Neu: Zertifizierung nach UL698A
In diesem Zusammenhang haben die Schaltanlagen-Spezialisten im Rahmen des USA-Projekts für GEA gerade nachgelegt. Seit April 2019 darf das Unternehmen auch explosionsgeschützte Schaltanlagen nach UL698A bauen und labeln. Damit zählt Blumenbecker zu den wenigen Schaltanlagenbauern in Deutschland, die diese Berechtigung haben. Wurde die erste Prüfung noch gemeinsam mit einem Inspektor durchgeführt, labelt Settele mittlerweile eigenverantwortlich. Eine Tatsache, die Michael Stodt, Projektleiter für Nordamerika bei GEA, freut: „Die UL-Zertifizierung für den Ex-Bereich bedeutet für uns eine enorme Effizienzsteigerung.“ Heißt so viel wie, aufwendige Prüfungen eines externen UL-Inspektors in Deutschland oder der Authority Having Jurisdiction (AHJ) in den USA entfallen. Dank des internen Labelns kann die Anlage ihre Reise über den Teich schnell antreten und in den USA nach einem kurzen Label-Check durch den AHJ-Inspector in Betrieb genommen werden. Damit ist Blumenbecker in der Lage, auch zeitsensible Explosionsschutz-Projekte zur realisieren.
Fehler frühzeitig vermeiden, Planungen optimieren
„Einen eigenen Normenbeauftragten zu haben, garantiert, von Anfang an das Richtige zu tun“, sagt Thomas Schmitz, Leiter Key Account Manager bei Blumenbecker, der GEA und weitere Kunden aus der Chemie- und Pharmabranche betreut, „und das spart uns wie unseren Kunden viel Geld.“ Aus diesem Grund ist Settele bereits in den Entstehungsprozess der Anlagen eingebunden. Dank der frühzeitigen Analyse des Stromablaufplans können bereits in der Planungsphase Fehler erkannt und behoben werden. „Kostspielige Nachbesserungen lassen sich vermeiden und gute Planungen werden noch besser“, erläutert Schmitz, „denn dank unseres Fachwissens können wir in Puncto Normen das Optimum für unsere Kunden herausholen.“ Die Vorab-Prüfung der Planungen sei gerade bei komplexen Projekten für den nordamerikanischen Markt wichtig. Denke man zum Beispiel bei der Kurzschlussfestigkeit nicht von Anfang an in die richtige Richtung, könne es bei der Inbetriebnahme zu Problemen kommen. Auch die Abstimmung der Komponenten auf das jeweilige US-Stromnetz sei von großer Bedeutung. „Sonst geht vor Ort gar nichts“, bringt es der Normenbeauftragte Settele auf den Punkt. Bevor die Zulieferteile verbaut werden, prüft Settele akribisch, ob diese richtig geliefert wurden, also die passende UL-Zulassung aufweisen und auch in der vorgesehenen Kombination verbaut werden dürfen. Bei einem aktuellen USA-Projekt war dies nicht der Fall, passender Ersatz konnte jedoch just-in-time geordert werden, die Produktion ohne Verzögerung anlaufen.
Zollpapiere innerhalb von zwei Minuten
Nach der Fertigstellung, Abnahme und Zertifizierung gehen die Anlagen direkt in den Versand. Parallel dazu beantragt der Zoll- und Exportkontrollbeauftragte die Zollpapiere. Durch Blumenbeckers Status als zugelassener Wirtschaftsbeteiligter (AEO) und zugelassener Ausführer (ZA) entfallen zeitintensive Anmelde- und Prüfverfahren. Bereits zwei Minuten nach der elektronischen Abgabe der Ausfuhranmeldung gibt es für die Anlagen ohne weitere Prüfung das digitale Go. Die Zollpapiere können ausgedruckt und die Schaltschränke der Spedition übergeben werden. „Die Zertifizierung als AEO und ZA ist für uns als Just-in-time-Produzent ein wichtiger Baustein und für international arbeitende Kunden ein Grund mehr, sich für Blumenbecker zu entscheiden“, erklärt Leiter Key Account Schmitz.
Langjährige Partnerschaften
Die Entscheidung für Blumenbecker traf GEA bereits vor 20 Jahren. Seitdem sind die Geschäftsbeziehungen ständig gewachsen. „Heute arbeiten wir mit 14 Gesellschaften der GEA Gruppe zusammen“, resümiert Schmitz. Von Anlagen zur Milchtrocknung über Gaskraftwerke in Saudi-Arabien bis zu Antrieben für Kreuzfahrtschiffe reiche das Spektrum. Und natürlich immer wieder Pharma- und Chemieprojekte. Gerade kommt Schmitz aus China zurück. Hier sind GEA und die Blumenbecker Gruppe lokal vertreten und haben dort aktuell ihre zehnjährige Partnerschaft gefeiert.