Sensor-Neuheit für Hochstromverteiler

Kontinuierliche Temperaturüberwachung in Schaltschränken und Hochstrom-Verteilsystemen:

Sensor-Neuheit für Hochstromverteiler

Mit dem neuen energieautarken mNode-Sensor des Freiburger Energy-Harvesting Spezialisten Micropelt lassen sich neue und auch existierende Schaltanlagen mit einer kontinuierlichen Temperaturüberwachung ausstatten, und damit die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlage wesentlich steigern. Möglich macht diese Funksensorlösung die Micropelt Energy-Harvesting Technologie. Der Temperatursensor mNode versorgt sich selbst aus dem elektrischen Wechselfeld des stromführenden Leiters.

Trotz Sicherheitsmaßnahmen ereignen sich immer wieder Brände in elektrischen Anlagen mit hohen Sachschäden, gefolgt von Produktionsausfällen. Ursache dafür sind meistens Wärmenester, die durch lose Befestigungsschrauben an Stromschienen oder lockere Klemmstellen entstehen. Auch Alterungseffekte bei Isoliermaterial, Korrosion durch Eindringen von Staub oder Salz sowie Ausfall von Lüftern oder Schaltgeräten, ebenso Überlastung oder unregelmäßige Wartung sind häufig die Gründe für solche Unfälle. Insbesondere bei älteren Anlagen oder nach Umbau und Erweiterung steigt das Risiko. Diese Gefahr kann durch eine kontinuierliche Überwachung der Temperatur an kritischen Stellen innerhalb der Schaltanlage deutlich verringert werden. Eine rechtzeitige Vorwarnung hilft, Schlimmeres zu vermeiden (Bild 1). Allerdings fehlte es bislang an geeigneten Systemen. Der übliche Rundgang mit IR-Kamera ist in der Regel nur mäßig verlässlich und verlangt eine hohe Fachkompetenz. Während das Nachrüsten einer großen Anzahl an Temperaturfühlern durch das Verkabeln und die Integration in die Leittechnik enorm teuer wird. Diese Einsichten haben Micropelt, den Freiburger Energy Harvesting Spezialisten, dazu veranlasst einen energieautarken Temperatursensor zu entwickeln, der sich schnell und einfach montieren lässt und mit dem man auch bestehende Schaltanlagen nachrüsten kann. Der mNode-Funksensor (Bild 2) überwacht kontinuierlich die Temperatur von Niederspannungs-Schaltanlagen. Seine Betriebsenergie gewinnt das Gerät aus dem magnetischen Wechselfeld entlang der Oberfläche des stromführenden Leiters, durch sogenanntes induktives Energy Harvesting. Bereits ab einer Stromstärke von 50A erzeugt der Sensor genügend Energie für Temperaturmessung und Datentransfer. Durch die kompakte Bauform kann er überall und lageunabhängig in der Verteilung festgeklippt werden. Dank dem eigen-isolierenden Kunststoffgehäuse kann der mNode-Sensor auch kritische Stellen überwachen. Die Messdaten werden mit dem robusten, lizenzfreien 2.4GHz Funk im IEEE802.15.4 Standard übertragen, auch im abgeschirmten industriellen Umfeld.

 Energieautarker mNode-Sensor überwacht Temperaturen in Schaltschränken und hilft<br /><br /><br /><br /> Unfälle und Betriebsunterbrechungen im Vorfeld zu verhindern. (Bild: Micropelt GmbH)

Energieautarker mNode-Sensor überwacht Temperaturen in Schaltschränken und hilft
Unfälle und Betriebsunterbrechungen im Vorfeld zu verhindern. (Bild: Micropelt GmbH)

Sensortechnik – erkennt Fehler frühzeitig

Micropelts Überwachungslösung führt zu mehr Ausfallsicherheit und gesteigerter Verfügbarkeit bei Schaltanlagen zur Niederspannungs-Energieverteilung. Denn Fehler kündigen sich meist durch erhöhte Temperaturen an, z.B. an der Oberfläche von Strom-Sammelschienen oder an den Anschlüssen und Verbindungsstellen. Frühzeitig entdeckt können sie repariert werden, bevor ein Schaden entsteht: „Es gibt keine schnellere und kostengünstigere Methode die Sicherheit und Zuverlässigkeit derart deutlich zu erhöhen bei Neuanlagen und besonders in der Nachrüstung“, sagt Fritz Volkert, Chef der Micropelt.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Energieketten zum 
Sprechen bringen

Energieketten zum Sprechen bringen

Alles aus einer Hand – mit diesem Wunsch machte sich Tsubaki Kabelschlepp auf die Suche nach einem Anbieter, der mehr als nur das Gehäuse für sein Condition Monitoring System zur Zustandsüberwachung von Energieketten liefern konnte. Mit Bopla Gehäusesysteme wurde ein Partner gefunden, der nicht nur das Gehäuse inklusive Display, Folientastatur und mechanischer Bearbeitung anbieten konnte, sondern auch die Elektronik- und Produktentwicklung sowie die komplette Fertigung inklusive Funktionsprüfung und verkaufsfertiger Verpackung.

Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Wenn der Standard nicht passt

Wenn der Standard nicht passt

Spezielle Anforderungen erfordern individuelle Lösungen: Für das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI lieferte die Firma Lm-therm Elektrotechnik eine spezielle Heizlösung, um installierte Kontaktsysteme auch bei Schnee und Frost freizuhalten. Die Lage der Kontaktsysteme verlangte zudem nach einer flexiblen Montagelösung. Die Experten von Lm-therm fanden die richtige Lösung.

Bild: Rittal GmbH & Co. KG
Bild: Rittal GmbH & Co. KG
Hohe Anforderungen 
an den Korrosionsschutz

Hohe Anforderungen an den Korrosionsschutz

Offshore-Windturbinen sind auf hoher See extremen Bedingungen ausgesetzt. Die Anlagen müssen 25 Jahre und mehr zuverlässig den Elementen trotzen. Kein triviales Unterfangen für die eingebaute Technik – und für Systemlieferanten wie Rittal. Das Unternehmen liefert für die derzeit größten und leistungsstärksten Windturbinen die passende Gehäusetechnik – und für viele andere Anwendungen im Bereich Erneuerbare Energien.

Bild: Phoenix Contact
Bild: Phoenix Contact
Die ersten Weichen 
für Gleichstrom sind gestellt

Die ersten Weichen für Gleichstrom sind gestellt

Nach der Gründung der Open Direct Current Alliance (ODCA) Ende letzten Jahres hat die ZVEI-Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der Allianz ist der weltweite Aufbau eines Gleichstrom-Ökosystems und die anwendungsübergreifende Etablierung der Gleichstrom-Technologie. Die ODCA sieht ihre Aufgabe darin, den Transfer von der Theorie in die Praxis zu schaffen. Die Redaktion hat bei einigen Gründungsmitgliedern nachgefragt, welche Motivation und Ziele sie treiben, sich dabei zu engagieren und DC-Technologielösungen zu entwickeln.

Bild: Ormazabal GmbH
Bild: Ormazabal GmbH
„Meilenstein auf dem Weg 
zur Dekarbonisierung der Netze“

„Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Netze“

Ormazabal hat seine SF6-freie Technologie auf den Markt gebracht. Die Lösungen für öffentliche Verteilnetze bis 24kV, sbp.zero24 und cgm.zero24, sind vollständig gasisoliert und kommen ohne F-Gas aus. Damit steht die Markteinführung im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für die europäischen Ziele der Klimaneutralität. Im Interview spricht Markus Kiefer, Geschäftsleiter bei Ormazabal, unter anderem über die Besonderheiten der neuen Technologie sowie den Einbezug der Kundenanforderungen bei der Produktentwicklung.