Hygienic-Design-Lösungen für die Kaffeekapsel-Produktion

Hygienic-Design-Lösungen für die Kaffeekapsel-Produktion

Sauber!

Wenn Werbeträger George Clooney und Millionen Kunden ihren Nespresso-Kaffee aus Kapseln genießen, wissen sie nicht, dass der Nestlé-Konzern moderne Hygienic-Design-Lösungen von Rittal einsetzt. Damit übertrifft das Unternehmen im Product Technology Center in Orbe alle gesetzlichen Hygieneanforderungen.

 Alle Bereiche in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie stellen unterschiedliche Anforderungen an die Hygiene. Rittal bietet neben den neuen Luft/Wasser-Wärmetauschern unterschiedliche Lösungen - vom Gehäuse über die Stromverteilung bis hin zur Klimatisierung und der IT-Infrastruktur. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Alle Bereiche in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie stellen unterschiedliche Anforderungen an die Hygiene. Rittal bietet neben den neuen Luft/Wasser-Wärmetauschern unterschiedliche Lösungen – vom Gehäuse über die Stromverteilung bis hin zur Klimatisierung und der IT-Infrastruktur. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

 

„Der Hochdruckreiniger ist unser wichtigstes Werkzeug“, sagt Philippe Demarque und wischt prüfend mit dem Finger über das Edelstahldach eines Klemmkastens. Für seine Arbeit ist Sauberkeit die Grundvoraussetzung. In puncto Hygiene Kompromisse machen? Kommt für den Produktionsleiter des Nestlé Product Technology Center (PTC) im schweizerischen Orbe nicht infrage. „In der Lebensmittelindustrie herrschen bereits strenge Hygienestandards. Wir bei Nestlé fügen noch zwei Schichten an Anforderungen hinzu.“ Wie genau das aussehen kann, zeigt nicht nur die blitzblanke Fertigung des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Kaffee, Schokoladen und Malzgetränke. Auch das hier entwickelte Hygienepflichtenheft verdeutlicht: viel hilft viel. Wie sind elektrische Kabel zu fixieren? Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beim Schweißen getroffen werden? Wie reinigungsfähig müssen die Oberflächen der Anlagen und Maschinen sein? Für alle offenen Prozesse in der Lebensmittelproduktion sind bei Nestlé klare Vorkehrungen getroffen. Nur in Bereichen, bei denen Flüssigkeiten in geschlossenen Rohren und Behältern zirkulieren, sind die Anforderungen weniger streng. „Wir können und wollen nicht riskieren, dass sich in unseren Fertigungsräumen Ablagerungen wie Staub, Schmutz und Wasser festsetzen“, erläutert Demarque. „Denn die begünstigen das Bakterienwachstum und führen so im schlimmsten Fall zu Verunreinigungen und Schimmelbildung.“ Die tägliche Reinigung ist bei Nestlé deshalb selbst bei aufwendigen Installationen, wie Rohrleitungen für Wasser oder Druckluft, Pflicht – und die gibt es im PTC, dem Herzen der Kaffeeforschung von Nestlé, wirklich überall.

 

Effiziente Reinigung

Damit das sogenannte Cleaning in Place dennoch so effizient wie möglich vonstattengeht, gibt es einen festgelegten Reinigungsablauf. Als Erstes kommt mit Natronlauge versetzte Reinigungsflüssigkeit zum Einsatz, die den Schmutz schnell und sicher löst. Als Nächstes folgt mit Sauerstoff angereichertes Wasser. Erst danach wird mehrfach mit heißem Wasser nachgespült. „Die Anlagen werden dabei immer von oben nach unten gereinigt“, erläutert Demarque. „Denn der Fluss aus Wasser und Schaum soll alles mitnehmen.“ Vor allem gewölbte Oberflächen, tote Winkel und freiliegende Gewindegänge von Schraubköpfen können diesen Effekt jedoch verhindern. „Damit das nicht passiert, setzt Nestlé auf Hygienic Design – also hygienegerecht gestaltete Maschinen, Anlagen, Gehäuse und Schaltschränke“, sagt Demarque. Im PTC stammt ein Großteil von ihnen vom langjährigen Systempartner Rittal. „Nestlé ist ein sehr anspruchsvoller Kunde, der gegenüber seinen Projektanbietern einen sehr detaillierten Anforderungskatalog formuliert“, stellt Julien Gaillard, Niederlassungsleiter von Rittal in der französischsprachigen Schweiz, fest. „Es liegt also an uns, eine auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Lösung vorzuschlagen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Rittal viel – nicht nur in die Beratung sondern auch in die Produktentwicklung.

 Strenge Reinigungsabläufe stellen hohe Anforderungen an die Gehäuse, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Strenge Reinigungsabläufe stellen hohe Anforderungen an die Gehäuse, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Hygienic Design in jedem Detail

Von spaltfreien Silikondichtungen, über geneigte Dächer bis hin zu nach innen verlagerten Türscharnieren: die HygienicDesign-Lösungen von Rittal sind bis ins Detail durchdacht. „Unsere Gehäuse und Schaltschränke sollen schließlich nicht nur elektronische Komponenten vor Staub, Wasser und anderen Fremdeinflüssen schützen, sondern auch einfach zu reinigen sein“, erläutert Gaillard. Zum Schutz von Tastern und Displays sind im PTC in Orbe deshalb große transparente Abdeckungen angebracht. Schraubverschlüsse sind so montiert, dass sie nicht verloren gehen können. Glatte Edelstahloberflächen reduzieren Toträume und damit den Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Gehäuse sind mit runden Abstandshaltern zur Wand montiert, um bei der Reinigung auch ihre Rückseite erreichen zu können. „Diese kleinen Details haben eine große Wirkung“, ist Gaillard sich sicher. „Und sie gehören bei unseren Hygienic-Design-Lösungen zum Standard.“ Ein Standard, der auch den hohen nationalen und internationalen Hygienevorschriften der Nahrungsmittelindustrie genügt. „Ob ISO22000, Hazard Analysis and Critical Control Points oder Codex Alimentarius – unsere Kunden müssen sich keine Gedanken darüber machen, ob sie den gängigen Normen gerecht werden können“, stellt Gaillard fest. „Denn die einzige Voraussetzung dafür ist die regelmäßige Reinigung.“

Neue Maßstäbe setzen

Kein Wunder also, dass Nestlé die gesetzlichen Hygienevorschriften nicht nur erfüllt, sondern übertrifft – und das nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. „Auch wenn unsere Ländergesellschaften autonom entscheiden können, in welche Technologien sie investieren, setzen wir im Product Technology Center den weltweiten Maßstab“, berichtet Demarque. Denn das hier entwickelte Hygiene-Pflichtenheft wie auch ein Katalog zu technischen Spezifikationen bei Neuanschaffungen gelten in sämtlichen Niederlassungen als Leitfaden. Wir wollen einfach die besten und neuesten Produkte beschaffen, die auf dem Markt erhältlich sind“, sagt Demarque.

 Das Nestlé Product Technology Center (PTC) in Orbe (Schweiz) ist das konzernweite Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kaffee, Schokoladen und Malzgetränke. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Das Nestlé Product Technology Center (PTC) in Orbe (Schweiz) ist das konzernweite Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kaffee, Schokoladen und Malzgetränke. (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)

Der Morgenkaffee als Forschungsprojekt: Das Nestlé Product Technology Center (PTC) in Orbe (Schweiz) ist das konzernweite Forschungs und Entwicklungszentrum für Kaffee, Schokoladen und Malzgetränke. Nestlé beschäftigt im PTC rund 600 Chemiker, Ingenieure und weitere Experten. Der Zugang ins Herz der Kaffeeforschung gleicht einer Einladung ins Labyrinth. Unzählige Leitungen, Maschinen und Schalttafeln sind in der eher kleinen Produktionshalle des PTC verbaut worden. Man glaubt, sich ins Innerste eines Raumschiffes verirrt zu haben. In dieser Testfabrik des PTC entwickelten die Lebensmittelexperten einst den löslichen Kaffee. In den letzten Jahrzehnten tüftelten sie an den Details der Nespresso-Kapseln, bevor diese im industriellen Maßstab erstmals produziert wurden. Ebenso optimiert das Team in diesen Hallen über Jahrzehnte das Gefriertrocknungsverfahren für Röstkaffee. Ohne dieses ständige Bemühen um Verbesserungen wäre der weltweit unerlässliche Frühstücksbegleiter Nescafé nie eine milliardenschwere Marke geworden. Erfolgreiche Produktinnovationen sind kaum durchsetzbar, ohne dass ein Unternehmen die Bereitschaft zeigt, auch in neue Prozesstechnologien zu investieren. Hierbei ist Nestlé auf das technische Know-how zahlreicher Partner angewiesen. Rittal ist seit über 20 Jahren einer von ihnen.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©Bonsales/©Suttipun/stock.adobe.com / Carlo Gavazzi GmbH
Bild: ©Bonsales/©Suttipun/stock.adobe.com / Carlo Gavazzi GmbH
Lösungen für den 
Technologiewandel

Lösungen für den Technologiewandel

Im Rahmen der Energiewende ist es notwendig, die althergebrachte AC-Stromversorgung zu überdenken. Da immer mehr Strom als DC erzeugt, gespeichert und verbraucht wird, liegt es nahe, entsprechende Standards und Komponenten für eine Gleichspannungsversorgung zu entwickeln. So werden neben speziellen Kabeln, Sicherungen, Klemmen, Schaltgeräten und Antriebsystemen auch DC-Messgeräte benötigt, die diesen Anforderungen genügen müssen.

Bild: Sir William Siemens House
Bild: Sir William Siemens House
Aus Berlin 
für Berlin

Aus Berlin für Berlin

Mit dem Lückenschluss der U5 haben die Berliner Verkehrsbetriebe Ende 2020 ihr wichtigstes Großprojekt fertiggestellt. Unsichtbar unter der Erde, aber mit großer Bedeutung für einen sicheren und zuverlässigen U-Bahn Betrieb, steht eine Mittelspannungsschaltanlage von Ritter Starkstromtechnik. Entscheidender Bestandteil darin sind zwölf Leistungsschalter aus dem Siemens-Mittelspannungswerk Berlin.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Neue Wege gehen, 
um wettbewerbsfähig zu bleiben

Neue Wege gehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben

„Weidmüller bietet jahrelange Erfahrung im Schaltschrankbau und hat uns umfassend auf Augenhöhe beraten – wir haben nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern haben nun einen doppelten Durchsatz mit gleichem Personal.“ Dies sagt Helge Zink, Geschäftsführer bei der Firma Langer E-Technik. Das Ziel von Langer E-Technik, ein Dienstleister für die Errichtung und den Betrieb von elektrischen Anlagen zur Energieverteilung auf Mittel- und Niederspannungsebene, ist es, durch die Zusammenarbeit mit dem Elektro- und Verbindungstechnikunternehmen, die alltägliche Arbeit rund um den Schaltschrank zu vereinfachen.