In der Ruhe liegt die Kraft

Ständige Impulse bündeln und Prozess strukturieren

Idealerweise fließen die Aufgaben von den zahlreichen ständigen Impulsen aus dem Markt, aus eigenen Ideen, aus Werkstoff- oder Technologieentwicklungen und vielem mehr durch eine Pipeline zu einem neuen oder verbesserten Produkt. In der Planungsphase werden dabei alle Impulse erfasst, grob bewertet, kategorisiert und daraus einzelne Projekte gestartet. Hier wird entschieden, ob daraus eine Produktneuentwicklung, eine Produktergänzung oder eine Produktoptimierung wird. „Natürlich kann hier auch die Entscheidung fallen, die Impulse lediglich weiter zu beobachten oder daraus gar nichts zu realisieren“, betont Kirchhoff. „Auf jeden Fall ist nach der Planungsphase entschieden, was als nächstes gestartet wird und es gibt das Go“, ergänzt Vree. In der Konzeptphase wird die Funktion des Produktes beim Kunden erarbeitet, und nicht das Produkt selbst. Das liefert verbindliche Angaben für das Lastenheft. In dieser Phase werden verschiedene Konzepte und Machbarkeitsanalysen erstellt. „Ebenso ermittelt man bereits zu diesem Zeitpunkt das Marktpotenzial und die dazugehörigen Anforderungen“, erklärt Kirchhoff. Ergibt auch die Marktanalyse, dass das Produkt sinnvoll sein könnte, wird aus möglichen Versionen oder Varianten der Favorit ausgewählt und schließlich das Lastenheft erstellt. Nun kann die Entwicklung beginnen und nach dem Pflichtenheft die Umsetzung bis zur Lieferfähigkeit durchgeführt werden.

Ein grundsätzlicher Stopp muss immer möglich sein

Ganz wichtig ist es Kirchhoff, zu betonen, dass Schleifen nur innerhalb einer Phase oder ganz zurück zur Planungsphase sinnvoll und erlaubt sind. „Auf keinen Fall darf von einer Stufe des Prozesses zur vorigen und somit vor einen eingefrorenen Meilenstein zurückgesprungen werden.“ Denn das sorge nämlich genau für den unsauberen Entwicklungsprozess, den man häufig sieht. „Da denken die Verantwortlichen, dass dies oder jenes ja auch in der nächsten Phase noch korrigiert werden kann. Und das bringt später genau die Probleme, die man nicht haben will“, so Kirchhoff. Gründlichkeit geht somit vor Schnelligkeit. Dennoch kann es sein, dass ein Punkt erreicht wird, an dem es nicht mehr weitergeht. Deshalb propagiert der Entwicklungsleiter auch eine wichtige Regel: „Ein Projekt muss in jeder Phase gestoppt werden können!“. Niemals sollte unter dem Gedanken, „das lösen die Anlagenbauer vor Ort…“ weiterentwickelt werden. Was nicht sauber zu Ende entwickelt ist, wird später nicht erfolgreich sein können. Es führt stattdessen zu unliebsamem und nicht mehr zu kalkulierendem Mehraufwand an Arbeit und Kosten. Werden alle diese Dinge berücksichtigt, kann das sauber zu Ende entwickelte und validierte Produkt seinen Erfolgsweg beschreiten.

Strukturen bringen Ruhe und Erfolg bei Innovationen

Dass dies keineswegs selbstverständlich ist in unserer hektischen und durchgetakteten Zeit, weiß auch Dirk Seiler. Dennoch ist er froh und will anderen Mut machen, wenn er sagt: „Natürlich gab es anfänglich Widerstände und häufiges Festhalten an eingefahrenen Verhaltensweisen. Aber unsere regelmäßigen erfolgreichen Innovationen haben überzeugt, dass in der Ruhe auch die Kraft liegt für Kreativität, Konstruktivität und Innovationen.“

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