Verschlusslösungen für Schaltanlagen im Schienenverkehr

So sind Schaltanlagen sicher

Im Schienenverkehr werden hohe Ansprüche an Verteilerschränke, Signalmasten und weitere Gehäuse gestellt. Druck, Eis, Schnee, Regen und Bremsstaub durch abrasiven Abrieb können ihnen einiges zu schaffen machen. Dichte und wetterfeste Verschlusslösungen von Dirak schaffen Abhilfe.
Bild 1 | Mit der richtigen Verschlusslösung dringt keine Feuchtigkeit in die Gehäuse von Signalmasten ein.
Bild 1 | Mit der richtigen Verschlusslösung dringt keine Feuchtigkeit in die Gehäuse von Signalmasten ein.Bild: ©BalkansCat/istockphoto.com

Dringt Feuchtigkeit in Signalmasten, kann es zu verheerenden Folgen kommen. Fällt ein Mast aus, werden keine Signale gesendet, sodass ganze Strecken lahm liegen. Um dies zu vermeiden, werden wetterfeste Schaltschränke aus Edelstahl eingesetzt. Doch das allein reicht nicht aus. Andreas Preuße, Sales Manager im Bereich Transportwesen bei Dirak, erläutert: „Damit weder Staub noch Wasser in die Gehäuse eindringen können, muss auch die Verschlusslösung diese Anforderungen erfüllen. Ist der Verschluss nicht dicht, könnte Wasser zu den empfindlichen Anschlüssen gelangen.“ Die Dirak Drehriegel mit konischer Bahnbetätigung sowie die Knebeldrehriegel 7-085.01 entsprechen diesen Bedingungen und verschließen staub- und wasserdicht gemäß Schutzart IP69K. „Alternativ dazu eignet sich auch der Kompressions-Drehriegel 7-071 mit Klappe“, so Preuße. Die Klappe steht im entriegelten Zustand im 90° Winkel nach oben und fällt erst zu, wenn der Kompressions-Drehriegel sicher verschlossen ist. Darüber hinaus ist sie eine sichtbare Verschlussstellungsanzeige und schützt zusätzlich vor Staub und Wasser. Auf Anfrage ist die Klappe mit reflektierenden Aufklebern erhältlich. So können Techniker auch bei Anwendungen in dunklen Bereichen, wie z.B. im Tunnelbau, schon von weitem erkennen, ob der Schrank offen oder geschlossen ist.

Bild 2 | Der Schwenkhebel 7-060 aus Edelstahl eignet sich unter anderem für Mehrpunktverriegelungen im Außenbereich.
Bild 2 | Der Schwenkhebel 7-060 aus Edelstahl eignet sich unter anderem für Mehrpunktverriegelungen im Außenbereich.Bild: Dirak GmbH

Gefahrloses Öffnen von Verteilerkästen dank Kompression

Besonders hohe Anforderungen werden an die Verteilerkästen gestellt, die sich in unmittelbarer Nähe von Bahngleisen befinden. Aufgrund der Geschwindigkeit von vorbeifahrenden Zügen entsteht extrem hoher Druck auf die Gehäuse. Damit der Bediener beim Öffnen des Gehäuses nicht durch den eventuellen Überdruck verletzt wird, muss der Druck zunächst entweichen. Der Kompressions-Drehriegel komprimiert die Tür um 6mm auf dem Rahmen und sorgt so für einen festen Halt. Der Öffnungsvorgang erfolgt auf 180° Drehbewegung der Betätigung. Mit den ersten 90° wird der Drehriegel entspannt und der Überdruck kann langsam entweichen. Mit weiteren 90°-Drehbewegung wird das Gehäuse geöffnet. So springen die Türen auch bei hohem Druck nicht unkontrolliert auf, sodass die Bediener die Verschlüsse sicher entriegeln können. Der Kompressions-Drehriegel ist rüttel- und vibrationssicher nach DIN EN61373 und entspricht der Schutzart IP65/IP67 nach DIN EN60529. Damit die Türen der Verteilerschränke an allen Seiten plan aufliegen, müssen häufig mehrere Verschlusspunkte gesetzt werden. Hierzu wurde eine Mehrpunktverriegelung entwickelt, die sich mit dem Edelstahl-Schwenkhebel 7-060 bedienen lässt. Auch hier wird zunächst die Kompression gelockert: Die Zungen der einzelnen Schließpunkte fahren um vier Millimeter zurück, der Druck verflüchtigt sich und die Tür wird entlastet. Erst anschließend drehen sich die Zungen, sodass sich die Tür öffnen kann. In Kombination mit der 90°-Eckumlenkung sowie in der Senkrechten und Waagerechten montierten Schließpunkten, liegt die Tür ordnungsgemäß an allen Seiten an, sodass eine Dichtigkeit von IP69K gewährleistet ist. Darüber hinaus wirkt sich die Kompression auch positiv auf das Verriegeln eines Gehäuses aus. Preuße erläutert: „Mithilfe der Kompression reiben die Zungen während des Schließvorgangs nicht mehr über die einzelnen Schließpunkte. Wird die Tür verschlossen, schieben sich die Zungen bei der Betätigung des Griffs stattdessen zunächst um vier Millimeter nach vorne.“ Anschließend werden alle Punkte bei weiterer Betätigung des Schwenkhebels verriegelt und die Dichtung komprimiert. Der Kraftaufwand während des Schließvorgangs wird somit deutlich verringert. Um Handwerkern Wartungsarbeiten an den Verteilerschränken um ein weiteres zu erleichtern, kann die Tür arretiert und in geöffnetem Zustand festgestellt werden. Mit dem Türfeststeller 7-310 fällt die Tür nicht mehr zu, wodurch die Verletzungsgefahr reduziert wird.

Bild 3 | Die Klappe des Kompressions-Drehriegels 7-071 fällt erst zu, wenn er sicher verschlossen ist und bietet damit eine sichtbare Verschlussstellungsanzeige.
Bild 3 | Die Klappe des Kompressions-Drehriegels 7-071 fällt erst zu, wenn er sicher verschlossen ist und bietet damit eine sichtbare Verschlussstellungsanzeige.Bild: Dirak GmbH

Sonderlösung kombiniert moderne Technik mit alten Schlüsseln

Eine Vielzahl der Schaltkästen und Schlüssel stammen noch aus den 1960ern. Da sich eine große Anzahl der Schlüssel im Umlauf befindet und genutzt wird, können sie nicht ersetzt werden. Hier wurde eine neue Lösung benötigt, die die alten Schlüssel mit der modernen Technik verbindet. Hierzu hat Dirak einen RC2-Schwenkhebel so angepasst, dass der Einsatz zur Schlüsselkontur von 1961 passt. „Mit dieser Sonderlösung konnte unser Kunde weiterhin die alten Schlüssel nutzen und den Aufwand sparen, Tausende neue Schlüssel anzufertigen und an alle Bediener zu verteilen“, schildert Preuße. Damit Unbefugte keinen Zugriff zu den Anschlüssen erlangen, können die Gehäuse mit den Dirak RC2-Griffen verschlossen werden. Preuße erklärt: „Der Schwenkhebel 2-102 eignet sich zum Beispiel besonders gut für diese Anwendung. Er ist nicht nur staub- und wasserdicht gemäß IP65 nach DIN EN60529, sondern bietet gleichzeitig Schutz vor Gelegenheitstäterinnen und -tätern.“ Eine UV-beständige Pulverbeschichtung in schwarz macht ihn widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Eine Falle sichert den Schwenkhebel zudem gegen Aufbrechen. Darüber hinaus ist der Griff oben angeschrägt und kann somit nicht als Kletterhilfe genutzt werden.

Verschlüsse als Schutz für Funkmasten

Bild 4 | Der Knebeldrehriegel 7-085.01 verschließt staub- und wasserdicht gemäß Schutzart IP69K.
Bild 4 | Der Knebeldrehriegel 7-085.01 verschließt staub- und wasserdicht gemäß Schutzart IP69K.Bild: Dirak GmbH

Auch bei den Funkmasten gibt es einen wichtigen Aspekt zu beachten: Unbefugte nutzen die Leitern gerne zum Klettern. Um ihnen den Zutritt zu Funkmasten zu verwehren, lassen sich die Leitern mit abschließbaren Klappen versehen. „Auch in diesem Bereich muss die Verschlusstechnik robust sein und Witterungseinflüssen jeglicher Art standhalten. Daher empfehlen wir unseren Schwenkhebel 7-060 aus Edelstahl“, so der Sales Manager. Der Griff eignet sich für Profil-Halbzylinder nach DIN18252 und entspricht der Schutzart IP65 gemäß DIN EN50529 für den Einbau innerhalb des Dichtungsbereiches von Gehäusen.

www.dirak.com

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