Messtechnik-Lösung GridCal hilft bei Digitalisierung

Echtes Wissen statt bloßer Annahmen

Die Firma Strotög ist der kommunale Energieversorger für die Bürger und Unternehmen vor Ort in Töging. Damit der Netzbetrieb noch effizienter und reibungsloser funktioniert und eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann, setzen die Strotög-Mitarbeiter auf Digitalisierung im Verbund mit elektrischer Messtechnik. Dabei kommt die Digitalisierungslösung GridCal von PQ Plus zum Einsatz.
Bild 1 | Perspektivisch soll ein Großteil der rund 40 eigenen Transformatorstationen im Netzgebiet der Firma Strotög mit der GridCal-Lösung ausgestattet werden.
Bild 1 | Perspektivisch soll ein Großteil der rund 40 eigenen Transformatorstationen im Netzgebiet der Firma Strotög mit der GridCal-Lösung ausgestattet werden. Bild: PQ Plus GmbH

Der Kommunalversorger gehört zu den GridCal-Anwendern. GridCal unterstützt Energieversorger auf ihrem Weg zur wirtschaftlichen und effizienten Digitalisierung des Verteilnetzes. Das Konzept beruht auf der Kombination von dezentralen und zentralen Komponenten. In den Ortsnetzstationen sorgt der GridCal Node dafür, dass alle wichtigen Informationen hochauflösend erfasst, sinnvoll verarbeitet, ausgewertet und für den Abruf On-Demand vorgehalten werden. Die Netzinformationen werden individuell aufbereitet und per Webbrowser dargestellt. Somit lassen sich die Netze zeitgleich simulieren, überwachen und Teilnehmer im Netz in Echtzeit steuern. „Am überzeugendsten ist, dass nicht nur der Trafo, sondern auch die ganzen Niederspannungsabgänge mit den Leistungsflussrichtungen gemessen werden“, stellt Christian Reiter, Elektromonteur bei der Strotög, heraus. „Ein weiterer Punkt: Die Daten vor Ort werden in der Station und nicht in einer Cloud gespeichert und man kann sich die Daten direkt aus der Ortsnetzstation holen, wenn man sie braucht. Die hochaufgelösten Rohdaten verbleiben in der Ortsnetzstation.“ Zu den Aufgabengebieten von Christian Reiter gehören alle Arbeiten im Niederspannungsnetz wie Kabelverlegung, Montagen von Kabelverteilerschränken und Hausanschlüssen, Instandhaltung von Straßenbeleuchtung sowie nicht zuletzt die Montage der Digitalisierungslösung GridCal. Sobald die Netzstationen mit den GridCal Nodes ausgerüstet sind, kann der GridCal Operator in der Zentrale alle essenziellen Informationen der einzelnen Netz-Zellen zusammentragen. Andreas Vogl stellt als Vorteil heraus: „Wenn wir mehr digitale Stationen im Netz haben, können wir diese über den GridCal Operator miteinander verbinden. Außerdem hat man bei GridCal eine Gesamtlösung, bei der von vorne bis hinten alles zusammenpasst. Der Fernzugriff ist bereits Teil des Systems inklusive der VPN-Verbindung. Die Benutzeroberfläche ist sehr leicht verständlich und übersichtlich.“ Mit GridCal tauschen die Versorger Abschätzungen und Annahmen gegen echtes Wissen auf Basis von realen Messdaten. Christian Reiter stellt die hohe Flexibilität bei Änderungen oder Erweiterungen als Vorteil heraus: „Außerdem lässt es sich sehr einfach mit dem System arbeiten.“

Von der Evaluierung zur Inbetriebnahme

„Wir haben uns andere Systeme angeschaut und waren auch auf einer Veranstaltung“, stellt Vogl in Bezug auf den Evaluierungsprozess heraus. „Das war wie das erste Microsoft Windows: Es schaut alles schön aus, aber ob es auch funktioniert, weiß niemand. Beim Informationsaustausch mit anderen Energieversorgern haben die Kollegen bemängelt, dass die Energieflussrichtung in ihren Systemen fehlt. Andere Systeme scheinen auf den ersten Blick zwar günstiger zu sein, aber wir wollen auch angezeigt bekommen, in welche Richtung die Energie fließt.“ Er ist sich sicher, dass eine Systemlösung mit allem notwendigen Zubehör sowie einer einfachen und sehr schnellen Montage die geringen Mehrkosten mehr als ausgleichen: „Bei den Lösungen der Firma PQ Plus ist bereits eine gewisse Qualität im Hintergrund vorhanden. Im Gegensatz zu neuen Anbietern ist das Vertrauen zu PQ Plus groß. Hier kann man von der Erfahrung in der Messtechnik profitieren.“ Der Vertriebsprozess mit PQ Plus kam gut an und hat Reiter gefallen: „Bereits beim ersten Termin für die Vorstellung des Systems bei uns im Haus war ich mit dabei. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass es solche Systeme auf dem Markt gibt. Der Regeltermin über Web mit der Netzgesellschaft Niederrhein war ebenfalls sehr informativ.“ Auch ein Seminar für Netzbetreiber sowie die beiden Tage mit Montage- und Inbetriebnahmeschulung bei PSInsight waren für ihn sehr hilfreich.

Erfahrungen aus der Montage

Die Montage läuft laut Christian Reiter sehr gut. „Die Inbetriebnahme ist für mich ein bisschen schwieriger“, gibt er zu. Ihm fehlt die Erfahrung mit der IT, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Tablets. Er habe es aber trotzdem gut geschafft. Dazu hat er sich in der Zwischenzeit ein Konzept erarbeitet, wo was montiert wird, wie die Kabelwege und auch die Verlegesysteme aufgebaut werden. „Ich versuche das in jeder Station umzusetzen, damit jede Station ein gleiches Erscheinungsbild hat“ fügt er an. Die Unterstützung von PQ Plus war seiner Meinung nach: „auf jeden Fall wichtig und sehr hilfreich“. Andreas Vogl zeigt das an einem konkreten Beispiel auf: „Bei der ersten Station gab es ein Problem mit vertauschten Adern. Bei der 24V-Versorgung wurde Plus und Minus verwechselt. Die Station hat zunächst einmal nicht funktioniert. Auf der Schulung lässt sich nicht jeder Fall durchspielen. Da kann sich schnell Nervosität ausbreiten. Gemeinsam mit PQ Plus haben wir das Problem lokalisiert und behoben. Dadurch lernt man in der Praxis in der eigenen Station sehr viel und nimmt Erfahrung für die nächste Station mit.“

Pläne und Herausforderungen

Was steht nun auf der Agenda? „Vier Stationen sind ausgerüstet“, stellt Vogl heraus. „Dieses Jahr sollen fünf bis sieben weitere Stationen folgen. Dabei starten wir mit den Schwerpunktstationen. Der Plan ist, im nächsten Jahr den GridCal Operator zu implementieren.“ Der Großteil der vorhandenen Ortsnetzstationen soll langfristig mit GridCal ausgestattet werden. Doch es gibt auch Herausforderungen. „Aufgrund unseres gewachsenen Gebiets und der Vergangenheit verfügen wir über ein gut ausgebautes Netz“, erläutert Vogl. „Da das Inn-Werk günstigen Strom lieferte, haben wir viele elektrische Heizungen. Die Freileitungen sind komplett zu Erdkabeln umgestellt worden. Die politische Situation führt nun zu neuen Anforderungen: Man soll Wärmepumpen installieren, Elektroauto fahren und PV-Anlagen installieren. Früher hatten wir im Netzgebiet pro Haushalt mit 3,6kW kalkuliert. Da sind wir mittlerweile weit von entfernt.“ Gerade in gewachsenen Gebieten, in denen plötzlich PV-Anlagen, Wärmepumpen und Ladestationen zugebaut werden, entstehen Schwierigkeiten. „Bevor hier immense Investitionen getätigt und die alten gegen neue Leitungen getauscht werden, ist es einfacher, mit GridCal das vorhandene Verteilnetz zu analysieren“, ist sich Vogl sicher. „Wenn zum Beispiel einige PV-Anlagen in einem Ortsnetz installiert und die Leistungen einfach zusammengerechnet werden, addiert sich das schnell auf große Summen. „Für ihn ist es wichtiger, den Normalbetrieb zu berücksichtigen und nicht den Worst Case. Somit sind Investitionen in den Netzausbau viel zielgerichteter“, fügt er an.

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