich geplante Klemmleisten einfach aufbauen. (Bild: Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG)

Hohe Datenqualität und -durchgängigkeit

„Jedes Planungstool spricht eine eigene Sprache“, beschreibt Winther die Situation. „Wenn unsere Kunden für die elektrotechnische Planung ein CAE-System wie beispielsweise Eplan oder WSCAD nutzen, dann müssen wir diese Daten blind verstehen und mit ihnen arbeiten können.“ Schließlich sorgen Schnittstellenprobleme oder Datenbrüche dafür, dass die verlängerte Werkbank für Kunden schnell unrentabel wird. Bei Wago könnten Kunden auf CAE-Produktdaten und CAE-Makros in hoher Qualität vertrauen.

Einfach planen

Und dann? Danach geht es ebenso digital weiter. „Kunden können über eine Schnittstelle zum CAD-Tool direkt mit dem mechanischen Aufbau starten“, erklärt Winther. „Oder wir übernehmen das für sie.“ Wichtig ist, dass die Planung so einfach wie möglich funktioniert. Mit der Wago Konfigurationssoftware Smart Designer lassen sich geplante Klemmenleisten einfach aufbauen. Steht die Bestückung, so werden die Daten an den Wago Thermotransferdrucker Smart Printer übertragen. Das funktioniert unabhängig von der Datenquelle. „Im Wago System passt alles zusammen“, erklärt Winther. Kunden können jederzeit Prozessschritte auslagern, die Teilergebnisse selbst weiterverarbeiten oder auch mit eigenen Daten in den Prozess einsteigen. „Bei Bedarf kann der Konstrukteur nach der Planung sogar direkt aus dem Smart Designer ein Angebot für eine komplett bestückte Schiene bei Wago anfragen. Einfach per HTML-Link“, so Winther.

Datenstandard für alle Systeme

Damit sich Daten noch besser austauschen lassen, arbeitet Wago nach den Klassifikationsstandards eCl@ss und ETIM. So stellt das Unternehmen sicher, dass die technischen und kaufmännischen Artikeldaten maschinenlesbar und systemkompatibel sind – und das EU-weit. „Ziel ist, dass sich die verschiedenen Datensysteme zukünftig so gut verstehen, dass Daten ohne Brüche in das jeweils andere System übertragbar sind“, erklärt Winther das Wago-Engagement. Damit lassen sich unnötige Aufwände und Fehlerquellen vermeiden. „Durch eine solche standardisierte Datenbereitstellung lässt sich eine besonders effiziente Wertschöpfungskette aufbauen“, resümiert Winther.

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