Maschinenbau rechnet 2020 mit Produktionsrückgang von 17%
Der Maschinen- und Anlagenbau kämpft gegen die Folgen der globalen Corona-Pandemie, aber auch gegen einen nach wie vor belastenden Protektionismus im internationalen Handel.
Hinzu kommt ein industrieller Wandel, der sich insbesondere in der wichtigen Kundenbranche Automobilindustrie niederschlägt. All diese Faktoren führen zu einem erheblichen Rückgang der wichtigen Kennziffern im Maschinenbau: Auftragseingang, Kapazitätsauslastung und Produktion. „Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist in den ersten sieben Monaten um real 16% gesunken, die Produktion lag um real 14% unter dem Vorjahreswert“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Auch wenn sich am aktuellen Rand eine leichte Entspannung auf niedrigem Niveau abzeichnet, müssen wir damit rechnen, dass die schwache Nachfrage im zweiten Halbjahr noch spürbar auf die Produktion durchschlagen wird. Daher gehen wir für das Gesamtjahr 2020 von einem Produktionsrückgang von 17% aus.“ Infolge der Corona-Pandemie und der dadurch beeinträchtigten Geschäfte ist die durchschnittliche Kapazitätsauslastung im Maschinen- und Anlagenbau deutlich unter den langfristigen mittleren Wert von 86% gesunken. „Zwischen Januar und Juli sackte die Kapazitätsauslastung von 84,1 auf 76,1% ab“, erläuterte der VDMA-Chefvolkswirt. „Einen so niedrigen Wert erreichte unsere Industrie zuletzt im Jahr 2010.“ Für 2021 gehen die VDMA-Volkswirte grundsätzlich davon aus, dass sich die Weltkonjunktur erholt. „Wir rechnen für 2021 mit einem Produktionswachstum von 2%“, prognostizierte der VDMA-Chefvolkswirt. Voraussetzung für jedes Wachstum sei, dass die Corona-Pandemie nicht abermals die Märkte und Lieferketten lahmlegt und die wichtigen Abnehmerländer sich nicht in weitere Handelskriege hineinziehen lassen.