Kompaktleistungsschalter und Energiemonitoring-System

 

Hager Kompaktleistungsschalter H3+ P630 mit der Auslöseeinheit LSI (Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG)

Hager Kompaktleistungsschalter H3+ P630 mit der Auslöseeinheit LSI (Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG)

Einbindung ins Agardio Energiemonitoring

Für die Abfrage von Messwerten und Statusmeldungen über Modbus RTU stehen für H3+ zudem zwei Kommunikations-Module zur Verfügung. Damit kann der Leistungsschalter auch als Multifunktionsmessgerät eingesetzt werden und über ein Energiemonitoring-System wie den ‚agardio.manager‘ von Hager oder andere Modbus-RTU-Systeme Messwerte bereitstellen. Der modulare Server ‚agardio.manager‘ ist die zentrale Einheit des Energiemonitoring-Systems von Hager, das speziell für den Einsatz in kleineren bis mittleren Gewerbe- und Zweckbauten wie Bürogebäuden, Tankstellen, Hotels oder Produktionsanlagen entwickelt wurde. Dort erweist sich dieses System als besonders komfortables Hilfsmittel zur Umsetzung der DIN VDE0100-801 für eine energieeffiziente Planung von Niederspannungsanlagen sowie als Voraussetzung für die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen nach ISO50001. Seit seiner Markteinführung 2016 hat der Hersteller das System sukzessive ausgebaut und den Funktionsumfang dabei um zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten erweitert. An den sechs PLE breiten Server zur Hutschienen-Montage können bis zu 31 Messgeräte über Modbus RTU angeschlossen werden – neben Hager Geräten jetzt auch Modbus-RTU-Produkte anderer Hersteller. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit des Anschlusses der MID-konformen Hager Energiezähler für zugelassene Abrechnungszwecke sowie der oben erwähnte Anschluss des Hager Kompaktleistungsschalters H3+. Zudem bietet Hager als weiteres Zubehör einen kompakten Messadapter für NH-Sicherungslasttrennschalter an, mit de

 

m sich auch Sicherungslasttrennschalter der LT-Serie in das Agardio-Energiemonitoring-System einbinden lassen. So kann die Energiedatenerfassung direkt am Lasttrenner erfolgen. Sämtliche vom Agardio-System erfassten Messdaten wie Energieverbräuche, Zählerstände, oder Grenzwertüberschreitungen sowie Alarme und Informationen zur Netzqualität werden über Web-Browser anschaulich visualisiert. Verbrauchs- und Erzeugungswerte können dabei in Echtzeit und Intervalldarstellung als Balken oder Kuchendiagramme angezeigt werden. Da sich alle Messdaten auch über das BACnet-Protokoll übertragen lassen, sind die Einsatzmöglichkeiten insbesondere bei Nachrüstungen nochmals erweitert. Trotz dieses großen Funktionsumfangs ist die Konfiguration des agardio Systems denkbar einfach: Sie erfolgt bequem am Laptop oder Tablet direkt im Webbrowser mit Hilfe einer geführten Programmiermaske – und zwar ohne komplizierte Modbus-Mapping-Tabellen oder den Einsatz einer speziellen Software. Aufgrund dieser Vorteile hat sich Agardio als Energiemonitoring-System bereits in zahlreichen kleineren und mittleren Gewerbeanwendungen bewährt. So zum Beispiel in einer mittelständischen Metzgerei in Unterfranken. Hier hat sich das Planungsbüro Elektrotechnik Geldner aus Bad Bocklet vor zwei Jahren für den Einsatz von agardio entschieden. Das System besteht aus einem Server und zehn Energiezählern, die in sämtlichen Gebäudebereichen des Produktionsbetriebs Verbrauchswerte bis 300kW erfassen. Diese werden alle sechs Monate analysiert, um mögliche Einsparpotenziale zu erkennen. „Wir haben mit dem System nur positive Erfahrungen gesammelt. Es ist nicht nur sehr einfach zu planen, sondern auch Installation und Inbetriebnahme sind völlig unproblematisch, wie uns der Elektrohandwerker bestätigt hat“, berichtet Jochen Geldner, Geschäftsführer des Planungsbüros. Deshalb wird er das System auch weiterhin einsetzen – aktuell in einem Sanitätshaus. Dort werden mit einem Server und acht Energiezählern Verbrauchswerte bis 150kW überwacht. Ein weiteres typisches Einsatzgebiet von Agardio sind Tankstellen. So hat der Tankstellenbetreiber Knittel bereits Mitte 2017 in einer seiner Stationen das Hager Energiemonitoring-System eingesetzt. Agardio misst und analysiert hier die elektrischen Verbräuche in verschiedenen Bereichen der Station: unter anderem im Bistro, im Shop, in der Waschanlage oder auch den Tanksäulen. Darüber hinaus erfasst Agardio den Einsatz der Wärmeenergie über entsprechende Zähler. „Mit Agardio können wir genau erkennen, wie sich die Energieverbräuche in den einzelnen Bereichen verhalten. Vorher hatten wir nur einen Stromzähler, der den gesamten Verbrauch gemessen hat. Das geht jetzt viel detaillierter, sodass wir Rückschlüsse ziehen können, ob unser Energiekonzept das richtige ist“, erklärt Janko Necke, Technischer Leiter bei Knittel.

Visualisierung von Verbrauchswerten

In Kombination mit dem Kompaktleistungsschalter H3+ lassen sich die Analysemöglichkeiten von agardio nochmals erweitern. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Über das Kommunikationsmodul, welches mit dem Kompaktleistungsschalter verbunden ist, werden Energiewerte wie Strom, Spannung, Leistung, THD-Werte oder auch Frequenzen an den Agardio Server weitergeleitet. Dieser visualisiert die Daten im Konfigurator und macht sie damit für ein intelligentes Energiemonitoring-System nutzbar. So lassen sich im Verbund von Kompaktleistungsschalter und Energiemonitoring beispielsweise die Energiedaten einzelner Verbraucher anschaulich darstellen und auswerten. Mögliche Anwendungsfälle liegen beispielsweise in Produktionsbetrieben. Hier können aufgrund der visualisierten Datenlage in spezifischen Bereichen gezielt verbrauchsoptimierte Technologien eingesetzt werden, um Energie- und damit Herstellungskosten zu senken.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Benutzerfreundlich 
und sicher

Benutzerfreundlich und sicher

Für seine neueste Generation von Zapfsäulen suchte Maximator Hydrogen, Thüringer Spezialist im Bau von Wasserstofftankstellen, eine Gehäuselösung, die die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Design, Langlebigkeit, Installations- und Wartungsfreundlichkeit erfüllt. Fündig wurde man bei der Firma Schimscha, dem Experten für Blechkonstruktionen aus dem Ravenstein-Erlenbach in Baden-Württemberg.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Heimliche Helden

Heimliche Helden

Die Drucker des Elektrotechnik- und Verbindungstechnikunternehmens Weidmüller sind zentrale Elemente beim Schaltanlagenbau der Firma Gormanns mit Sitz in Mönchengladbach. Die Firma hat sich mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Bau von Schaltanlagen für Wasserwerke, Kläranlagen und Industriestraßen spezialisiert. Die Bedruckungsgeräte haben sich als wichtige Werkzeuge erwiesen, die den reibungslosen Ablauf der Projekte gewährleisten. Sie ermöglichen eine präzise Kennzeichnung und Beschriftung von Schaltanlagenkomponenten, was die Effizienz und die Qualität der Arbeit signifikant steigert.

Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Verdrahtungsaufwand 
im Schaltschrank verringert

Verdrahtungsaufwand im Schaltschrank verringert

Der österreichische Dienstleister DieEntwickler Elektronik ist spezialisiert auf Hard- und Software-Entwicklungen im industriellen Umfeld. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Zell legt seinen Fokus dabei auf industrielle Kommunikationssysteme, optische Sensorik und Industrienetzgeräte. Der offizielle Embedded-Integrationspartner von Hilscher unterstützt seine Kunden mit 19 Mitarbeitenden und einer eigenen Prototypenfertigung bei der zeiteffizienten Entwicklung individueller Komponenten. DEE begleitet seine Kunden entlang des gesamten Prozesses – vom Lastenheft bis zur Überführung in die Serienproduktion.