Umfangreiche Tests im hauseigenen Labor

Ist ein solches Prüflabor bei den Anbietern von Kabelverschraubungen eigentlich eher die Regel, oder ist es ein Alleinstellungsmerkmal, das nur von wenigen Unternehmen geboten wird?

Lechner: Sicherlich gibt es Marktbegleiter, die ähnlich gut wie Pflitsch ausgestattet sind, aber es ist nicht der Standard, dass eine solche Vielfalt an Prüfungen ‚inhouse‘ durchgeführt werden kann. Ich denke gerade im Bereich der elektrischen Prüfungen – also Schirmdämpfung, Schirmwirkung, Stromtragfähigkeit, Blitzschutzrandbedingungen – gibt es nur wenige Anbieter, die dies bieten können. Beispielsweise haben die Pflitsch-Experten das international genormte Verfahren für die Schirmwirkungsmessung an einer Kabelverschraubung mit entwickelt und sind auch in den nationalen und internationalen Normungsgremien vertreten.

Werden auch andere Komponenten getestet, z.B. Kabelkanäle?

Lechner: Gewisse Funktionen werden auch bei den Kabelkanälen getestet, wie z.B. Durchbiegung oder Belastbarkeit. Auch hierzu gibt es verschiedene zu erfüllende Normen. Zudem führen wir bei den Kabelkanälen Prüfungen in Bezug auf Korrosionsverhalten, Strombelastung und Übergangswiderstände bei bestimmten Applikationen durch.

Wo liegen heute die besonderen Herausforderungen bei der Entwicklung neuer Produkte?

Lechner: Neben dem verstärkten Aufkommen von Billiganbietern, das vor allem aus Asien zu verzeichnen ist, sind die verschärften Anforderungen beim Einsatzbereich bei gleichzeitiger zunehmender Kompaktheit der Kabelverschraubungen immer eine Herausforderung. Um eine Analogie aus dem Automobilbereich zu nehmen: Pkw-Motoren werden immer kleiner, und trotzdem verlieren sie nicht an Leistung, im Gegenteil! Bei den elektrischen Geräten ist dies ähnlich. Durch eine größere Kompaktheit steigen jedoch die Temperaturen am Produkt, zudem werden die Kabelquerschnitte kleiner, aber es laufen die gleichen Ströme hindurch. Waren Anwender früher mit einer Einsatzbereichstemperatur von 60°C zufrieden, werden heute Ansprüche von 85°C gestellt, und in fünf Jahren sind es vielleicht 100°C oder 120°C als Dauertemperatur für gewisse Anwendungen. Die Ansprüche an die Zugentlastungswerte steigen ebenfalls aufgrund der Kundenanforderungen. Kurz: Die Summe an Belastungen, die eine Kabelverschraubung aushalten muss, erhöht sich sukzessive. Gleichzeitig sinkt der Marktpreis durch den Umstand, dass mehr und vor allem billigere Anbieter am Markt agieren. Hier müssen wir den Kunden klar machen, dass gewisse Funktionswerte einfach Geld kosten.

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