Wo selbst Edelstahl ‚rostet‘

GTi-Verteiler aus Polycarbonat

Wo selbst Edelstahl ‚rostet‘

Verteiler von Spelsberg sorgen im Damm der
Hennetalsperre für eine sichere Stromversorgung

Nach den monatelangen Modernisierungsarbeiten unter Tage verfügen die Stollen unterhalb der Hennetalsperre jetzt über eine moderne Elektroinstallation. Dabei kamen nicht nur Gehäuse von Spelsberg zum Einsatz; auch das Know-how des hauseigenen Niederspannungs-Schaltanlagenbau konnte so in das Projekt einfließen.
Beinahe unendlich erscheint der Stollen, der sich unter dem Damm herzieht – anfangs mit Beton ausgekleidet, später direkt durch das Gestein. Es tropft. Denn bei einer Temperatur von acht bis zehn Grad Celsius herrscht hier das ganze Jahr über eine Luftfeuchtigkeit von 90%. Kein Wunder, denn über dem Stollensystem ist die Hennetalsperre mit mehr als 38 Millionen Kubikmeter Wasser angestaut. Der tiefste Bereich der Stollen befindet sich rund einhundert Metern unter dem Wasserspiegel der Talsperre. Um überprüfen zu können, ob die Betonabdichtung zwischen der Dammsohle und der tiefer liegenden wasserdichten Felsschicht in Takt ist, verlaufen unter dem Damm im sauerländischen Meschede rund 2,5km Stollen in bis zu drei Ebenen mit senkrechten Verbindungsstollen. Das übliche Sickerwasser wird von hier aus mit vier Pumpen abtransportiert. Im Jahr 2011 wurde die Elektroinstallation in dem Stollensystem komplett erneuert. Die gesamte Beleuchtung, Steckdosen und Pumpen werden nun in Abschnitten über zehn Verteiler versorgt. „Bei der technischen Planung haben wir eng mit der Firma Spelsberg zusammengearbeitet, die uns ihre Verteiler komplett bestückt geliefert hat“, so Elektromeister Helmut Rettler. Der Elektroinstallationsfachbetrieb F.-J. Rettler aus Meschede war in Kooperation mit dem Betrieb Elektro Menne von Michael Hengsbach als Generalunternehmer für die Planung und Umsetzung der Sanierung zuständig. Torsten Hennemann aus dem technischen Vertrieb von Spelsberg hat das Projekt über die gesamte Zeit begleitet. „Unsere Gehäuse in Industriequalität sind für den Einsatz in dieser extrem feuchten Umgebung besonders gut geeignet. Die eingesetzten Verteiler der Serie GTi haben alle eine Schutzklasse von IP 65“, so Hennemann. So kann kein Wasser von außen eindringen. Gegen Kondenswasser im Inneren der Gehäuse wird eine 30-Watt-Schaltschrankheizung eingesetzt. Das extrem beständige Material Polycarbonat der Verteilergehäuse hält nicht nur dauernd Feuchtigkeit ab, sondern widersteht auch den hohen Eisennitratwerten in der Luft. Durch Auswaschungen aus den Gesteinsschichten ist ihr Anteil sehr hoch und kann selbst Edelstahl angreifen. Dank der neu installierten Leuchten benötigt Bernd Nestler, elektrotechnischer Mitarbeiter beim Ruhrverband, die Kopflampe an seinem Helm nur noch selten im Stollensystem. Denn verbunden über unendlich wirkende Kabeltrassen sorgen sie zuverlässig für die Beleuchtung des gesamten Stollens. Alle zwei Wochen kontrolliert Nestler, der für den elektrischen Betrieb der Talsperrenanlage und dem angeschlossenen Wasserkraftwerk vom Ruhrverband zuständig ist, in den Tunneln, ob durch ein Leck Wasser eindringt. Dabei muss er sich darauf verlassen können, dass die Elektroinstallation in der extrem feuchten Umgebung einwandfrei funktioniert. „Einige Bauteile der alten Elektroinstallation stammten aus den 50er-Jahren, als der Damm errichtet wurde“, erklärt Bernd Nestler. Die zum Teil noch gusseisernen Verteiler entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Nach dem monatelangen Einsatz von Helmut Rettler, Michael Hengsbach und ihren Mitarbeitern unter Tage verfügen die Stollen jetzt über eine moderne Elektroinstallation. Zudem bekam das gesamte System eine neue Hauptverteilung. Diese befindet sich in einem Gebäude oben auf der Dammkrone. Von hier aus werden die zwei extrem leistungsfähigen Katastrophenpumpen betrieben. Diese können im Notfall große Wassermengen 60m aus dem Untergrund der Talsperre nach oben in die Abläufe pumpen. Auch hier konnte das Know-how von Spelsberg rund um den Bau von Niederspannungs-Schaltanlagen einfließen. „Anhand der Anforderungen hat unser hauseigener Schaltanlagenbau die Planung und die technische Dokumentation der gesamten Anlage übernommen“, erklärt Torsten Hennemann. Komplett bestückt und anschlussfertig wurden die Verteilersysteme dann nach Meschede geliefert. Dort versorgen sie nun die elektrischen Systeme tief im Stollen und rund um den Damm zuverlässig mit Strom.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Benutzerfreundlich 
und sicher

Benutzerfreundlich und sicher

Für seine neueste Generation von Zapfsäulen suchte Maximator Hydrogen, Thüringer Spezialist im Bau von Wasserstofftankstellen, eine Gehäuselösung, die die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Design, Langlebigkeit, Installations- und Wartungsfreundlichkeit erfüllt. Fündig wurde man bei der Firma Schimscha, dem Experten für Blechkonstruktionen aus dem Ravenstein-Erlenbach in Baden-Württemberg.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Heimliche Helden

Heimliche Helden

Die Drucker des Elektrotechnik- und Verbindungstechnikunternehmens Weidmüller sind zentrale Elemente beim Schaltanlagenbau der Firma Gormanns mit Sitz in Mönchengladbach. Die Firma hat sich mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Bau von Schaltanlagen für Wasserwerke, Kläranlagen und Industriestraßen spezialisiert. Die Bedruckungsgeräte haben sich als wichtige Werkzeuge erwiesen, die den reibungslosen Ablauf der Projekte gewährleisten. Sie ermöglichen eine präzise Kennzeichnung und Beschriftung von Schaltanlagenkomponenten, was die Effizienz und die Qualität der Arbeit signifikant steigert.