Flexible Messinfrastrukturen

Herausforderung Bestandsanlagen

Der Einbau von Messstellen in Bestandsanlagen stellt dabei eine gewisse Herausforderung dar: Die Messinfrastruktur soll schnell und kostengünstig und möglichst im laufenden Betrieb eingebaut werden, ohne dass Leitungen abgeklemmt und wieder verbunden werden müssen. Zudem sollen die Komponenten auch in einem knapp bemessenen Schaltschrank Platz finden. Hier bietet sich eine Messlösung in kompakter Bauweise an, wie sie Socomec mit Diris Digiware entwickelt hat. Sie lässt sich aus Stromsensoren, Strommessmodulen, Spannungsmessmodul und Anzeigegerät zusammenstellen, wobei auch Module verfügbar sind, die durch gemeinsame Nutzbarkeit Platz sparen. Für den Neubau von Anlagen, bei denen von vorn herein Messtechnik installiert werden soll, werden Stromsensoren zum Durchstecken angeboten, in Bestandssystemen reduzieren teilbare und flexible Sensoren den Aufwand für die Nachrüstung. Ein Plug & Play-Konzept, bei dem die Module und Kabel mit Klickverschlüssen verbunden werden, vermeidet Anschluss- und Installationsfehler. Die Messgenauigkeit nach IEC61557-12 liegt bei Klasse 0,5 für die gesamte Messkette bei 2 bis 120 Prozent des Primärstroms und bei Klasse 0,2 für das Messgerät allein.

Daten bereitstellen, auswerten und analysieren

Damit die Daten der einzelnen Messpunkte für die spätere Auswertung und Analyse zur Verfügung stehen, müssen sie gesammelt und zusammengeführt werden. Die Lösung von Socomec ermöglicht dies über einen Buskoppler wie die Komponente Diris G. Sie erfasst und zentralisiert die Daten von drahtlosen und via RS485-Modbus drahtgebundenen Zählern und Messgeräten, auch für Medien wie Gas und Wasser, und stellt sie per Modbus TCP über das Ethernet zur Verfügung. Webview, der Webserver von Socomec für die Echtzeitüberwachung, ist in die Anzeigegeräte integriert. Er stellt die Daten automatisch über FTPS bzw. HTTPS für cloud-basiertes Energiemanagement zur Verfügung und ermöglicht umfassenden Zugriff auf historische Informationen. Die Energiemanagement-Lösung N’View bietet über eine intuitiv bedienbare Benutzerkonsole ein breites Spektrum an Analyse- und Auswertungsfunktionen. Alternativ kann Software von Drittanbietern genutzt werden. Anhand der Verbrauchsdaten lassen sich die größten Verbraucher identifizieren, Verbrauchsspitzen und Trends ermitteln sowie die Faktoren isolieren, die den Verbrauch beeinflussen. Dabei kann die Auswertung z.B. nach den Medien, der Verwendung der Energie, nach Standorten, Gebäuden oder Kostenstellen erfolgen, so dass Unternehmen ihre Energieziele im Hinblick auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und eines kontinuierlichen, kennzahlengestützten Verbesserungsprozesses umsetzen können.

Immer weiter verfeinern

Was in der Praxis bei komplexen Anlagen beispielsweise mit der Erfassung des Gesamtenergieverbrauches oder des Verbrauches einzelner Bereiche beginnt, damit Transparenz geschaffen und erstes Verbesserungspotential aufgedeckt werden kann, wird in weiteren Schritten auf einzelne Systeme und Prozesse, Gebäudeteile oder Kostenstellen heruntergebrochen. Entsprechend wird auch die Messtechnik für die ausgewählten Systeme sukzessive ergänzt, was die modulare Bauweise des Messsystems von Socomec relativ einfach und kostengünstig ermöglicht. Veränderungsprozesse bei der Energieerzeugung und beim Energieeinsatz, beispielsweise die Nutzung von dezentral erzeugtem Solarstrom, führen dazu, dass Gleichstrom für die Versorgung von Anlagen und Systemen interessant wird. Dieser Verbrauch muss ebenfalls gemessen und für das Energiemanagement zugänglich gemacht werden. Das ermöglichen Messkomponenten für DC und für beide Spannungstypen ausgelegte Anzeigegeräte. Die Messwerte für Gleich- und Wechselspannung können zusammengeführt und in einem System visualisiert und analysiert werden.

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