Optimierung von Betriebsausgaben über energieeffiziente Schaltschrank-Komponenten
CapEx und OpEx unter Strom
Täglich wird in Unternehmen eine Vielzahl von Investitionsentscheidungen anhand von Risikoeinschätzungen getroffen. Im Fokus stehen dabei meist Güter, deren Buchwert in der CapEx-Spalte steht. Das heißt, ihre Anschaffung wird als Kapitalausgabe (Capital Expenditure) über Jahre abgeschrieben und macht in den Aktiva der Bilanzen eine gute Figur. Sie ist berechenbar und stellt eine verlässliche Größe auch für prognostizierte
Bilanzierungen dar. Ganz im Gegensatz zu ihren wankelmütigen Partnern, den OpEx (Operational Expenditures), den Betriebsausgaben. Sie sind abhängig von den Standzeiten der Betriebsmittel, von volatilen Rohstoffpreisen auf den Weltmärkten und von geopolitischen Einflussgrößen wie globalen Handelstarifen oder von multilateralen Zollbestimmungen. Im Gebäudebetrieb wie auch in Industrie- und Fertigungsanlagen stellen die Energiekosten mit durchschnittlich einem Drittel einen äußerst signifikanten Posten in der OpEx dar. Aber woran liegt das? Und wie kann aus dem dynamischen Kostentreiber Energie eine kalkulierbare betriebswirtschaftliche Größe werden?
Energieeffiziente Komponenten in digitalisierten Produktions- und Geschäftsprozessen können die Energieausgaben in der OpEx auf ein stabiles und berechen – bares Niveau senken. (Bild: Schneider Electric GmbH)
Zugegeben – die eine wahre Antwort gibt es nicht. Schon ein erster Blick auf die Wechselwirkungen im Strommarkt mit seinen heterogenen Akteuren verdeutlicht die Komplexität des Themas: Aus der Vogelperspektive sieht der Betrachter zunächst eine Energielandschaft, in der der Bedarf stetig steigt. Branchenexperten prognostizieren, dass sich – basierend auf den Zahlen von 1990 – der weltweite Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 verdoppelt. Gleichzeitig fordern politische Zielsetzungen im Rahmen der weltweiten Klimaabkommen eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 70 Prozent bis 2040.
Größte Herausforderung in der Geschichte der Energieversorgung
Zoomen wir das Bild nun heran, wird deutlich, dass die Energieversorgung, das heißt die Verteilung von Strom und die Sicherstellung dessen gleichbleibender Qualität – gemessen vor allem in Frequenz und Spannung – heute vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte steht: dem Energiehunger der Digitalisierung. Automatisierung, Cloud Computing, IoT oder Streamingdienste – all diese Trends treiben den Bedarf nach Datenspeicher und hoher Verfügbarkeit der Infrastruktur und somit die Energiekosten in den Betriebsausgaben in schwindelerregende Höhen. Mit bis zu 30 Prozent schlagen sie hier in Industrieunternehmen und in der Gebäudeautomation zu Buche – in Rechenzentren gar bis zu 50 Prozent. Die für den Stromeinkauf Verantwortlichen wie beispielsweise Einkäufer, Facility Manager oder Betriebsleiter stehen nun vor einem Dilemma: der Bedarf steigt stetig, während die Kosten in einem Hochpreisstromland wie Deutschland per se über den europäischen und weltweiten Energiepreisen liegen. Der Druck, die Total Cost of Ownership (TCO) zu senken, um international konkurrenzfähig zu bleiben, ist immens. Energieeffizienz ist daher ein Gebot der Stunde.