Kosten-Nutzen-Rechnung: Wann lohnt die Investition?
Bei jeder Investition stellt sich natürlich die Frage nach der Rentabilität. Die Kosten für eine elektromechanische Crimpzange liegen bei Markenprodukten rund 180 Euro über denen für eine per Handkraft zu bedienende Crimpzange. Befürchtungen hinsichtlich der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der elektrischen Variante sind unbegründet. So gibt Klauke beispielsweise für sein Modell micro bei Einhaltung der Serviceintervalle (bei 35.000 Presszyklen) eine lange Lebensdauer an. Dazu ist das Gerät mit einer Multifunktions-LED zur Wartungsanzeige und zur Datenübertragung ausgestattet, die auch zur Übertragung von Press- und Werkzeugdaten auf einen PC mit Hilfe eines USB-Adapters aus dem Zubehör genutzt werden kann. So lassen sich komfortabel Prüfprotokolle mit Datum und Uhrzeit als PDF zur Dokumentation von durchgeführten Crimpvorgängen erzeugen. Eine gute Möglichkeit dem Auftraggeber eine sichere und richtige Arbeit nachzuweisen. Diese Möglichkeit der Verschleißanzeige und der Dokumentation bieten rein mechanische Handpresswerkzeuge nicht. Und auch die mittlerweile bei den meisten Geräten verwendeten Lithium-Ionen-Akkus geben keinerlei Anlass zur Sorge. Bei diesen Energiequellen handelt es sich um einen ausgereiften technischen Standard, der heute in nahezu allen Bereichen verwendet wird, in denen aufladbare Akkus eingesetzt werden. Li-Ion-Akkus zeichnen sich durch kurze Ladezeiten ohne Memory-Effekt und eine konstante, gleichmäßige Leistungsabgabe aus. So beträgt die Ladezeit für den im Klauke-Werkzeug verbauten Akku rund 40 Minuten. Anschließend sind mit voll aufgeladenem Energiespeicher ca. 300 Verpressungen von Kupferleitungen mit einem Querschnitt von zehn Quadratmillimetern nach DIN 46234 möglich. Trotz dieser hohen Leistungsfähigkeit beträgt das Gesamtgewicht des Werkzeugs inklusive Akku gerade einmal 960g. Weit entscheidender bei der Bewertung der Rentabilität ist jedoch der Erhalt der Arbeitskraft der Mitarbeiter. Denn bei einem krankheitsbedingten Arbeitsausfall, beispielsweise durch das beschriebene Karpaltunnelsyndrom, eine langwierige Sehnenscheidenentzündung oder einen Tennisarm übersteigen die daraus resultierenden Kosten die Anschaffung eines elektromechanischen Werkzeugs ganz schnell.
Fazit
Die Entscheidung für die Investition in ein elektromechanisches Presswerkzeug sollte nach betriebswirtschaftlichen Berechnungen erfolgen. Für Fachbetriebe, in denen Verbindungsmaterial schnell und im hohen Umfang verarbeitet werden muss, ist die Anschaffung solcher Geräte durchaus sinnvoll. Denn motorisiertes Crimpen steigert nicht nur die Effizienz von Arbeitsprozessen, sondern schont gleichzeitig auch die Gesundheit der Mitarbeiter. Und da der Erhalt von Gesundheit natürlich auch den Erhalt von Arbeitskraft bedeutet, kann solch eine Mehrinvestition gleichermaßen im Interesse von Arbeitgeber und Arbeitnehmer liegen. Zumal vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels körperliche Leistungsfähigkeit zu einem auch wirtschaftlich wertvollen Gut geworden ist, das es möglichst lange zu erhalten gilt.
Auf einen Blick |
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