Elektroindustrie:
Erholung lässt auf sich warten
Die Anzeichen verdichten sich, dass der Weg zum Vorkrisenniveau ein längerer sein wird. Im August 2020 verzeichnete die deutsche Elektroindustrie im Vergleich zum Vorjahr 12,4% weniger Bestellungen. Die Inlandsorders gingen um 5,6% und die Auslandsaufträge um 17% zurück. „Wir steuern auf eine langsamere, U-förmige Erholung hin, statt der erhofften schnellen, V-förmigen“, erklärt ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl.
Zumal der Rückgang höher ausfiel als im Juni (-1,1%) und Juli (-11,3%). Im Gesamtzeitraum von Januar bis August dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 10,3%. Der von Januar bis August aggregierte Branchenumsatz belief sich auf 112,8Mrd.€, womit er um 9,7% niedriger lag als vor einem Jahr. Die Inlandserlöse büßten um 9,4% auf 53,3Mrd.€ ein, die Auslandserlöse um 9,8% auf 59,5Mrd.€. Der Umsatz mit der Eurozone verfehlte sein Vorjahresniveau um mehr als ein Zehntel (-11,4% auf 21,7Mrd.€). Mit Drittländern kam es zu einem Minus von 9% auf 37,8Mrd.€. Auch die preisbereinigte Produktion der Branche gab im August mit minus 15,2% erneut kräftig gegenüber Vorjahr nach. Kumuliert über die ersten acht Monate dieses Jahres verpasste der Output sein Vorjahresniveau um 10,2%.