Gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht
Schnelle und eindeutige Identifikation
Grundlage für die Bezeichnung der Betriebsmittel in Schaltschränken und Schaltplänen bildet die DIN EN81346 (früher: EN61346 bzw. IEC61346). Diese Norm gilt für industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen sowie Industrieprodukte. Sie besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil (EN81346-1) beinhaltet die Strukturierungsprinzipien und der zweite Teil (EN81346-2) die Bildung einheitlicher Referenzkennzeichen (früher: Betriebsmittelkennzeichen). Die Zielsetzung der Referenzkennzeichnung ist die schnelle und eindeutige Identifikation der Betriebsmittel über den gesamten Lebenszyklus.
Das A und O im Schaltschrankbau ist die Sicherheit und die damit verbundene eindeutige, gut sichtbare und dauerhafte Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel. Ein weiteres wesentliches Element ist die Wirtschaftlichkeit. Gefragt sind kostengünstige, individuelle und hochwertige Lösungskonzepte mit schneller Verfügbarkeit. Zeit- und Platzeinsparungen haben großen Einfluss auf die Auswahl der richtigen Kennzeichnung. Das Ergebnis soll eine einwandfreie Beschriftung im Schaltschrank mit einem guten Überblick sein. Folgende Eigenschaften sind die Grundpfeiler der Kennzeichnung im Schaltschrank:
Sicher und eindeutig: Im Interesse der Vermeidung von Handhabungsfehlern, Verletzungen und Unfällen sowie daraus entstehenden Folgekosten, ist eine präzise Beschriftung von Betriebsmitteln im Schaltschrankbau zwingend erforderlich. Bei Planung, Realisierung, Wartung und Demontage sowie bei Änderungen der Anlage sind alle Betriebs-mittel so zu kennzeichnen, dass diese unmissverständlich zugeordnet werden können.
Schnell und einfach: Die schnelle Orientierung und Identifizierung durch auffällige, gut sichtbare und unverwechselbare Kennzeichnung sind ebenfalls zwingend im Schaltschrank notwendig.
Flexibel und individuell: Schaltschränke durchlaufen häufig Umbau-, Modernisierungs- oder Wartungsmaßnahmen. Änderungen während der Montage sind nichts Außergewöhnliches. Schilder für eine nachträgliche Kennzeichnung sind hierfür besonders geeignet. Sie sind nicht nur flexibel, sondern auch schnell und einfach zu befestigen.
Qualitativ und dauerhaft: Die Anforderung an eine hohe Lebensdauer von Schaltschränken erfordert eine langanhaltende Qualität bei der Kennzeichnung. Auch nach vielen Jahren müssen sowohl die Einzelader- und Kabelkennzeichnungen als auch die Schaltschrankbeschriftungen einwandfrei lesbar sein. Dies setzt die Verwendung von Materialien und Kennzeichnungstechnologien voraus, die eine lange Lesbarkeit und Verwendbarkeit gewährleisten. So verfügen hochwertige Schilder aus Polycarbonat (im Vergleich zu Polyamid) über eine niedrigere Feuchtigkeitsaufnahme und verhindern damit z.B. ein Aufplatzen der Beschriftung durch deren Verformung.
Kompakt: Im Schaltschrank werden immer komplexer werdende Technologien in immer kompakter werdenden Gehäusen integriert. Von großer Bedeutung sind platzsparende Etiketten und Kennzeichnungsschilder (z.B. KNQ und KSE von Murrplastik).
Kostengünstig: Der Schaltschrankbau ist geprägt von einem hohen Kosten- und Zeitdruck (Kosten für Betriebsmittel und Personal). Manuelle, erweiterbare und nachträgliche Kennzeichnung tragen zur erheblichen Zeit- und Kosteneinsparung bei. Wie einfach und schnell sich Kennzeichnungsschilder anbringen lassen (z.B. das Aufschieben einer Kennzeichnungstülle) trägt ebenfalls zur Ressourcenschonung bei.
Workflow im Schaltschrankbau – Effiziente und optimierte Prozesse
Um dem im Schaltschrankbau existierenden und steigenden Wettbewerbs- und Zeitdruck entgegen zu wirken, stellen effizientere, optimierte und automatisierte Arbeitsabläufe einen wichtigen Faktor dar. Material und Drucktechnik müssen dabei perfekt aufeinander abgestimmt sein, genauso wie Hard- und Software. So können beispielweise individuelle Kennzeichnungsdaten (wie Texte, Nummern, Grafiken und Codes) aus der CAE-Lösung zur Projektierung, Dokumentation und Verwaltung von elektrotechnischen Automatisierungsprojekten direkt in die Kennzeichnung-Software übernommen werden. Diese bereitet die Druckausgabe vor, um über USB-Port (Einzelplatz) oder Ethernet (Netzwerk) die unterschiedlichen Kennzeichnungsgeräte exakt anzusteuern und zu bedienen.
Aufeinander abgestimmte Kennzeichnungslösungen
Je komplexer die jeweiligen Applikationen sind, desto schwieriger ist es, die geeignete Kennzeichnungslösung zu finden. Sowohl die verschiedenen Kennzeichnungstechnologien (Laser, Thermotransfer oder Inkjet) als auch die Kennzeichnungsmaterialien sind aufeinander abzustimmen. Einfluss bei der Auswahl haben ebenfalls die Kabel- und Leitungsnetzstrukturen in den Schaltschränken sowie die Innenraum- oder Freiluftaufstellung. So können Umwelteinflüsse die Beständigkeit einer Kennzeichnung erheblich beeinträchtigen (Temperatur, Luftfeuchte, Öle, UV-Licht). Murrplastik Systemtechnik ist einer der führenden Hersteller für manuelle und computergesteuerte Beschriftungssysteme – als Einzel- und Komplettlösungen. Mit einer großen Bandbreite an Kennzeichnungsträgern und Beschriftungsgeräten der neuesten Generation trägt das Unternehmen den gestiegenen Anforderungen an Einsatzgebieten, Produktsicherheit sowie Wirtschaftlichkeit Rechnung. Mit ihrem Produktsortiment werden Adern, Kabel, Leitungen und Drähte sowie Klemmen, Schalter, Steuereinheiten und Anlagen sicher und eindeutig beschriftet. Zur Gewährleistung einer korrekten, schnellen, dauerhaften sowie leicht identifizierbaren Kennzeichnung ist Expertenwissen gefragt: Montage- und Beschriftungsart, Material- und Brandklassen-Eigenschaften oder Produktzulassungen. Je nach Verwendungszweck bietet Murrplastik Kennzeichentüllen, Kennzeichenträger, Kennzeichen-, Klemmen- und Anlagenschilder sowie Etiketten, Kabelbinder, Schrumpfschläuche oder Blitzkennzeichen an. Diese stehen in verschiedenen Materialien (z.B. Kunststoff, Edelstahl) sowie in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen (z.B. als Etikett) zur Verfügung. Murrplastik vertreibt Schilder mit und ohne Tüllen und Kennzeichnungslösungen zum Aufschieben, zur direkten und nachträglichen Befestigung, zur Befestigung mit Kabelbindern sowie zur selbstklemmenden oder klebenden Fixierung. Die Produkte verfügen über Zulassungen für Schienen-, Wasser- und Straßenfahrzeuge, Anlagen und Maschinen sowie für öffentliche Gebäude und Einrichtungen.