Was kommt beim Träger an?
Bei allen praxisorientierten Argumenten bleibt am Ende der Faktor Mensch. Denn wichtig ist natürlich auch, was von den Trägern der Berufskleidung als attraktiv, bequem und praktisch empfunden – und daher auch gerne angezogen wird. Beispiel Reißverschluss, neudeutsch: Zipper. „Man kann schon sagen, dass er heute ein sehr beliebter Verschluss ist“, meint Corinna Horndahl, Produktentwicklerin beim Konfektionär Teamdress Stein in Hamburg. Vorteil: „Hier schließt der Träger mit einer Bewegung immer eine große Fläche komplett ab. Bei Druckknöpfen bleibt dagegen immer eine Restöffnung zwischen den Knöpfen.“ Ob nun Reißverschluss oder Knopf – aus Sicht der Expertin sind diese heute im Job nicht nur aus praktischen oder hygienischen Gründen häufig mit einer Leiste verdeckt. „Der Trend geht seit vielen Jahren in Richtung innenliegend und verdeckt. Das schmale Stoffband vor dem Knopf gilt als angesagt und wertig. Hier orientiert sich die Berufsmode zunehmend auch an moderner Sportswear. Dabei wird der Metalldruckknopf dann nicht mehr in Silberoptik sondern heute eher in dunkelmatt bevorzugt.“ Auch Klettverschlüsse machen aus Sicht der Produktdesignerin an manchen Stellen bei der Berufsbekleidung Sinn, sind entsprechend beliebt. Beispiel aus der Praxis? „Bei Handytaschen. Hier würde das Mobiltelefon zwar auch beim Druckknopf komplett in der Tasche verschwinden – aber wenn der Träger dann beim Schließen der Tasche auf den Knopf drückt, würde er vielleicht das Display berühren und so ungewollt sein Handy aktivieren?“
Pflege und Reparatur
Neben Funktionalität und Qualität der Verschlüsse kommt es auch auf die richtige Pflege und Wartung an. „Wir achten im Rahmen unserer textilen Dienstleistung auch auf den korrekten technischen Zustand aller Verschlüsse“, so Thomas Krause von Deutsche Berufskleider-Leasing (DBL). Um immer die richtige Lösung zu finden, arbeitet die DBL bei der Entwicklung der Kollektionen dazu eng mit Konfektionären wie Bierbaum-Proenen oder Teamdress Stein zusammen. Eine Kooperation, die bereits bei der Entwicklung der Kollektionsteile beginnt. Denn neben fachgerechter Pflege geht es auch um die Reparaturfreundlichkeit und damit die Nachhaltigkeit der Kleidungsstücke. Auch hier spielen Verschlüsse eine Rolle. Sind sie verschlissen, müssen sie sich schnell austauschen lassen. Corinna Horndahl: „Hier setzen wir bereits in der Produktion eine sehr reparaturfreundliche Nähtechnik ein. Sie ermöglicht es, das Bekleidungsteil so zu gestalten, dass manuelle Arbeiten daran schnell und einfach durchgeführt werden können – auch bei einem eher komplizierten Verschluss wie dem Zipper.“ Diese Arbeiten – ob Austausch des Reißverschlusses oder das Annähen verlorener Knöpfe – übernehmen textile Mietdienstleister wie die DBL im Rahmen ihres textilen Pflegeprozesses. „Für die Unternehmen wichtig, insbesondere wenn es sich um genormte Schutzkleidung handelt. Bei diesen dürfen aus Sicherheitsgründen nur Originalmaterialien verwendet werden“, so Thomas Krause. Und da sollten die Betriebe auch bei den Verschlüssen auf der sicheren Seite sein.