Datenverkehr im Fluss

Monitoring mit Keyprocessor

Die Herausforderung bestand für Emka folglich darin, den Schwenkgriff entsprechend den neuen technischen Anforderungen weiterzuentwickeln und trotzdem seine Robustheit beizubehalten, um auch physische Angriffe weiter sicher abzuwehren. Generell lässt sich unterscheiden zwischen elektromechanischen Verschlüssen (Griffe/Verriegelungen) und kompletten Systemlösungen (zur Zutrittskontrolle und Schranküberwachung). Bei Systemlösungen spielt die Nachweisbarkeit eine wesentliche Rolle. Die Zentrale soll mittels Software erkennen können, zu welchem Zeitpunkt jemand versucht hat, den Schrank bzw. das Gehäuse zu öffnen, und ob die entsprechende Person berechtigt war oder nicht. Diese Software liefert im Falle des Emka-Tecnolimit-Projektes in den Niederlanden die Firma Keyprocessor aus Amsterdam. Über deren Software können alle Zugangsberechtigungen eingesehen und jeder Öffnungs- und Schließvorgang dokumentiert werden. Der kontrollierte Zugang für autorisierte Personen zu Serverracks ist auf verschiedene Weise realisierbar: Bei den Tecnolimit-Schränken erfolgt die Autorisierung kontaktlos. Griff, Leser und Managementsystem arbeiten zusammen, sodass der Nutzer sich per RFID-Karte zweifelsfrei identifizieren kann. Mehrere Tausend Verschluss-Systeme können auf diese Weise im gleichen Funksystem verwaltet werden.

Der Griff sollte mechanisch stabil, die Verschlüsse sollten elektronisch überwachbar sein, damit bei unbefugter Öffnung in der jeweiligen Zentrale ein Alarm eingeht. (Bild: EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG / Sandra Peerenboom)

Projekt bis 2021 abgeschlossen

Der Zeitplan für das gesamte Projekt war extrem eng, sodass Emka nach Beauftragung durch Tecnolimit nur wenige Monate Zeit hatte, den Schwenkgriff auf Basis der neuen Anforderungen zu optimieren und herzustellen. Dies funktionierte jedoch reibungslos, sodass die Installation der rund 500 Schaltschränke mit ca. 1.500 Schwenkgriffen durch Tecnolimit starten konnte. Diese läuft bereits seit dem vergangenen Jahr. Ziel ist es, alle Gehäuse bis 2021 niederlandeweit installiert zu haben. Ramon Philippo, Geschäftsführer Emka Benelux, resümiert: „Das Projekt mit Tecnolimit zeigt: Unsere Lösung ist zwar nur ein kleiner Teil des Ganzen, aber ein sehr entscheidender. Die physische Sicherheit der Telekommunikationsgehäuse steht und fällt mit unserem Schwenkgriff. Schnell auf neue Anforderungen reagieren und trotzdem eine hohe Qualität für maximale Sicherheit liefern, das war unsere Herausforderung. In meinen Augen hat das Dreieck Tecnolimit – Emka – Keyprocessor hier hervorragend funktioniert.“ Tecnolimit-Geschäftsführer Theo de Winter zieht seinerseits bereits ein Fazit: „Vom Design über das Testing und die Zertifizierung bis hin zur Installation – dieses Projekt sollte aus einer Hand umgesetzt werden, und diese Herausforderung haben wir gerne angenommen. Sogar der Transport an die jeweiligen Standorte wird durch uns koordiniert, sodass wir Transportschäden ausschließen können. Dass wir mit Emka einen verlässlichen Partner haben, dessen Kompetenzen wir seit Jahren kennen und schätzen, hilft uns zusätzlich, den engen Zeitplan fristgerecht zu erfüllen. Fibre to the home und fibre to the desk sind in den Niederlanden nun Realität – und das auf höchst sichere Weise.“

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