Herausforderungen annehmen

Sedotec-Kundentag in Ladenburg

Herausforderungen annehmen

Am 23. Mai hatte die Firma Sedotec Kunden aus dem In- und Ausland zum Vamocon-Tag nach Ladenburg eingeladen. 85 Schaltanlagenbauer waren der Einladung gefolgt und informierten sich im Leonardo Hotel Mannheim-Ladenburg über die neuesten Entwicklungen beim Vamocon-Kitsystem für Niederspannungsschaltanlagen. Als Keynote-Sprecher gab Karl-Heinz Land, Buchautor, Unternehmensberater und Spezialist in Sachen digitale Transformation, interessante Einblicke in Konsequenzen und Chancen, die die Digitalisierung für uns alle bereit hält.

 85 Schaltanlagenbauer waren Ende Mai zum Vamocon-Kundentag nach Ladenburg gekommen, zu dem die Firma Sedotec eingeladen hatte. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

85 Schaltanlagenbauer waren Ende Mai zum Vamocon-Kundentag nach Ladenburg gekommen, zu dem die Firma Sedotec eingeladen hatte. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Nach den Begrüßungsworten von Sedotec-Geschäftsführer Dirk Seiler informierte Steffen Vree, Leiter Produktmanagement beim Ladenburger Unternehmen, über die neuesten Entwicklungen beim System Vamocon. Hierzu gehören unter anderem die Steckmodule für Kompaktleistungsschalter. „Die Norm DIN EN61439-2 wird in ihrem Abschnitt 8.5.2, der den Punkt herausnehmbare Teile und Einschübe regelt, immer strenger werden, was die Unterbrechung des Hauptstromkreises beim Einsetzen und Herausnehmen betrifft“, so Vree. „Wenn in Zukunft immer häufiger herausnehmbare Teile für Schaltanlagen angeboten werden, steht diese Sicherheit zurecht im Mittelpunkt.“ Moderne Steckmodule mit Leistungsschaltern lösen diese Anforderung an die Unternehmen als Betreiber. Dabei nutzen Steckmodule für Leistungsschalter die Vorteile der beiden anderen Welten Festeinbau- und Einschubtechnik. Sie sind günstiger als die Einschubtechnik, aber im Hinblick auf spätere Modifikationen im Betrieb flexibler als die Festeinbautechnik. Sedotec verfolgt mit seinem neuen steckbaren Gerätefeld waagrecht (GFWA) den Gedanken einer Plattformstrategie für Anwendungen in anspruchsvoller Energieverteilung mit hoher Verfügbarkeit und Bedienersicherheit. Anwender können mit den Steckmodulen in der gleichen Anlage, im gleichen Feld sicherungslose Geräte (Kompaktleistungsschalter) und sicherungsbehaftete Geräte (Jean Müller Sasilplus) bis zu einem Bemessungsstrom von jeweils 630A in Kombination einsetzen. Durch die Stecktechnik lassen sich Geräte schnell und sicher austauschen oder nachrüsten, ohne dass die Schaltanlage freigeschaltet werden muss. Weiterentwicklungen gibt es bei Sedotec aber auch beim online-basierten Konfigurationstool für die Vamocon-Schaltanlagen namens Vamocad sowie beim Einsatz von Kupfer innerhalb des Systems. So berichtete Ullrich Schlegelmilch, Regionalleiter Nord/Ost bei Sedotec, dass unter anderem die Schalter- sowie Kabelanschluss-Kits im Sinne einer effizienteren Montage überarbeitet würden. Wolfgang Kempf von ABB Stotz-Kontakt erläuterte die Produkteigenschaften der Leistungsschalter aus der Sace-Emax-2-Baureihe im Hinblick auf deren Kommunikationsfähigkeit und den Möglichkeiten des Energiemanagements. Die Schalter kommen, neben Produkten der Firmen Siemens und Schneider Electric, in den Vamocon-Schaltanlagen zum Einsatz.

Steffen Vree, Leiter Produktmanagement bei Sedotec, informierte die Anwesenden über Neuerungen des Vamocon-System. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Steffen Vree, Leiter Produktmanagement bei Sedotec, informierte die Anwesenden über Neuerungen des Vamocon-System. (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Blick über den Tellerrand

Auf eine Reise heraus aus dem sehr speziellen Feld des Steuerungs- und Energieverteilungsbaus, hinein in den Gesamtkontext der Digitalisierung, nahm Karl-Heinz Land, Buchautor, Unternehmensberater und selbsternannter Digital-Evangelist, die Anwesenden in seiner Keynote. Er wies auf die heutige Untrennbarkeit von analoger und digitaler Welt und die Notwendigkeit hin, diese in die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens mit einzubeziehen, um dessen Zukunftsfähigkeit zu sichern. Die Dematerialisierung, die mit der Digitalisierung einhergehe, habe die Zerstörung ganzer Wertschöpfungsketten zur Folge. Andererseits biete die Digitalisierung auch mannigfaltige Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder zu erschließen, man müsse sich dem Thema nur stellen: „Digitalisierung und Technik sind weder gut noch schlecht. Wir müssen nur eine Haltung entwickeln, wie wir damit umgehen. Das ist wie mit einem Messer: Damit kann ich das Brot für die Welt schmieren, oder jemanden umbringen. Es geht beides“, so Land.

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