Bei Bedienung, Messung, Diagnose und Wartung des Leistungsschalters spielt das Smartphone eine wichtige Rolle. Wurde bei der Entwicklung der Software an die nötige IT-Security gedacht?
Guez: Zunächst einmal muss der MTZ nicht notwendigerweise mit einem Smartphone oder Tablet, sondern kann auch ganz klassisch direkt am Gerät bedient werden. Natürlich war Cyber Security ein ganz entscheidender Gesichtspunkt bei der Entwicklung des Leistungsschalters. Sowohl bei der Verbindung über NFC oder Bluetooth, als auch für einen Remote-Zugriff über Internet wurden Use Cases entwickelt, um ein Höchstmaß an Sicherheit in die Entwicklung der Tools einfließen zu lassen.
Ein großes Thema für den Schaltanlagenbauer ist seit rund zwei Jahren die neue Niederspannungsrichtlinie IEC 61439. Muss bei einer Nachrüstung mit dem MTZ eine Schaltanlage erneut zertifiziert werden?
Guez: Klares Nein! Es war uns ein ganz wichtiges Anliegen, dass durch den Einsatz des MTZ keine erneute Zertifizierung der Schaltanlage gemäß IEC 61439-2 erfolgen muss. Ein Schaltanlagenbauer, der heute einen Bauartnachweis mit unseren Leistungsschaltern Masterpact NT oder NW besitzt, benötigt nach dem Einbau des MTZ keine erneute Zertifizierung.
Können Sie bereits einen Einblick geben, wie die weiteren Schritte bei Schneider Electric in der „neuen Ära der Energieverteilung“ aussehen werden?
Guez: Natürlich war die diesjährige Hannover Messe mit dem Produkt-Launch des MTZ ein absolutes Highlight. Auf der kommenden SPS IPC Drives in Nürnberg und nächstes Jahr werden wir unter anderem neue, speziell auf den OEM-Markt ausgerichtete Lösungen präsentieren, bei denen es vor allem um eine optimierte Bauweise geht. Auch bei der Kommunikationsfähigkeit zwischen den Geräten gibt es noch Verbesserungspotenzial. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass der Bereich Virtual und Augmented Reality auch im Schaltanlagenbau eine immer größere Rolle spielen wird und wir auch hier aufzeigen werden, wohin die Reise gehen könnte.