Vorkonfektionierte Klemmenleisten erleichtern smarten Schaltanlagenbau

Zeit und Lagerkosten sparen

Vorkonfektionierte Klemmenleisten erleichtern smarten Schaltanlagenbau

Nieder- und Mittelspannungsanlagen werden meist in kompakter Bauweise individuell gefertigt – die elektrotechnischen Verbindungen müssen dann zeitintensiv verdrahtet werden. Obwohl die Anforderungen an den Schaltschrankbau in der Energiebranche stetig steigen, erzielt die Firma Ritter Starkstromtechnik hier erhebliche Einsparungen – die Klemmenleisten werden bei Phoenix Contact vorgefertigt.

Vorkonfektionierte Klemmenleisten in den Schaltanlagen von Ritter Starkstromtechnik: Weil fertig bestückte Tragschienen vor Ort nur noch angeschlossen werden, erübrigen sich zahlreiche Arbeitsvorgänge. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Vorkonfektionierte Klemmenleisten in den Schaltanlagen von Ritter Starkstromtechnik: Weil fertig bestückte Tragschienen vor Ort nur noch angeschlossen werden, erübrigen sich zahlreiche Arbeitsvorgänge. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Ritter Starkstromtechnik in Dortmund ist eine aus einem Familienbetrieb heraus entstandene Unternehmensgruppe mit mehr als 550 Beschäftigten. 110 Mitarbeiter fertigen im Werk für Schaltanlagen in Olfen unweit von Dortmund kompakte Schaltanlagensysteme für typgeprüfte Nieder- und Mittelspannungsanlagen bis 36kV und einer Kurzschlussfestigkeit bis 50kA in Standard- und Sonderausführungen. Hinzu kommen Elektroinstallationen, Schaltgeräte für die Anlagenleittechnik sowie Schutz- und Automatisierungslösungen. Die Unternehmensgruppe fungiert dabei als Generalunternehmer mit einem umfassenden Dienstleistungskonzept.

Platz schaffen – im Schaltschrank und im Lager

Flexibilität hat dabei einen hohen Stellenwert – seit mehr als acht Jahrzehnten stellen die Spezialisten von Ritter Starkstromtechnik kundenspezifische Lösungen für den Energiesektor und die Bahnindustrie bereit. Auch für den Datenaustausch der Prozess-, Fernwirk- und Stationsleittechnik sowie für das Energiemanagement und die Gebäudeleittechnik bietet das Unternehmen passende Lösungen. Die platzsparenden und zertifizierten Schaltanlagen sind für eine hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit im weltweiten Einsatz konzipiert. „Eine entscheidende Rolle auf der Sekundärseite im Schaltschrank spielt die richtige Aufteilung der Platzverhältnisse und die Anordnung der Komponenten“, erläutert Reiner Eckmann, Technischer Leiter im Werk für Schaltanlagen in Olfen. „Alle anlagenrelevanten Meldungen und Befehle werden in der Niederspannungsnische der kompakten Schaltzellen verdrahtet“. Aus diesem Grund setzen die Fertigungsplaner im Sekundärbereich auf ein schmales und individuell einsetzbares Verdrahtungskonzept. Ritter Starkstromtechnik hat sich hier für das Reihenklemmensystem Clipline Complete von Phoenix Contact entschieden. „Das platzsparende System deckt die vier wichtigsten Leiteranschlusstechniken ab – Schraub-, Zugfeder-, Push-in- und Schnellanschlusstechnik“, berichtet Eckmann weiter. „Außerdem bietet uns das System ein einheitliches Zubehörprogramm – damit können wir nicht nur schnell und einfach auf Kundenwünsche reagieren, sondern auch unsere Lagerhaltung erheblich minimieren.“

High-Tech-Schaltanlagen: Am Standort Olfen werden die individuell nach Kundenvorgaben gefertigten Schaltanlagen auf Herz und Nieren geprüft und zertifiziert. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

High-Tech-Schaltanlagen: Am Standort Olfen werden die individuell nach Kundenvorgaben gefertigten Schaltanlagen auf Herz und Nieren geprüft und zertifiziert. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Optimierung der Schaltanlage

Seit über 50 Jahren fertigt Ritter Starkstromtechnik die Schaltanlagen mit den elektrischen Verbindungskomponenten von Phoenix Contact. Vor gut 20 Jahren entschied sich das Unternehmen, die Klemmenleistenfertigung an den Klemmenleisten-Service von Phoenix Contact abzugeben – und bezieht bis heute individuell bestückte Fertigklemmenleisten nach Kundenwunsch. „Wir mussten den Schaltanlagenbau vereinfachen und dabei die Prozesse standardisieren, um dem hohen Kostendruck gewachsen zu sein“, erklärt Eckmann. „Dabei war die Abkehr von der manuellen Klemmenleistenfertigung ein entscheidender Schritt – diese Art der Fertigung war nie ganz fehlerfrei und zudem zeitintensiv.“ Im üblichen Arbeitsablauf wurden alle Einzelteile aufwendig bestellt, eingelagert, kommissioniert und montiert. Dagegen wird beim inzwischen optimierten Vorgehen nur noch die bereits vollständig montierte Klemmenleiste unter einer Artikelnummer bestellt. Aufwände in der Material- und Lagerwirtschaft sowie in der Montage werden auf diese Weise deutlich verringert, und es entstehen freie Kapazitäten im Fertigungsprozess. Daher erfolgt die Verdrahtung der Schaltanlagen heute überwiegend mit Fertigklemmenleisten von Phoenix Contact. „Wir konnten die Effizienz unserer Fertigung enorm steigern und spürbare Verbesserungen bei Qualität und Sicherheit erzielen“, begründet Eckmann seine Fertigungsstrategie. „Weil wir die Klemmenleisten auftragsgebunden bestellen, können wir auch bis zuletzt auf Änderungswünsche unserer Kunden reagieren. Die vollständig konfektionierten Leisten stehen unserer Fertigung dann in wenigen Tagen zur Verfügung.“ Für wiederkehrende Projekte wurden Klemmenleisten-Standardtypen zusammen mit Phoenix Contact erstellt.

Mobiler Thermotransferdrucker
 (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

(Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Thermomark Prime kombiniert gängige und zuverlässige Drucktechnik, eine vollständig integrierte
Markierungs-Software sowie eine ausdauernde und netzunabhängige Energieversorgung.
Dabei fungiert der Drucker als transportables mobiles Beschriftungszentrum.
Touchscreen, gekapselte Farbbänder und ein wechselbarer
Akku erleichtern die Bedienung vor Ort:
• Einfache Dateneingabe dank integrierter Markierungs-Software
• Bis zu sieben Stunden Betriebszeit durch leistungsfähigen Akkupack
• Einfacher Material- und Farbbandwechsel in weniger als 10 Sekunden
• Breites Materialprogramm mit mehr als 600 Marker-Typen zur
Kennzeichnung verschiedenster Applikationen
• Automatische Farbband-, Magazin- und Materialerkennung beugten
Fehldrucken vor

Reiner Eckmann, Technischer Leiter im Werk für Schaltanlagen in Olfen: „Qualität und kurze Lieferzeiten der Reihenklemmensysteme von Phoenix Contact haben uns überzeugt.“

Reiner Eckmann, Technischer Leiter im Werk für Schaltanlagen in Olfen: „Qualität und kurze Lieferzeiten der Reihenklemmensysteme von Phoenix Contact haben uns überzeugt.“ (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Montagezeiten reduzieren

Zur Projektierung der Klemmenleisten nutzt Ritter Starkstromtechnik die kostenlose Planungs- und Projektierungssoftware Clip Project – und zwar durchgängig von der CAE-Konstruktion bis hin zur Montage. Die Software umfasst alle hutschienenmontablen Produkte von Phoenix Contact – darunter neben Reihenklemmen auch Interface- und Stromversorgungsmodule, Überspannungsschutz-Bausteine sowie Automatisierungskomponenten. Alle Klemmenleisten von Ritter Starkstromtechnik werden in Clip Project projektiert und individuell standardisiert. Die im CAE-System erstellten Anlagen- und Stromlaufpläne sowie sämtliche Daten zu Klemmenpunkten und Markierungen lassen sich problemlos in die Software importieren. Eine integrierte Autokorrektur-Funktion erlaubt es, per Mausklick automatisch alle notwendigen Zubehörartikel – wie Endhalter, Brücken oder Abschlussdeckel – an der richtigen Stelle auf der Klemmenleiste einzufügen. Die Dokumente für die reibungslose und fehlerfreie Fertigung der Klemmenleisten bis hin zu den entsprechenden CAD-Daten in 3D werden von Clip Projekt ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. „Wir senden diese Daten auf Knopfdruck aus der Software direkt an den Klemmenleisten-Service von Phoenix Contact“, erläutert Eckmann den Prozess. „Ohne dieses optimierte Zusammenspiel an den entscheidenden Schnittstellen wäre es nicht möglich, Änderungswünsche bis zuletzt zu berücksichtigen.“

Thematik: Allgemein
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