Datenübermittlung aus kommunikationsfähigen Schutz-, Schalt- und Messgeräten

Indem an die Abgangskästen des Schienenverteilersystems eine Powerline-Box angeschlossen wird, können bestehende Systeme jederzeit per Plug&Play nachgerüstet werden. (Bild: Siemens AG)

Indem an die Abgangskästen des Schienenverteilersystems eine Powerline-Box angeschlossen wird, können bestehende Systeme jederzeit per Plug&Play nachgerüstet werden. (Bild: Siemens AG)

Powerline-Datenübertragung auch für Schienenverteiler

Mit einer neuen, zusätzlichen Funktionalität erschließt Siemens die Vorteile der powerline-Technologie ab sofort auch für die Schienenverteiler-Systeme BD2, LD und LI aus dem Sivacon 8PS-Portfolio. Daten lassen sich damit zusammen mit dem Strom über die vorhandenen Schienenstränge übertragen. Damit leistet das Unternehmen einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Flexibilität, Transparenz und Effizienz für die Energieverteilung im digitalen Zeitalter. Das Powerline-Modul ist in den Abgangskasten zusammen mit kommunikationsfähigen Schutz-, Schalt- und Messgeräten integriert. Dieser kann per Plug&Play an das Schienensystem angeschlossen bzw. nachgerüstet werden. Messdaten wie Leistung und Strom sowie Diagnoseinformationen, z.B. Schaltzyklen, können dann über die Leiterbahnen des Schienenverteilers an übergreifende Automatisierungs- und Energiemanagementsysteme weitergegeben werden. Schienenverteiler sind dafür bekannt, Strom nicht nur effektiv und sicher zu übertragen und zu verteilen, sondern dabei auch eine hohe Flexibilität zu ermöglichen. Ein Beispiel dafür: Bei der Änderung einer Automobil-Fertigungslinie, wie etwa durch die Erweiterung um neue Anlagenteile, muss bei einer Kabellösung zunächst die Stromversorgung benachbarter Gerätschaften abgeschaltet werden. Erst danach können die aufwendigen Änderungen an der Kabelinstallation durchgeführt werden. Mit Schienenverteiler-Systemen lassen sich hingegen die Energieabgriffe bei Bedarf auch unter Spannung – vorbehaltlich nationaler Normen – verändern, ergänzen und austauschen. Neben dieser Flexibilität bietet die parallele Übertragung von Strom und Daten über ein System Vorteile bei der Installation: Ein zusätzliches Datenkabel ist nicht mehr notwendig. Abgangskästen mit Powerline-Technologie können jederzeit an bestehende Systeme per Plug&Play angeschlossen werden. So entstehen keine Stillstandzeiten. Die Energieversorgung lässt sich flexibel an die entsprechenden Erfordernisse anpassen.

Pilotprojekt im Kölner Werk

Auch im eigenen Haus setzt Siemens auf die Vorteile der Powerline-Technologie und hat diese im Rahmen eines Pilotprojekts im Kölner Siemens-Werk erfolgreich erprobt: Die Energieversorgung der Fertigungslinien (Galvanik, Schweißerei, usw.) wird dort über zwei Hauptstromschienen realisiert, die wiederum weitere Stränge versorgen. Konkret wurden nun in einer ersten Phase zunächst vier Abgangskästen mit der Powerline-Technologie nachgerüstet. In einer zweiten Phase werden dann weitere 30 Abgangskästen auf den beiden Strängen folgen. Die Nachrüstung stellt sich im Einzelnen so dar: Am Abgangskasten der Hauptschiene wurde eine Powerline-Box angeschlossen. In dieser Box befinden sich u.a. ein Messgerät PAC2200 sowie das G3-PLC-Modul. Über das Messgerät PAC2200 werden Messdaten wie Strom, Spannung und Leistung der Verbraucher ermittelt. Über das Protokoll Modbus TCP/IP werden die Daten des PAC2200 mit Hilfe des G3-PLC-Moduls über die Leiterbahnen des Schienensystems an das G3-PLC-Gateway übertragen, das wiederum in der Niederspannungsschaltanlage Sivacon S8 eingebaut ist. Die Visualisierung der Daten erfolgt dann über die eingebaute Diagnosestation Simaris Control. Diese ermöglicht auch eine sichere Übertragung der Daten in die vorhandene IT-Infrastruktur sowie in MindSphere, das Cloud-basierte IoT-Betriebssystem von Siemens. Die Daten sind damit nicht nur im Werk Köln verfügbar, sondern auch an anderen Standorten. Eine Übertragung auf das Smartphone des Kölner Werksleiters kommt ebenfalls zum Einsatz.

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