Verschmutzter Strom belastet Betriebskosten

Power Management Systeme entlarven Ursachen

Einen Ansatz, um die Quelle dieses verschmutzen Stroms zu identifizieren und ihn sauber in die Niederspannungsanlage fließen zu lassen, bieten ganzheitlich integrierte Power Management Systeme. Mit dem vollständigen Zugriff auf umfängliche Messdaten analysieren sie Netzereignisse und erlauben prädiktive Maßnahmen. Voraussetzung hierfür sind der Einsatz erstklassiger Mess- und Analysesysteme. Hier bietet die Industrie heute hochdifferenzierte Produkte an, deren Leistungsspektrum oft weit über normative Anforderungen hinausgeht. Mit einer zertifizierten Genauigkeitsklasse von 0,1S ist beispielsweise das Netzmessgerät Power Logic ION9000 von Schneider Electric der derzeit präziseste Zähler am Markt. Über eine Software (Onboard-Power-Quality-Tool) liefert das Gerät neben rohen Messdaten und Toleranzabweichungen nützliche Analysen wie die intelligente Ereignisanalyse: Erfasste Werte werden automatisch korreliert und zeigen zugehörige Trends, Ereignisse und Störschriebe auf der Grundlage von Zeit und Art des Vorfalls auf. Das erspart aufwändige Recherchezeit und liefert wichtige datenbasierte Aussagen und Erkenntnisse über Vorfälle vor und nach dem Störereignis. Integriert im ION9000 ist auch die dringend erforderliche 24/7 Überwachung, denn Störungen in der Energieverteilung sind oft einzigartig oder treten nur sporadisch auf und erfordern deshalb eine permanente Verlaufsmessung. Denn eine weitere Besonderheit des Produktes ‚Strom‘ ist die Tatsache, dass Energie direkt bei seiner Erzeugung verbraucht wird. Sie wird nicht im Sinne von Lagerhaltung aufbewahrt und macht somit eine zeitlich versetzte Qualitätskontrolle unmöglich. Die Messung und Bewertung der gelieferten und verbrauchten Spannungsqualität müssen also immer in Echtzeit erfolgen.

Fazit

Wollen Anlagenbetreiber und Gebäudemanager ihre Betriebskosten – von denen zwischen 30 und 50 Prozent auf das Konto ‚Energieverbrauch‘ geht – senken, stabilisieren und somit kalkulierbarer machen, ist die Implementierung eines Power Management Systems (PMS) angezeigt. Mit den Werkzeugen eines PMS können Ursachen für unsauberen Strom identifiziert und Maßnahmen zur Neutralisierung ergriffen werden. Der sogenannte ‚Dirty Power‘ verursacht Unregelmäßigkeiten und Störungen in der Niederspannungsanlage und führt schlimmstenfalls zu Ausfallzeiten von Maschinen. Prädiktive Maßnahmen aufgrund der Netzanalysen durch ein PMS ’säubern‘ den Strom bei Übergang in die Niederspannung und senken nicht nur die betrieblichen Folgekosten des Energieverbrauchs, sondern lassen den Posten ‚Energie‘ als berechenbare Größe in die Bilanz einfließen.

Beispiel paradoxer Energieziele:

In einem Lebensmittel- und Getränkewerk werden hocheffiziente Kompressormotoren als Teil einer Kosteneinsparstrategie eingesetzt. Sie verringern den Energieverbrauch und senken die Energiekosten signifikant. Allerdings erzeugen die leichteren und elektronisch gesteuerten Motorwicklungen Oberschwingungen. Ein Raum voller Kompressoren wird also eine dramatische Verbesserung des Energieverbrauchs zeigen, aber die durch die entstehenden Oberschwingungen auftretende ‚Netzverschmutzung‘ wirkt sich auf die Leistung benachbarter Geräte aus, verkürzt unter Umständen die Lebenszyklen von Anlagen, beeinträchtigt im schlimmsten Fall die Qualität der Endprodukte und verschlechtert in letzter Konsequenz die Energiebilanz.

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