Kabeldurchführungssysteme zur Verdrahtung und Verschlauchung

Das KDSClick-System zur werkzeuglosen Durchführung von Leitungen, Kabeln und Schläuchen in Schutzart IP66 (Bild: Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH)

Das KDSClick-System zur werkzeuglosen Durchführung von Leitungen, Kabeln und Schläuchen in Schutzart IP66 (Bild: Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH)

Individuell in Aus- und Durchführung

Jede in Wipperfürth produzierte Anlage ist ein in Modulbauweise gefertigtes Einzelstück, das auf die anwenderspezifischen Verpackungen, Füllgüter und Ausbringungsmengen abgestimmt wird. Entsprechend flexibel müssen sich die Kabelläufe und Durchlässe für die Daten-, Energie- und Medienleitungen konfektionieren lassen. Pro Maschine werden in der Trägerkonstruktion bis zu 20 Auslässe für Kabeldurchführungen geschaffen und mit unterteilbaren Durchführungsrahmen präpariert. Variable Durchführungssysteme, deren Rahmen sich auf einheitliche Gehäuseausbrüche aufschrauben und bei denen sich die Dichtelemente einzeln auswechseln lassen, erübrigen zeitintensive Bearbeitungsschritte für unterschiedlich dimensionierte Bohrungen und Verschraubungen. Stattdessen werden die Kabel und Leitungen mittels passender Dichtelemente bedarfsgerecht in die unterteilte Rahmenhalterung eingesetzt und freibleibende Öffnungen durch Blindstopfen verschlossen. „Dies erspart uns im Vergleich zu herkömmlichen Einzelverschraubungen immens viel Zeit“, erklärt SN-Elektrotechniker Simon Goller. „Der Konzeptionsaufwand fällt deutlich geringer aus, weil wir Auslässe mit Standardformaten einplanen können – unabhängig von Anzahl und Querschnitten der später verwendeten Kabel. Alle weiteren Anpassungen führen wir dann ohne Vorplanung direkt bei der Montage durch.“ Um die Durchführung von Schläuchen, konfektionierten Kabeln und Leitungen mit wenigen Handgriffen zu bewerkstelligen, trägt der Monteur Dichtelemente für alle Standard-Querschnitte mit sich.

 

Die KDS-Dichtelemente mit Wellenschnitt halten auch bei stark gekrümmten Kabelabgängen alles dicht.

Die KDS-Dichtelemente mit Wellenschnitt halten auch bei stark gekrümmten Kabelabgängen alles dicht. (Bild: Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH)

Hauptsache dichtgehalten

Neben Montagevorteilen muss das Durchführungssystem auch den funktionalen Anforderungen des Maschinenbauers an einen sicheren ‚Sitz‘ mit zuverlässiger Zugentlastung entsprechen. Zudem dürfen keine Undichtigkeiten auftreten, die zum Eindringen von Staub oder Feuchtigkeit führen können. Weil die Maschinen am Einsatzort für gewöhnlich per Druckwasserschlauch gereinigt werden, ist ein Schutzgrad von IP66 erforderlich, um das Innere auch gegen starkes Strahlwasser abzudichten. „Wir mussten leider erfahren, dass nicht jedes IP66-Kabeldurchführungssystem in der Praxis wirklich ausreichend dichthält. Das zunächst in unserer neuen, auf der letzten FachPack präsentierten Anlage verbaute System hat den Anforderungen beim Anwender leider nicht standgehalten. Unter Produktionsbedingungen drang bereits nach kurzer Zeit Wasser in die Klemmenkisten ein. Eine Nachbesserung wurde erforderlich“, berichtet Goller. Als ein Schwachpunkt der verwendeten Kabeldurchführung haben sich die separaten Rahmendichtungen aus Moosgummi erwiesen, weil schon kleine Verunreinigungen die Haftwirkung der Klebefläche beeinträchtigt haben. Dadurch kann sich die aufgeklebte Dichtung bei der Montage verziehen. Muss der Rahmen einmal demontiert werden, ist die Dichtung danach zumeist unbrauchbar. Das zweite Manko betraf die Dichtelemente mit geradem Einschnitt. Bei größeren Hebelkräften, die auftreten, wenn das austretende Kabel in engem Radius abgeführt wird, verformen sich die Dichtelemente und büßen ihre Dichtigkeit ein. „Aus diesen Gründen statten wir unsere Anlagen heute mit KDSClick von Conta-Clip aus“, sagt Goller. „Bei diesen Produkten ist die Dichtung fest in das Rahmengehäuse eingeschäumt. Umständliche Vorarbeiten entfallen und die Dichtung kann sich weder verformen noch verrutschen. Außerdem verfügen die Dichtelemente über Innenlamellen im Durchführungskanal und als wesentliches Merkmal über einen seitlichen Schlitz im Wellenschnitt. Dadurch können die geschlitzten Flächen nicht gegeneinander verrutschen und das Element bleibt auch bei Einwirkung verziehender Hebelkräfte formstabil. Das stellt sicher, dass im Reinigungsprozess keine Feuchtigkeit durch Spalte an den Leitungsabdichtungen ins Innere eindringen kann.“

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