Der Leiter berührt den Auslöser im Inneren der Reihenklemme, ein Klicken ertönt und der orangefarbene Pusher mit X-Prägung springt heraus. Der Mechanismus im Inneren der Reihenklemme lässt sich mit dem einer Mausefalle vergleichen: Eine vorgespannte Feder löst aus, sobald der Leiter das Halteelement antippt. Eine Innovation, und doch mussten die Entwickler das Rad nicht neu erfinden. Die Push-X-Technologie basiert auf dem seit vielen Jahren und inzwischen milliardenfach eingesetzten Push-in-Anschluss von Phoenix Contact. Komponenten wie Strombalken, Pusher und die Anschlussfeder der PT-Klemmen kommen wieder zum Einsatz. Das Push-in-System ist vor allem im Bereich der Reihenklemmen zu finden und bietet dort eine große Produktvielfalt. Zuletzt wurde die Anschlussrichtung der Push-in-Klemmen von der horizontalen in die vertikale Richtung neu entwickelt. Heute erreicht Push-in die nächste Entwicklungsstufe: Push-X.
Ein Anschluss kompatibel mit allen Leitern
Das Push-X System ist für alle Leiterarten geeignet, ob starr oder flexibel, ob mit oder ohne Aderendhülse. Um beim Push-in-Anschluss einen flexiblen Leiter anzuschließen, war es nötig, den Drücker mithilfe eines Werkzeugs zu betätigen, nicht so bei Push-X: Bei der Auslieferung befindet sich die Feder in einem vorgespannten Zustand. Die Verriegelung löst sich durch leichten Druck auf das Kontaktelement, ein leichtes Schieben gegen die Verriegelung reicht aus. Das löst die vorgespannte Feder und ein sicherer und gasdichter Leiteranschluss ist sichergestellt. Selbst kleinste flexible Leiter können auf diese Weise ohne Werkzeug angeschlossen werden. Nach dem Verbinden signalisiert der orangene Drücker mit einer zwangsgeführten Position, dass der Leiter angeschlossen ist. Im Lieferzustand liegt der Drücker vertieft im Gehäuse und signalisiert eine geöffnete Klemmkammer. Beim Anschluss schließt der Drücker bündig mit dem Gehäuse ab. Außerdem bekommt der Anwender ein akustisches Signal in Form des Klickgeräusches. Im Gegensatz zum Push-in ist der Drücker des Push-X Systems mit einem eindeutig erkennbaren X versehen und macht ihn unverwechselbar. Auch das Lösen der Verbindung ist denkbar einfach: Mit einem beliebigen Werkzeug lässt sich der Drücker wieder in die ursprüngliche Position bringen. So verriegelt die Feder erneut und die Klemmstelle ist bereit für den nächsten Anschluss. Für Anwender erschließt sich dieses Prinzip schnell.
Kaum auf dem Markt, schon eine ganze Familie
Das jüngste Kind in der Push-X-Familie sind die neuen XTV-Reihenklemmen, wobei das V für die vertikale Verdrahtungsrichtung steht. Die XTV-Reihenklemmen sind in den Nennquerschnitten 6, 10 und 16mm² erhältlich. Mit verschiedenen Durchgangs- und Mehrleiterklemmen steht von Beginn an eine ganze Produktfamilie zur Verfügung. Da auch die Push-X-Baureihe ein Bestandteil des bekannten Clipline-Complete-Systems darstellt, ist Zubehör wie z.B. Brücken bereits erhältlich. Dadurch entsteht ein enormer Vorteil. Bei der Frontverdrahtung ist es teilweise umständlich, den Leiter in den Verdrahtungskanal zu schieben. Der vertikale Anschluss der XTV-Reihenklemme beseitigt dieses Problem. Die seitliche Einführung spart Platz, da kein zusätzlicher Biegeradius gebraucht wird. Dies ist insbesondere bei größeren Leitern ein Vorteil, den die Anwender von Schraubklemmen sehr zu schätzen wissen. Weiterhin ist die Markierung an der Klemmstelle gut lesbar. Das macht die Verwendung der XTV-Reihenklemmen einfach und übersichtlich. Die Push-X-Technologie ist mit anderen Systemen kompatibel und gewohntes Zubehör ist miteinander kombinierbar. Dadurch wird die Umstellung auf Reihenklemmen mit Push-X-Technologie kein Problem darstellen. Die Reihenklemmen mit 2,5mm² Nennquerschnitt sind sogar konturgleich zu den bekannten Zugfeder- und Push-in-Klemmen. In der Anwendung mit kleineren Leitern ist aufgrund der kontrollierten Einführung der Frontanschluss zu finden.
Viel Zeit sparen mit der Push-X-Technologie
Auf dem Weg zu All Electric Society erfolgt ein massiver Aus- und Umbau der Infrastruktur zur Verteilung und Speicherung dezentral gewonnener, regenerativer Energie. Die Elektrifizierung aller Sektoren führt zu einem stark steigenden Bedarf an Steuerungs- und Schaltanlagen, die Folge: Alle Prozesse im Schaltschrankbau müssen effizienter werden. Werkzeuglose Anschlusstechnologien wie Push-in und Push-X beschleunigen die Montage und holen das Beste an Effizienz aus Verdrahtungsprozessen heraus. Der Zeitvorteil der Push-X-Technologien liegt darin, dass während des Anschlusses kein Werkzeugwechsel nötig ist, beispielsweise von der Abisolierzange zum Schraubendreher. Zudem muss der Anschluss auch nicht weiter überprüft werden. Die Umstellung auf die Push-X-Technologie ist unkompliziert und schnell möglich, da diese auf der Push-in-Technologie aufbaut.
Fazit
Der einfache Anschluss mit eindeutigem optischem und akustischem Signal sorgt für eine sichere Verbindung, vor allem, weil der Auslösepunkt weit genug hinter der Kontaktfeder liegt. Somit ist eine ausreichende Leiterüberdeckung und ein sicherer Kontakt für Stromübergang und gegen Leiterauszug gegeben. Da die Anschlusskammer im vorgespannten Zustand ausgeliefert wird, kann sofort verdrahtet werden. Um das sicherzustellen, wiederholt Phoenix regelmäßig die Prüfungen an den Produkten. Sturz und Transport sollen der Klemme nicht ihre Vorteile nehmen. Die Clipline-Complete-Familie gibt es inzwischen bereits ein Vierteljahrhundert. Bei Klemmen aus diesem System lassen sich die Anschlusstechniken leicht untereinander austauschen. Dieselbe Kontur und dasselbe Zubehör von den existierenden Federkraftklemmen vereinen Innovation und Kontinuität.
Eine Hand frei zu haben, ist in vielen Situationen von Vorteil: Oft muss die Fachkraft die eigene Position mit einer Hand stabilisieren, ob auf der Leiter stehend oder kniend am Boden. Soll eine Anlage im Servicefall umverdrahtet werden, liegt das Telefon oder der Schaltplan in der einen Hand. Die Fachkraft kann die Verbindung nun leicht mit nur einem Schraubendreher lösen, indem der Pusher gedrückt wird und selbst verriegelt. Die Klemmstelle bleibt offen, der Leiter kann mit einer Hand wieder gesteckt werden. Auch schwer zugängliche Stellen, wie bei der Verdrahtung durch eine Serviceklappe, sind oft nur mit einer Hand zu erreichen. Markierungsmaterial kann aufgeschoben und der Leiter direkt angeschlossen werden.