Optimierte Prozesse und aufeinander abgestimmte Systemlösungen

Schrittweise zum hochwertigen Ergebnis

Schaltschrankbauer haben viele Herausforderungen zu stemmen. Angefangen beim internationalen Wettbewerbsdruck spielt neben dem Fachkräftemangel auch die Kostenseite mit steigenden Personal- und Materialkosten eine prioritäre Rolle. Da diese Aspekte nur bedingt beeinflussbar sind, steht die eigene Produktion mit all ihren Prozessen und Strukturen sowie der generelle Kostenapparat mehr denn je auf dem Prüfstand.
Bild 1 | Die Durchgängigkeit der Prozesskette von der Projektierung bis zum fertigen Schaltschrank ist eine wichtige Voraussetzung für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Schaltschrankbau.
Bild 1 | Die Durchgängigkeit der Prozesskette von der Projektierung bis zum fertigen Schaltschrank ist eine wichtige Voraussetzung für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Schaltschrankbau.Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Die Prozesskette im Schaltschrankbau bietet, aufgrund der Vielzahl und Varianz manueller Tätigkeiten, sowohl im Engineering als auch in der Produktion zahlreiche Potenziale zur Effizienzsteigerung. Mit aufeinander abgestimmten Systemen werden die Prozessabläufe im Schaltschrankbau effizienter und wirtschaftlicher.

Zeitintensive Prozessschritte identifizieren

Die Durchgängigkeit der Prozesskette vom Engineering bis zum fertig montierten und verdrahteten Schaltschrank ist eine wichtige Voraussetzung für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Schaltschrankbau. Insbesondere in der Leitervorbereitung, -kennzeichnung und -verdrahtung steckt erhebliches Potenzial. Auf diese zeitintensiven Prozessschritte entfallen bis zu zwei Drittel der gesamten Arbeitszeit des Schaltschrankbauers. Ein hoher Anteil an manuellen Arbeitsschritten prägt die Arbeitsläufe. Gerade deshalb lässt sich dieses Potenzial mit optimal aufeinander abgestimmten Handwerkzeugen und Werkzeugautomaten sowie manuellen und automatisierten Markierungssystemen bestmöglich im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Flexibilität ausschöpfen.

Bild 2 | 60 Prozent Zeitersparnis: Drucken und Applizieren der Leitermarkierung in nur einem automatisierten Prozessschritt. Dank integrierter Software lassen sich die Thermomark E Series Geräte auch dezentral einsetzen, um Leiterkennzeichnungsprojekte direkt am Schaltschrank abzuarbeiten
Bild 2 | 60 Prozent Zeitersparnis: Drucken und Applizieren der Leitermarkierung in nur einem automatisierten Prozessschritt. Dank integrierter Software lassen sich die Thermomark E Series Geräte auch dezentral einsetzen, um Leiterkennzeichnungsprojekte direkt am Schaltschrank abzuarbeitenBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Kernprozesse automatisieren und bündeln

Schon bei kleinen bis mittleren Mengen und Serien wird die Handzange gerne durch eine automatische, meist stationäre Lösung ersetzt. Ablängautomaten, wie der Cutfox 10, können mit hoher Geschwindigkeit Leiter präzise und wiederholgenau schneiden. Bei den Folgeprozessen Abisolieren und Crimpen geht es neben der Zeitersparnis selbst auch um eine ermüdungsfreie und komfortable Anwendung für den Bediener. Stationäre Geräte bieten den großen Vorteil, beide Hände frei zu haben. Speziell beim Crimpautomaten, dem CF 500, ist die zweite Hand hilfreich, um den Leiter mit Hülse oder Verbinder zu bestücken und sie dann positionsgenau in das Gesenk einzulegen. Das Auslösen des Crimpzyklus erfolgt hierbei per Fußschalter. Durch die austauschbaren Gesenke für verschiedenste Kontaktarten ermöglichen diese Verarbeitungsmaschinen eine enorme Flexibilität im Produktionsumfeld. Eine weitere Möglichkeit, die Produktivität zu verbessern, ist die Bündelung der Einzelkompetenzen Abisolieren und Crimpen. Mit diesen sogenannten Stripper-Crimpern, wie der CF 1000 und CF 3000 von Phoenix Contact, können je nach Produktionsgegebenheit bis zu 70 Prozent Zeit und Kosten gespart werden. Der Leiter wird in das Gerät eingeschoben und löst den Prozess automatisch aus. Abisolieren, Aderendhülse aufstecken und Crimpen erfolgt sekundenschnell in nur einem Arbeitsgang. Bei der Kennzeichnung der einzelnen Leiter kommt es neben den physischen bzw. haptischen Eigenschaften der Marker auch auf die chemischen Beständigkeitsanforderungen an. Aus diesem Grund umfasst das Produktportfolio von Phoenix Contact eine Vielzahl an Markierungslösungen für sämtliche Querschnittsbereiche und Montagesituationen. Die Marker selbst können mittels klassischem Thermotransferdruck, vielseitigem UV-LED-Druck oder hochbeständiger Laserdirektbeschriftung gekennzeichnet werden. Beschriften, anschließend manuell per Hand vereinzeln und schließlich auf dem Leiter montieren: All das kostet viel Zeit. Jedoch gibt es auch hierbei erhebliches Potenzial zur Effizienzsteigerung. Das Markierungssystem Thermomark E Series von Phoenix Contact automatisiert und kombiniert als modulares System das Bedrucken und Applizieren unterschiedlicher Markierungsmaterialien in nur einem einzigen Prozessschritt. Auf diese Weise lassen sich rund 60 Prozent Zeitersparnis in der industriellen Kennzeichnung erzielen. Der automatisierte Druck- und Applizierprozess lässt sich intuitiv handhaben und stellt eine gleichbleibend hohe Markierungsqualität sicher. Die Folge: konstant hohe Effizienz über den gesamten Arbeitstag. Die Thermomark E Series besteht aus drei Applikatoren, die verschiedene Markierungslösungen für die Leiter- und Kabelkennzeichnung bieten. Verbunden werden die Applikatoren mit einem Standard-Thermotransfer-Rollendrucker, der ansonsten zum Bedrucken sämtlicher Markierungsmaterialien im Rollenformat verwendet wird – beispielsweise zur Erstellung von Etiketten für die Betriebsmittelkennzeichnung. Somit ist kein zusätzliches Gerät notwendig, um die jeweilige Markierungslösung zu realisieren.

Bild 3 | Die Software Clipx Wire Assist ermöglicht einen einfachen Import der CAE-Daten sowie die strukturierte und effiziente Abarbeitung der Projektinhalte.
Bild 3 | Die Software Clipx Wire Assist ermöglicht einen einfachen Import der CAE-Daten sowie die strukturierte und effiziente Abarbeitung der Projektinhalte.Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Effizienz und Ergonomie

Im Sinne der Skalierbarkeit lässt sich mit einem Werkerassistenzsystem ein hohes Maß an Effizienz und Ergonomie erzielen. Das softwaregestützte System Clipx Wire Assist von Phoenix Contact führt den Anwender schrittweise durch den gesamten Prozess der teilautomatisierten Leiterfertigung. Dabei werden die einzelnen Werkzeugautomaten und Drucker direkt angesteuert und die notwendigen Informationen für die weitere Verarbeitung und Verdrahtung in optisch aufgewerteter und leicht verständlicher Form auf dem Monitor dargestellt. Die Grundlage für dieses System bildet ein höhenverstellbarer Werktisch. Die Höhenverstellung dient dabei nicht nur der einmaligen Anpassung an Körpergröße und/oder Tätigkeit. Sie wird auch der erweiterten Anforderung an die Ergonomie gerecht, um so zwischen sitzender und stehender Arbeitshaltung wechseln zu können. Das kompakte Werkerassistenzsystem steht auf vier Industrielenkrollen mit Bremse, die ihn mobil machen. So kann er dezentral dort eingesetzt werden, wo die Arbeit anliegt. Dies reduziert bzw. eliminiert unnötige Laufwege. Der modulare Aufbau dieses Werktisches lässt dem Anwender entsprechende Freiheitsgrade in der Ausgestaltung seines Arbeitsplatzes. Werkzeugautomaten und Beschriftungsgeräte müssen nicht auf der Oberfläche der Tischplatte platziert werden, sondern können platzsparend direkt am Grundgerüst angebracht werden. Die Positionierung der Geräte in Höhe und Arbeitsausrichtung ist sehr flexibel und kann ebenfalls nach den persönlichen Bedürfnissen erfolgen. Sie erfüllt damit alle Anforderungen an einen komfortablen und ermüdungsarmen Arbeitsplatz. An den Tragarmen und Säulen sind Führungen eingebracht, die die Aufnahme von weiterem Zubehör erlauben, wie z.B. von Leiterführungssystemen.

Nichts geht ohne Daten und Software

Bild 4 | Das Assistenzsystem Clipx Wire 
Assist unterstützt Anwender bei der effizienten Leitervorbereitung und Verdrahtung.
Bild 4 | Das Assistenzsystem Clipx Wire Assist unterstützt Anwender bei der effizienten Leitervorbereitung und Verdrahtung.Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Neben all diesen flexiblen Eigenschaften wird das Werkerassistenzsystem erst zum wirklichen Wire Assist, wenn auch die gleichnamige Software zum Einsatz kommt. Denn erst diese Kombination kann alle Trümpfe in Sachen Produktivitätssteigerung ausspielen. Die intuitive Software steuert die Geräte und führt den Anwender durch den gesamten Prozess der Leitervorbereitung. Dies reduziert den manuellen Aufwand erheblich und minimiert Fehlerquellen. Die graphische Benutzeroberfläche ist touch-fähig ausgelegt und zeichnet sich durch eine übersichtliche und intuitive Gestaltung aus. Vollständige Daten und ein durchgängiger Datenfluss ohne Systembrüche ermöglichen eine kosten- und zeitsparende Projektdurchführung. Aus diesem Grund werden die notwendigen Verdrahtungsinformationen für die automatisierte Abarbeitung der Prozessschritte aus CAE-Programmen exportiert und in den Wire Assist importiert. Um speziell bei umfang- und facettenreichen Projekten den Überblick zu behalten und die Abarbeitung der Leiter höchst effektiv zu gestalten, ist die Software mit Filter- und Sortierfunktionen ausgestattet. So lassen sich etwa Leiter gleicher Art und Größe ohne unnötige Materialwechsel direkt in Folge fertigen.

Fazit

Egal ob voll ausgestattetes Werkerassistenzsystem Clipx Wire Assist inklusive Thermomark E Series für hohe Ansprüche an Effizienz und Ergonomie oder eine übliche Werkbank mit Handwerkzeugen, Werkzeugautomaten und Beschriftungssystemen: Wichtig ist, dass der Leiterverarbeitungsprozess auf die individuelle Produktionsumgebung und deren Anforderungen abgestimmt ist. Dank flexiblen Softwarelösungen, die sich an die jeweilige Situation und die eingesetzten Geräte adaptieren lassen, können Projekte, Zeit und Kosten reduziert werden. Denn mit Hilfe von intuitiver Software, die den Anwender schrittweise durch den gesamten Prozess der Leiterverarbeitung bis hin zur Verdrahtung führt, wird die Prozesssicherheit und ein reibungsloser Fertigungsablauf sichergestellt.

www.phoenixcontact.com

Push-X-Technologie: Werkzeugloser Leiteranschluss neu gedacht

Die Push-X-Technologie ist eine effiziente Anschlusstechnologie im Bereich der Reihenklemmen. Dank des Federdesigns lassen sich alle Leiterarten mühelos und schnell verdrahten. Für die fachgerechte Verdrahtung müssen Anwender lediglich den Leiter abisolieren und in die Klemmkammer schieben. Dank der vorgespannten Kontaktfeder benötigen sie für das Klemmen der Leiter kein Werkzeug. Die werkseitig geöffnete Anschlusskammer ermöglicht das Verdrahten ohne Kraftaufwand, denn der Leiter hat bis zu seiner Endlage keinen Kontakt mit der Kontaktfeder. Aufgrund des geringen Kraftaufwands bei der Leitereinführung lassen sich sowohl starre als auch flexible Leiter direkt und ohne den Einsatz von Aderendhülsen verdrahten. Durch die damit verbundene Zeitersparnis bei der Leitervorbereitung ermöglicht Push-X eine wirtschaftliche Verdrahtung.

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