Gehäusetechnikausbau von Kompakt-Schaltschränken

Mit Zubehör zum Zeitsparer

Der Ausbau eines Kompakt-Schaltschranks ist oft umständlich und zeitraubend. Auf engem Raum müssen Klemmen, Relais, Sicherungshalter und vieles mehr auf die Montageplatte montiert werden. Auch Leuchten, Türpositionsschalter oder Steckdosen brauchen ihren Platz. Nicht selten wird gebohrt und gebastelt. Hilfreich ist ein Zubehör-Programm, das den schnellen Ausbau unterstützt und einfach Ordnung in den Schrank bringt.
Bild 1 I AX - der erste 
Kompakt-Systemschrank 
mit 25mm-System-Raster
Bild 1 I AX – der erste Kompakt-Systemschrank mit 25mm-System-RasterBild: Rittal GmbH & Co. KG

Die Funktion eines Schaltschranks scheint auf den ersten Blick trivial: Elektrotechnische Komponenten sollen vor Umgebungseinflüssen geschützt untergebracht werden. Ein Gehäuse, das dicht gegenüber Feuchtigkeit und Staub ist und die entsprechenden Normen erfüllt, sollte die Aufgabe eigentlich einfach lösen. Doch für Anlagenbauer, die die Komponenten im Schaltschrank einbauen müssen, gibt es noch eine weitere wichtige Bedingung: Der Schaltschrank muss sich möglichst einfach ausbauen lassen, so dass die Installation problemlos und zeitsparend vonstattengehen kann. Die Realität sieht aber oft anders aus: In zahlreichen Anwendungen wird unnötig viel Zeit in „Bastel-Lösungen“ investiert. Ein selbstgebogener Winkel zur Befestigung einer Schaltschrankleuchte oder zusätzlicher Steckdosen an der Gehäusewand sind heute oft noch der Standard. „Das ist doch einfach und geht Ruck-Zuck“, hört man in solchen Fällen immer wieder. Rechnet man aber die einzelnen Arbeitsschritte zusammen, kommt ein Aufwand heraus, der sich bei vielen solcher „einfachen“ Lösungen summiert. Dies kostet nicht nur viel Arbeitszeit. Auch das Ergebnis genügt oft nicht professionellen Ansprüchen. Besonders kritisch ist es, wenn zur Befestigung von Komponenten Löcher in die Gehäusewand gebohrt wurden. Denn hierdurch kommt noch ein weiterer Nachteil hinzu: Wenn das Gehäuse eine UL-Zulassung hat, die für den nordamerikanischen Markt entscheidend ist, kann diese durch Veränderungen am Gehäuse erlöschen. Die Folge kann eine aufwändige Prüfung der gesamten Installation sein, die wiederum mit Zeit und Kosten verbunden ist.

Mit cleverem Zubehör zum Systemgehäuse

Wie lassen sich also zusätzliche Komponenten bestmöglich und einfach im Schaltschrank unterbringen? Als Lösung bietet Rittal den Kompakt-Schaltschrank AX mit einem patentierten Nockensystem im Gehäuse an. Zur Montage an diese Gehäusenocken hat Rittal eine Innenausbauschiene entwickelt, die in Seiten- oder Dachflächen leicht und ganz ohne mechanische Bearbeitung des Schrankes montiert werden kann. Diese wird an der gewünschten Stelle im Gehäuse platziert und mit zwei Schrauben einfach fixiert. Die Schiene verspannt sich dabei in der Gehäuseinnenseite und hat einen stabilen Halt. Damit ist, je nach Einbausituation, eine statische Last von bis zu 600 N möglich. Der Anwender erhält dadurch die Sicherheit, dass der Ausbau auch dauerhaft stabil ist. Mit diesem patentierten System sind die AX Kompakt-Schaltschränke auf alle Ausbau- und Nachrüstfälle vorbereitet. Durch die Schienen steht für die Anwendung zusätzlicher Platz außerhalb der Montageplatte zur Verfügung. Besonders interessant für Anwender, die sowohl die Kompakt-Schaltschränke AX als auch die Anreihschränke der Serie VX25 von Rittal einsetzen, ist die Tatsache, dass das 25-mm-Raster dank des Systems aus Gehäusenocken und Schiene, das vom VX25 Großschrank bekannt ist, auch beim AX abgebildet wird. Damit kann das vielfältige Zubehör aus dem VX25-Programm, wie beispielsweise System-Chassis, Kabelabfangschienen oder Tragschienen, auch in den AX Kompakt-Schaltschränken verwendet werden. Dies reduziert die Teilevielfalt und spart so Lagerkosten. Mit den vielfältigen Ausbaumöglichkeiten des AX wird der Systemgedanke erstmals im Segment der Kompakt-Schaltschränke umgesetzt. Aufwändige Anpassungen, selbstgebogene Montagewinkel usw. gehören damit der Vergangenheit an. Das Spektrum der Zubehörkomponenten ist umfangreich: Steckdosen, Schaltschrankleuchten, Kabelabfangschienen, Kabelschlauchhalter, Türpositionsschalter, Türarretierung und Chassis lassen sich als Systemkomponenten passgenau, einfach und schnell im Schaltschrank montieren.

Bild 2 I Die UL-Konformität des AX 
bleibt beim Einsatz von RittalZubehörkomponenten gewährleistet.
Bild 2 I Die UL-Konformität des AX bleibt beim Einsatz von RittalZubehörkomponenten gewährleistet.Bild: Rittal GmbH & Co. KG

UL-Zertifizierung bleibt erhalten

Die Kompakt-Schaltschränke der Serie AX sind serienmäßig UL-approbiert und erfüllen somit die Sicherheitsnormen und Standards für den nordamerikanischen Markt. Wenn der Anwender beispielsweise Bohrungen in eine Gehäusewand einbringt, um so Zubehör zu befestigen, muss eine erneute Prüfung erfolgen. Ausnahmen gibt es nur, wenn die verwendeten Zubehör-Komponenten eine FTTA-Zertifizierung gemäß UL haben. Aus diesem Grund ist das komplette Zubehörprogramm für den Kompakt-Schaltschrank AX entsprechend zertifiziert.

Einführung auch für viele Kabel

Ein weiterer Aspekt, der den Schutz der Komponenten im Inneren des Schaltschranks betrifft, sind die Kabeldurchführungen, die in der Regel in den Boden eingebracht werden. Die Anzahl der Kabel, die in den Schaltschrank eingeführt werden muss, nimmt in vielen Anwendungen immer mehr zu. Zunehmende Automatisierung und mehr Sensorik im Zuge von Industrie 4.0 erhöht die Zahl der Signale, die in den meisten Fällen kabelgebunden übertragen werden. Anlagenbauer müssen deswegen Kabeldurchführungen für immer mehr Kabel vorsehen. Hierfür bietet Rittal für den AX ebenfalls ein umfangreiches Sortiment an. Je nach Menge und Art der Kabel, die eingeführt werden müssen, gibt es modulare Flanschplatten oder Dichtrahmen, die dann beliebig bestückt werden können. Damit ist eine flexible Kabeleinführung möglich, auch von vorkonfektionierten Kabeln. Die Dichteinsätze können individuell auf die benötigten Kabelquerschnitte angepasst werden. Lieferbar sind auch passende Kabelverschraubungen aus Polyamid, Messing oder Edelstahl sowie in EMV-Ausführung.

Aufstellung des Kompakt-Schaltschranks

Wenn ein Kompakt-Schaltschrank freistehend etwa in einer Halle aufgestellt werden soll, sind passende Sockelsysteme verfügbar. Gerade bei kleineren Formaten ist häufig eine Montage an einer Wand oder an einem Befestigungsmast notwendig. Auch hier sind im Zubehörprogramm die passenden Teile enthalten. Egal ob Wandhalter, Befestigungslaschen oder Masthalterungen – bei der Montage bleibt die UL-Zertifizierung ebenfalls erhalten. Gelöst ist dies dadurch, dass die Befestigungskomponenten ebenfalls UL-zertifiziert sind. Wenn der Schaltschrank fertig bestückt, verdrahtet, installiert und in Betrieb genommen ist, bleibt dem Mitarbeiter nur noch übrig, die Tür zu schließen. Und auch hier bietet das Zubehörprogramm passende Lösungen. Genau wie beim VX25-System. Ist etwa eine hohe Zugriffssicherheit gefordert, weil der Schaltschrank in einem frei zugänglichen Bereich installiert wird, stehen Schließzylinder mit Sicherheitsschlüssel zur Verfügung. Zubehöre für Verschlusssysteme wie z.B. eine Mehrfachverriegelung oder Schlosskastenabdeckungen runden das Verschlussprogramm ab. Dank der umfangreichen Ausbaumöglichkeiten ist der AX ein echter Systemschrank.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Wöhner GmbH & Co. KG
Bild: Wöhner GmbH & Co. KG
Neuheiten, 
Erweiterungen, Upgrades

Neuheiten, Erweiterungen, Upgrades

Auch in diesem Frühjahr wartet Wöhner, Spezialist für Energieverteilung, Steuerungstechnik und erneuerbare Energien, wieder mit einer Reihe neuer Lösungen auf. Dazu gehört unter anderem die Erweiterung der CrossBoard- und der 185Power-Systemwelten, ein neuer NH00-Sicherungslasttrennschalter oder Feature-Upgrades für bestehende Produkte per Software.

Bild: Sieb & Meyer AG
Bild: Sieb & Meyer AG
Mehr Energieeffizienz 
und weniger CO2-Emissionen

Mehr Energieeffizienz und weniger CO2-Emissionen

Bei seiner Frequenzumrichter-Familie SD4x hat Sieb & Meyer die Prozessorleistung erhöht und die Regelfunktionen erweitert. So lässt sich der Wirkungsgrad in der Anwendung steigern und der Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen reduzieren. Außerdem schaffen die Antriebs- und Steuerungslösungen die Voraussetzung für bestimmte klimafreundliche Applikationen, die wiederum die Energiewende befördern.

Bild: Wago GmbH & Co. KG
Bild: Wago GmbH & Co. KG
Schwer biegsame Leiter komfortabel anschließen

Schwer biegsame Leiter komfortabel anschließen

Sowohl in der Gebäudetechnik als auch in industriellen Anwendungen stellt die Einspeisung von elektrischer Energie Installateure und Schaltschrankbauer vor Herausforderungen. Schwer biegsame Leiter mit großen Leiterquerschnitten müssen zuverlässig und dauerhaft kontaktiert werden, um die Schaltschrankkomponenten mit Energie zu versorgen. Noch schwieriger wird es, wenn der Raum für den Anschluss der Einspeiseleiter im und um den Schaltschrank begrenzt ist. Mit Wago-Reihenklemmen kann eine komfortable Verdrahtung der Einspeisung gelingen – auch unter erschwerten Bedingungen.

Bild: Celsa Messgeräte GmbH
Bild: Celsa Messgeräte GmbH
Offenbetrieb vermeiden

Offenbetrieb vermeiden

Stromwandler müssen beim Austausch von Messgeräten oder Stromzählern im Betrieb kurzgeschlossen werden. Dazu werden oft im Messkreis bereits Wandlerklemmen vorgesehen. Die Praxis zeigt, dass weniger das Kurzschließen ein Problem darstellt, sondern das Entfernen der Kurzschlussbrücke nach erfolgtem Messgerätetausch vergessen wird. Stromwandler mit integrierter Kurzschlussbrücke können hier Abhilfe schaffen und die Wandlerklemmen in vielen Anwendungsfällen überflüssig werden lassen.

Bild: Stoll Gruppe GmbH
Bild: Stoll Gruppe GmbH
Vielfältig 
einsetzbar

Vielfältig einsetzbar

Als individueller Lösungsanbieter plant, realisiert und betreut die Firma Stoll Energiesysteme aus dem Allgäu elektrische Energieversorgungen. Lösungen werden für Hochspannungsanlagen bis 110kV, sowie im Bereich der Hochstrom Niederspannungsanlagentechnik bis 7.300A realisiert. Zu den Kunden zählen unter anderem namhafte Industrieunternehmen, Rechenzentren und Kunden aus den erneuerbaren Energien weltweit. Im Bereich Schaltanlagenbau ist das Unternehmen nun eine Zusammenarbeit mit der Firma Sedotec eingegangen, um die Energiewende weiter voranzutreiben.

Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Energieketten zum 
Sprechen bringen

Energieketten zum Sprechen bringen

Alles aus einer Hand – mit diesem Wunsch machte sich Tsubaki Kabelschlepp auf die Suche nach einem Anbieter, der mehr als nur das Gehäuse für sein Condition Monitoring System zur Zustandsüberwachung von Energieketten liefern konnte. Mit Bopla Gehäusesysteme wurde ein Partner gefunden, der nicht nur das Gehäuse inklusive Display, Folientastatur und mechanischer Bearbeitung anbieten konnte, sondern auch die Elektronik- und Produktentwicklung sowie die komplette Fertigung inklusive Funktionsprüfung und verkaufsfertiger Verpackung.

Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Wenn der Standard nicht passt

Wenn der Standard nicht passt

Spezielle Anforderungen erfordern individuelle Lösungen: Für das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI lieferte die Firma Lm-therm Elektrotechnik eine spezielle Heizlösung, um installierte Kontaktsysteme auch bei Schnee und Frost freizuhalten. Die Lage der Kontaktsysteme verlangte zudem nach einer flexiblen Montagelösung. Die Experten von Lm-therm fanden die richtige Lösung.