Vom Ferrariszähler zum Smart Meter Gateway (SMG)
Durch die veränderten technischen und netzrelevanten Parameter der genannten Messsysteme verändern sich die Installationsanforderungen an Zählerplätze und Schaltschränke jedoch entsprechend. Denn der einfache Schrank, welcher im Wesentlichen den Ferrariszähler zur Abrechnung des Stromverbrauchs beherbergte, hat heute ausgedient. Dieser noch analoge Zählertyp wurde vom digitalen Zähler ohne Kommunikationseinheit, der modernen Messeinrichtung (mME) abgelöst und nur kurze Zeit später zum sogenannten intelligenten Messsystem (iMSys) mit integrierter Kommunikationseinheit weiterentwickelt. Mit dem Einbau dieser iMSys, die seit 2017 optional und bei bestimmten Stromabnahmebedingungen verpflichtend sind, ist die digitale Transformation im Zählerschrank jedoch noch nicht abgeschlossen: Zukünftig werden die sogenannten Smart Meter Gateways (SMG) die entscheidende und zentrale Rolle zur Erfassung der elektrischen Energieverteilung in Wohn- und kleineren Zweckbauten spielen. Die leistungsstarken Messsysteme mit ihren digitalen Funktionen stellen naturbedingt neue physikalische Anforderungen an ihre Zählerschrankumgebung – entsprechend ausgestattet müssen demnach künftig auch die Schaltschränke sein.
Der Zählerplatz wird getunt
Um diese veränderten Bedarfe normativ abzubilden, wurde die DIN VDE0603-100 (Installationskleinverteiler und Zählerplätze AC 400V) angepasst und der Entwurf mit Erscheinungsdatum 13. April 2018 der Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt. Im Wesentlichen gehen die Empfehlungen des Arbeitskreises bei der Unterbringung von Messsystemen auf Zählerplätzen im Innen- und Außenbereich auf die Art und Verlegung von Datenleitungen und auf die Befestigung von Betriebsmitteln der Messsysteme oder Schutzklassen und -arten ein. Auch Isolierung und elektromagnetische Verträglichkeit werden in der Norm behandelt. Die Besonderheit bei der Installation von intelligenten Smart Meter Gateways liegt jedoch in der Integration der verschiedenen Netzwerke (siehe Bild 2). Sie sind durch das SMG untereinander wie auch mit der Außenwelt verbunden und kommunizieren miteinander. Für die Elektrofachkraft stellt die Anbindung der Netzwerke eine spezielle Herausforderung dar, welche sich dann auch im größten Kapitel der Norm (Punkt 4) widerspiegelt: Hier thematisiert der Arbeitskreis die kreuzungsfreie Verlegung von LMN-, HAN-, WAN- und CLS-Schnittstellen, deren Querverdrahtungen und maximale Verlustleistungen sowie Fehlerströme, Antennenleitungen und Umgebungsbedingungen.