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Der modulare Aufbau des Störlichtbogen-Schutzsystems Dehnshort ermöglicht eine individuelle und flexible Auslegung und lässt sich daher sehr einfach erweitern. (Bild: Siemens AG)

Der modulare Aufbau des Störlichtbogen-Schutzsystems Dehnshort ermöglicht eine individuelle und flexible Auslegung und lässt sich daher sehr einfach erweitern. (Bild: Siemens AG)

Komplettschutz mit aktiven Störlichtbogenschutz-Systemen

Aktive Störlichtbogenschutz-Systeme erfassen die Lichtbogen-typischen Signale über z.B. Lichtsensoren und Stromwandler. Angeschlossen an elektronischen Erfassungsgeräten wird nach Auftreten eines Störlichtbogens ein ultraschnelles Schaltgerät mit der Funktion eines Kurzschließers aktiviert, welches gemäß DIN EN IEC 60947-9-1 als Löschgerät bezeichnet wird. Dieses baut innerhalb von Millisekunden einen parallelen Strompfad mit geringerem Widerstand zum Lichtbogen auf. Dadurch kommutiert der Strom vollständig auf diesen neuen Strompfad. Der Vorgang vom Erkennen bis zum Verlöschen des Lichtbogens dauert nur wenige Millisekunden. Die durch den Störlichtbogen entstandene Energie ist so gering, dass die Schaltanlage nach Beheben der Fehlerursache und Austausch der Löschgeräte sofort wieder einschaltbereit ist. Das Störlichtbogenschutz-System Dehnshort arbeitet nach diesem Prinzip. Der modulare Aufbau ermöglicht eine individuelle und flexible Auslegung und lässt sich daher sehr einfach erweitern. Die elektronischen Erfassungsgeräte werden in die Front einer Schaltanlage eingebaut, sodass alle Anzeigen für den Anwender ohne Öffnen der Schaltanlage sofort verfügbar sind. Multifunktionale Bedienelemente erleichtern das Inbetriebsetzen und Überprüfen. Die speziellen Lichtsensoren werden in den relevanten Bereichen der Schaltanlage montiert. Das Dehnshort Löschgerät DSRT QD II ist modular aufgebaut. In Drehstromnetzen kommen zwei dieser Löschgeräte zum Einsatz. Dies erlaubt einen sehr platzsparenden Einbau in der Schaltanlage.

Integration in Schaltanlagen

Die Integration eines Störlichtbogenschutz-Systems in Schaltanlagen bedarf einer besonderen Sorgfalt. Ein Störlichtbogen muss sicher erkannt und schnell gelöscht werden. Dazu müssen z.B. die
Lichtsensoren und Stromsensoren einen Störlichtbogen eindeutig erkennen – auch in ungünstigen Positionen. Neben der sicheren Störlichtbogenlöschung muss die Fehlauslösesicherheit des Systems bei Schaltlichtbögen, welche z.B. von Leistungsschaltern bei der Abschaltung von Kurzschlussströmen emittiert werden, gegeben sein. Die Verbindungen zwischen der Schaltanlage und den Löschgeräten müssen nach Aktivierung den mechanischen Kräften des Stromes standhalten. All diese Anforderungen werden in Prüfungen nachgewiesen. Die Bewertung der Prüfergebnisse erfolgt nach der DIN EN 61439-2 Beiblatt 1 sowie optional mit weiteren Angaben. Dehn unterstützt Schaltanlagenhersteller bei der Integration des Dehnshort, beispielsweise in Sivacon S8 Anlagen von Siemens (Bilder 2 und 3). Neben der Unterstützung bei der Integration und den Prüfungen werden die Technologie-Partner auch durch Dehn geschult. Zusätzlich zum Theoriewissen des aktiven Störlichtbogenschutzes wird auch der Einbau praktisch an einer Schaltanlage vermittelt. Bei realen Projekten erhalten die Partner weitere Unterstützung, sodass das Wissen vertieft werden kann.

Stand der Technik

Das aktive Störlichtbogenschutz-System Dehnshort bietet einen maximalen Schutz gegen die Auswirkungen bei Störlichtbögen. Integriert und geprüft nach DIN EN 61439-2, Beiblatt 1 wird ein hoher Schutz von Anlagen und Personen erreicht. Die Versorgungssicherheit ist gegeben, das System ist in Bezug auf Störlichtbogenschutz ‘Stand der Technik’ und unterstützt damit die Forderungen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG).

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