Der Innenausbau von Kompakt-Schaltschränken kann zeitaufwendig und kompliziert sein. Oft ist eine mechanische Bearbeitung wie Bohren notwendig, um Komponenten außerhalb der Montageplatte – z.B. an den Seitenwänden – zu befestigen. Das kann nicht nur die Schutzart des Schaltschranks beeinträchtigen, sondern ist auch mit erheblichem Montageaufwand verbunden. Darüber hinaus ist der zur Verfügung stehende Montageraum im Gehäuse oft begrenzt oder es lassen sich vorhandene Montageflächen nicht optimal nutzen. Zur Lösung bietet Rittal eine neue Innenausbauschiene mit erhöhter Traglast, die ohne zu bohren angebracht werden kann. Dank der an den Seitenwänden im AX angebrachten Nocken, in die sich die Schiene per Verschraubung formschlüssig einspannen lässt, sind mit der verstärkten Schiene eine Vielzahl von Anwendungen möglich. Vibrationen bei Transport oder im Betrieb an Maschinen hält die Innenausbauschiene damit besser stand. Durch die neue Innenausbauschiene lassen sich mehr elektrotechnische Komponenten im Kompaktschaltschrank einfach, schnell und mit hoher Stabilität außerhalb der Montageplatte installieren. Durch Bohren entstandene Löcher müssen nicht entgratet, lackiert und abgedichtet werden, die Schutzart bleibt gegeben. Zubehör wie Türpositionsschalter, Türarretierungen, Kabelschläuche, Klemmleisten oder Schaltschrankleuchten lassen sich gänzlich ohne mechanische Bearbeitung des Gehäuses direkt an den Innenausbauschienen befestigen. Das heißt auch, dass die UL-Konformität für den US-Markt erhalten bleibt. In Kombination mit der AX Bodenausbauschiene kann durch den fest definierten Abstand zwischen den Schienen auch Systemzubehör aus dem VX25 Schaltschranksystem verwendet werden.
Smarte Anlagenfertigung
Nachdem die erste Ausgabe der insgesamt dreiteiligen Serie „Digitaler Schaltanlagenbau“ ihr Augenmerk ganz auf die Digitalisierungspotenziale in den anfänglichen Prozessphasen von Planung, Konfiguration und Bestellung gelegt hat, sind wir in der Werkstatt und in der Bauphase angekommen. Das heißt, jetzt wird kommissioniert und beschriftet, ausgemessen und zugeschnitten, gebaut, gebohrt und gefräst, bestückt und verdrahtet. Das virtuelle 3D-Modell – der digitale Zwilling der Schaltanlage – erwacht nun als reales, physisches Abbild zum Leben.