Stichwort Daten. Woher erhält der Anlagenbauer die notwendigen Daten für seine Planung?
Schall: Die ideale Datenbasis für den Steuerungs- und Schaltanlagenbau ist das Eplan Data Portal. Getrieben durch die Anwender stellen die Komponentenhersteller dort tatsächlich möglichst tagesaktuell Daten für ihre Produkte bereit. Hierbei ist es von entscheidender Bedeutung, dass Daten möglichst umfänglich eingepflegt werden, damit z.B. nicht nur die kaufmännische Abteilung eines Schaltanlagenbauers etwas damit anfangen kann, sondern auch das virtuelle Prototyping. Hier wird die Datenbasis sukzessive verbessert. Wir sind aber noch lange nicht beim Optimum angelangt, denn auch bei den Komponentenherstellern ist hier ein Umdenken erforderlich. Sie müssen jetzt viele Produktdaten mit viel mehr Inhalten, also Details, und vor allem viel schneller bereit stellen, als sie dies bisher gewohnt waren. Auch wir bei Rittal wissen aus eigener Erfahrung, dass dies ein arbeitsintensives Unterfangen ist. Unseren Kunden wiederum machen wir während des Consulting-Prozesses bewusst, wie wichtig es ist, dass für Datenpflege im Unternehmen auch entsprechende Prozesse gelebt werden müssen und auch entsprechend ein Mitarbeiter mit der Datenpflege vertraut sein muss.
Zeigt sich der steigende Bedarf an Daten auch an den Download-Zahlen?
Schall: Ja, das ist an den Download-Zahlen im Eplan Data Portal ablesbar. Daten werden seitens der Anwender tatsächlich immer stärker genutzt. Letztendlich sind Daten der Treibstoff und die Basis für alles Folgende. Für Schaltanlagenbauer, die externe Dienstleister für ihre Konstruktions- und Elektroplanung nutzen, aber auch für mechanische Konstruktionsabteilungen, die dafür ihr eigenes CAx-System einsetzen, stellt Rittal zusätzlich seine CAD-Daten über die Plattform Part Community zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Friedhelm Loh Group mit den Lösungen der Firma Cideon zudem auch noch ausgereifte Schnittstellen von der technischen in die kaufmännische Welt anbietet, was den digitalen Workflow auch über Systemgrenzen hin einfach und sicher macht. Denn auch hier kommt es in heutigen manuellen Prozessen und Datenübergaben nicht selten zu Fehlern.
Wie sieht dann das Hardwareangebotsspektrum aus?
Schall: Für die Bearbeitung von Schaltschränken, Gehäusen und Flachteilen bieten wir mechanische oder laserbasierte Bearbeitungszentren. Auch beim Zuschnitt von Stangenmaterial wird heute wie auch bei der mechanischen Bearbeitung der Schränke und Gehäuse noch sehr viel per Hand gearbeitet, was einerseits ein Qualitäts-, auf der anderen Seite aber auch ein Kostenthema im Sinne von Verschnitt ist. Hier bieten wir spezielle Lösungen für den Zuschnitt von Verdrahtungskanälen und DIN-Schienen, aber auch Lösungen zur Flachkupferbearbeitung an, bis hin zur vollautomatischen Konfiguration von Klemmleisten inkl. Kennzeichnung und vollautomatischen, individualisierten Beschriftung. Auch für die Aderkonfektionierung bieten wir unterschiedliche Lösungen, beginnend mit Handwerkzeugen bis hin zu Halbautomaten.