Elektronische Verschlusssysteme

 Multifunktionsgehäuse bzw. Kabelverzweiger haben unter anderem die Funktion, Telefon, Internet und TV-Signale in die Häuser zu bringen. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Bild 3 | Multifunktionsgehäuse bzw. Kabelverzweiger haben unter anderem die Funktion, Telefon, Internet und TV-Signale in die Häuser zu bringen. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Konventionelle Schlüssel bringen nicht die gewünschte Funktionalität

Generell lässt sich unterscheiden zwischen elektromechanischen Verschlüssen (Griffe/Verriegelungen) und kompletten Systemlösungen (zur Zutrittskontrolle und Schranküberwachung). Bei Systemlösungen spielt die Nachweisbarkeit eine wesentliche Rolle. Ein Beispiel: Öffnet jemand ein Multifunktionsgehäuse ohne vorherige Authentifizierung mittels elektronischer ID-Karte, wird die Zentrale unmittelbar informiert und kann reagieren. Die Zentrale kann zudem mittels Software erkennen, zu welchem Zeitpunkt jemand versucht hat, den Schrank bzw. das Gehäuse zu öffnen und ob dieser berechtigt war oder nicht. Diese Software verwaltet somit alle Zugangsberechtigungen und dokumentiert jeden Öffnungs- und Schließvorgang. Dadurch ist jederzeit genau nachzuvollziehen, welcher Pin bzw. welche Karte eingesetzt wurde (wer), zu welchem Zeitpunkt die Öffnung erfolgte (wann) und welcher Verschluss (wo) geöffnet oder geschlossen wurde. Potenzielle Kunden für elektronische Verschluss-Systeme inklusive zentraler Monitoring-Systeme sind u.a. Telekommunikationsanbieter, die öffentliche Verkehrsverwaltung und Betreiber von Rechenzentren. Eine solche elektronische Systemlösung besteht aus dem elektromechanischen Verschluss, einer Vorrichtung für die Zugangskontrolle und zusätzlichen Komponenten zur Schranküberwachung sowie Steuerung des gesamten Systems. In Kombination mit einem umfassenden Electronic Locking und Monitoring-System (ELM) erhält der Anwender eine nahezu 100% sichere Verschlusseinheit, die er überwachen und lückenlos dokumentieren kann. Die Verschlüsse werden dazu an eine Locking Unit angeschlossen. Sie ist mit einer zentralen Steuereinheit (Control Unit) verbunden. „In der Control Unit sind alle Informationen abgespeichert – Berechtigungen, Nutzer, Kartenangaben, Pin Codes“, erklärt Jörg Schultheis, Product Manager für den Geschäftsbereich Electronics bei Emka Beschlagteile. Zur Öffnung über Pin Code ist das System mit Griff, Keypad, Locking Unit und Control Unit bereits komplett. Der Anwender wählt die entsprechende Türnummer auf der Tastatur und gibt den Pin Code ein, um die Tür zu öffnen. Soll die Zugangskontrolle über Karten erfolgen, werden Kartenleser über eine Access Unit in das System integriert. Hält der Mitarbeiter seine Karte vor den Kartenleser, öffnen sich die gewünschte Verriegelung, sofern er zu diesem Zeitpunkt dafür freigeschaltet ist.

Ausblick: Funktion trifft Design

 Elektronisch ansteuerbare Schwenkhebel. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Bild 4 | Elektronisch ansteuerbare Schwenkhebel. (Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG)

Mit den Themen Sicherheit und Monitoring sollten sich Unternehmen und Rechenzentren nicht nur auf reiner IT-Ebene beschäftigen. Die physikalische Sicherheit von Schalt- und Steuerschränken ist mindestens genauso wichtig. Der Betreiber eines Rechenzentrums z.B. muss alle Vorgänge am Schrank gegenüber seinen Kunden und Auditoren nachvollziehbar belegen können. Er benötigt ein Überwachungssystem, das mehr als nur die Eingangstür des Data Centers überwacht und Alarm schlägt, sobald verdächtige Handlungen vorgenommen werden. Die Zielgruppen von elektronischen Verschlusslösungen kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen: Ob Hersteller von Vitrinen für hochwertige Güter, die Schaltschrank- und Maschinenbau-Branche, Automobil-Hersteller oder der Health-Care-Sektor mit abschließbaren Medizinschränken im Krankenhaus bzw. Krankwagen etc. Spätestens mit dem Inkrafttreten der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung ist nahezu jedes Unternehmen gefordert, seine Daten ausreichend zu schützen – digital wie physikalisch. „Es gibt viele Gründe, die häufig vorhandenen mechanischen Verschlüsse nachzurüsten oder durch elektronische Systeme zu erweitern“, resümiert Jörg Schultheis. „Emka bietet ein großes Portfolio an elektromechanischen Verschlusslösungen an, die für zahlreiche Branchen geeignet sind und eine zentrale Überwachung sensibler Daten und Systeme gewährleistet – auch zum Schutz von Personen an gefährlichen Anlagen und Maschinen.“

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Ausgabe:

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ABB
Bild: ABB
Neue Reihenschaltschränke

Neue Reihenschaltschränke

Die neuen TriLine C Schränke sind nicht nur auf den Ausbau mit CombiLine N Modulen, Montageplatten oder Traversensystemen abgestimmt, mit drei Schrankoptionen und jeweils vier Innenausbauvarianten bieten sie außerdem eine große Vielfalt an Möglichkeiten für den Schaltanlagenbau.