Auf der sicheren Seite

Audits garantieren Schaltanlagenbauern Normenkonformität

Auf der sicheren Seite

Die Norm IEC61439, die seit 2014 alle Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen im europäischen Wirtschaftsraum erfüllen müssen, beschreibt eindeutige Verantwortungsbereiche. Für Schaltanlagenbauer bringt sie besondere technische Anforderungen und im Fall der Fälle sogar Haftungsrisiken mit sich. Siemens übernimmt diese Verantwortung für ausgewählte Partnerunternehmen. Eine wichtige Rolle spielen dabei so genannte Audits.

Beim Vertrieb der Schaltanlagen arbeitet Siemens mit ausgewählten Partnern zusammen, den Sivacon Technology Partnern. (Bild: Siemens AG)

Beim Vertrieb der Schaltanlagen arbeitet Siemens mit ausgewählten Partnern zusammen, den Sivacon Technology Partnern. (Bild: Siemens AG)

Die Niederspannungs-Schaltanlage Sivacon S8 von Siemens sorgt für eine hochverfügbare elektrische Energieverteilung in Gebäuden und Industriebetrieben und für maximale Sicherheit für Mensch und Anlage. Durch ihr modulares Bausteinkonzept und ein breites Spektrum an Komponenten lassen sich vielfältige individuelle Lösungen flexibel realisieren. Das Besondere: Beim Vertrieb der Anlagen arbeitet Siemens mit ausgewählten Partnern zusammen, den Sivacon Technology Partnern.

IEC61439 im Fokus

Ein zentrales Element der Partnerschaft sind regelmäßige Audits durch Siemens. Ein erfolgreich bestandenes Audit belegt, dass der Sivacon Technology Partner die qualitativen Anforderungen an die von ihm errichtete Sivacon S8-Anlagen zuverlässig erfüllt. In Bezug auf Haftung und Gewährleistung sind sowohl der Partner als auch sein Kunde damit rundum abgesichert. Im Fokus steht dabei die Norm IEC61439, die seit 2014 alle Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen im europäischen Wirtschaftsraum erfüllen müssen. Im Vergleich zur Vorgänger-Norm IEC60439 beschreibt die IEC61439 eindeutige Verantwortungsbereiche – und zwar unterteilt in die Auf-gaben des ‚ursprünglichen Herstellers‘ und die des ‚Herstellers einer Schaltgerätekombination‘. Der ‚ursprüngliche Hersteller‘ (z.B. Siemens) ist das Unternehmen, das die ursprüngliche Konstruktion und den zugehörigen Nachweis der Schaltgerätekombination nach der zutreffenden Norm durchgeführt hat. Die Niederspannungs-Schaltanlage Sivacon S8 ist bauartnachgewiesen gemäß IEC61439-1/2. Ein solcher Bauartnachweis ist sehr zeit- und kostenaufwändig. Im Einzelnen geht es um dreizehn zu prüfende Kriterien. Manche davon lassen sich relativ einfach ‚am Schreibtisch‘ belegen. Andere hingegen, wie z.B. die vorgeschriebene Erwärmungsprüfung, erfordern ein eigenes oder externes Prüflabor. Und das wäre für normale Schaltanlagenbauer naturgemäß nicht zu realisieren. Müssen sie auch nicht, denn Sivacon Technology Partner können den von Siemens für die Sivacon S8 bereits erbrachten Nachweis nutzen. Eine weitere – nicht verpflichtende, aber relevante – Norm ist die EC/TR 61641, die die Prüfung unter Störlichtbogen-Bedingungen betrifft. Zudem sind noch Zertifizierungen für Spezialanwendungen zu berücksichtigen, z.B. für den Einsatz auf Schiffen und in Offshore-Anlagen durch die weltweit führende Klassifikationsgesellschaft DNV GL. Diese stellt Siemens seinen Partnern zur Verfügung.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Thematik: Allgemein
|

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ABB
Bild: ABB
Effizienz steigern, 
Ausfälle reduzieren

Effizienz steigern, Ausfälle reduzieren

Der neue ABB-Leistungsschalter VD4 Evo basiert auf dem Modell VD4 und kombiniert Fortschritte auf dem Gebiet der digitalen und grünen Technologien, um ein hohes Maß an Sicherheit und Schutz zu bieten. Intelligente Algorithmen ermöglichen eine zustandsabhängige und vorausschauende Wartung. Die notwendige Sicherheit, Konnektivität und Cybersicherheit sind ebenfalls gewährleistet.

Bild: ©?Quality Stock Arts/stock.adobe.com
Bild: ©?Quality Stock Arts/stock.adobe.com
Grundlagen entwickelt, Praxistauglichkeit bewiesen

Grundlagen entwickelt, Praxistauglichkeit bewiesen

Mit dem vom BMWi geförderten Gleichstromforschungsprojekt DC-Industrie begannen im Jahr 2016 zunächst 27 Partner aus Industrie und Forschung damit, theoretische Grundlagen für mehr Energieeffizienz in der industriellen Fertigung zu erarbeiten. Über das mittlerweile ebenfalls abgeschlossene Nachfolgeprojekt DC-Industrie2 mit 39 Partnern und die im November 2022 gegründete Open Direct Current Alliance (ODCA) – der aktuell 62 Unternehmen und Forschungsinstitutionen angehören – nimmt das Vorhaben immer konkretere Formen an.

Bild: AmpereSoft GmbH
Bild: AmpereSoft GmbH
Fokus auf 
intuitivere Anwendung

Fokus auf intuitivere Anwendung

Modernisierte Icons, neue Klasse für Steckverbinder, vereinfachte Materialkombinationen: Die Version 2024.1 des AmpereSoft ToolSystems bietet zahlreiche Funktionserweiterungen, die für ein noch einfacheres, intuitiveres und schnelleres Engineering sorgen sollen. Übergeordnetes Ziel des Versionsupdates war es dabei, den steigenden Anforderungen des Marktes mit einem abgerundeten, kompletten System gerecht zu werden, das einen durchgängigen und reibungslosen Informationsfluss, den AmpereSoft EngineeringFlow, ermöglicht.